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25.09.2013, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

BASF: Weiche Ultramid S Balance-Typen für die Extrusion

Zur K 2013 stellt die BASF zwei unverstärkt flexible Ultramid S Balance-Typen vor, die sich für die Extrusion von Rohren und Schläuchen, speziell im Fahrzeug- und Maschinenbau, aber auch für Öl- und Gasleitungen eignen.
Zur K 2013 stellt die BASF zwei unverstärkt flexible Ultramid S Balance-Typen vor, die sich für die Extrusion von Rohren und Schläuchen, speziell im Fahrzeug- und Maschinenbau, aber auch für Öl- und Gasleitungen eignen.
Zur K 2013 stellt die BASF zwei flexible Ultramid S Balance-Typen vor, die sich für die Extrusion von Rohren und Schläuchen, speziell im Fahrzeug- und Maschinenbau, aber auch zum Beispiel für Öl- und Gasleitungen eignen. Sie heißen Ultramid S4Z5 Balance und Ultramid S4Z4 XS Balance. Die beiden neuen Produkte sollen ab November 2013 für Bemusterungen zur Verfügung stehen.

Zweimal flexibel, chemikalienbeständig und kaltschlagzäh
Ultramid S4Z5 Balance ist eine semiflexible Type für medienführende Leitungen mit hohen Temperaturanforderungen. Dagegen ist Ultramid S4Z4 XS Balance ein besonders flexibles Produkt für Unterdruck- und Entlüftungsleitungen. Es zeichnet sich den Angaben zufolge durch eine nochmals verbesserte Beständigkeit gegenüber spannungsrissauslösenden Medien aus. Für die Formulierung der beiden neuen Compounds wird ein hochviskoses Polyamid 6.10 eingesetzt, das zusätzlich modifiziert ist, um besonders gute Kälteschlagzähigkeiten zu erreichen. Das sehr weiche Ultramid S4Z4 XS Balance verleihe Rohren eine hohe Flexibilität und erleichtere damit beispielsweise die Montage. Die beiden Produkte unterscheiden sich in Steifigkeit und Zähigkeit. Der Berstdruck und die Schnellkupplungs-Abzugskraft liege bei der Type S4Z5 etwas höher. Auch zeige sie ein etwas besseres Verhalten bei der Wärmealterung während das S4Z4 XS durch eine nochmals optimierte Zinkchloridbeständigkeit charakterisiert sei.

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Spezialpolyamide im Spritzguss und in der Extrusion
Aufgrund ihrer besonderen Widerstandsfähigkeit gegenüber Kraftstoffen oder spannungsrissauslösenden Salzen finden sich Ultramid S Balance-Typen beispielsweise in Schnellkupplungen für Kraftstoffleitungen. Die Spannungsrissbeständigkeit sei auch ein Grund für den Einsatz in Sensoren - hier zahle sich zusätzlich die geringe Wasseraufnahme des Materials aus. Daneben präsentiere sich das zum Teil auf nachwachsenden Rohstoffen basierende PA610 bei Designobjekten wie der Wästberg-Lampe Winkel w127 durch seine interessante Optik und Haptik.

PA610 zählt aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung zu den sogenannten langkettigen Polyamiden. Zu dieser Familie gehören auch PA612, PA12, PA11 und aktuell auch PA1010, PA1012 und PA1212. Sie zeichnen sich alle besonders durch ihre niedrige Wasseraufnahme im Vergleich zu PA6, 66 oder 46 sowie eine gute Chemikalien- und Spannungsrissbeständigkeit aus. Der Markt für diese Polymerfamilie lässt sich in Spritzguss- und Extrusionsanwendungen unterteilen. Das Verhältnis beträgt ungefähr eins zu vier. Den Bereich Extrusion dominiert dabei PA12 aufgrund seines besonderen Eigenschaftsprofils. Es gibt aber auch Anwendungen, die sich wegen höherer Anforderungen an thermischer Beständigkeit oder Kraftstoffpermeation nur mit anderen Polyamiden realisieren lassen. Die Werkstoffe PA610 und PA12 ergänzen sich hier in ihren Eigenschaften sehr gut.

PA610 versus PA12: Hitze- versus Spannungsrissbeständigkeit
Die mechanischen Eigenschaften von PA610 sollen sich durch geschicktes Formulieren individuell einstellen lassen. Dadurch stünden diese Produkte bezüglich ihrer Flexibilität, Steifigkeit und Zähigkeit PA12 in nichts nach. Es seien Dehnungen bis zu 200 Prozent realisierbar, wie sie in typischen Lastenheften für Leitungssysteme im Auto gefordert werden. Aufgrund des höheren Schmelzpunktes von 222°C widerstehe Ultramid S Balance auch Dauergebrauchs- und Spitzentemperaturen, bei denen PA12 mit einem Schmelzpunkt von 178°C an seine Grenzen stoße. Diese Eigenschaft sei angesichts der immer leistungsstärkeren, kompakteren Motoren wichtig, die in immer kleineren Bauräumen untergebracht sind. Denn hier werden nicht selten Motorraumtemperaturen von bis zu 150°C erreicht, denen die Bauteile standhalten müssen. Entscheidend bei der Materialauswahl sei der Unterschied zwischen der Mechanik im trockenen und konditionierten Zustand von Ultramid S Balance, der bei PA12 nur gering ausgeprägt bzw. nicht vorhanden sei. Im realitätsnahen, also in der Regel im konditionierten Zustand, seien die neu entwickelten Produkte so eingestellt, dass sie mit PA12-Typen vergleichbare Eigenschaften aufweisen.

Der Werkstoff PA610 liegt laut BASF mit seiner Spannungsrissbeständigkeit zwischen PA66 und PA12, das aufgrund seiner chemischen Struktur nahezu unempfindlich gegen Spannungsrisse ist. Trotzdem sei Ultramid S Balance in Bauteilen einsetzbar, die mit Lösungen von CaCl2, das sich in kalten Klimazonen als Straßensalz finde, und ZnCl2, das an verzinkten Bauteilen auftreten könne, in Kontakt kommen. Spannungsspitzen in Leitungssystemen sollen sich zum Beispiel durch elegante Schweißlösungen als Alternative zu klassischen Tannenbaumprofilen vermeiden lassen.

Das mit 30 Prozent Glasfasern verstärkte Ultramid S3WG6 Balance habe sich aufgrund seines guten Quellverhaltens in den unterschiedlichsten Kraftstoffen bereits in Schnellkupplungen von Kraftstoffleitungssystemen etabliert. Wegen seines polareren Aufbaus biete das PA610 in einigen Fällen sogar Vorteile bezüglich seines Kraftstoff-Permeationsverhaltens gegenüber PA12, das sich als Standardwerkstoff in Kraftstoffleitungen über lange Jahre etabliert habe. Defizite sollen sich gegebenenfalls durch einen geschickten Aufbau von Mehrschichtsystemen ausgleichen lassen. Bei der Rohrextrusion von PA610, das sich ähnlich gut wie PA12 verarbeiten lasse, sei aufgrund des höheren Schmelzpunktes mit höheren Verarbeitungstemperaturen zu rechnen.

Spezialtypen für den US-amerikanischen Markt
Ergänzt wird das Ultamid S Balance-Extrusions-Portfolio durch die Ultramid HFX-Produktfamilie, die bereits seit einiger Zeit exklusiv in den USA angeboten werde. Auch hier sind die Hauptanwendungsgebiete der flexiblen Polyamide Schläuche und Leitungen für Hydraulikflüssigkeiten und Druckluftbremsen, bei Unterdruckanwendungen, in der Klimatechnik und bei Spritzpistolen. Die neueste Type Ultramid HFX 51 gehe beispielsweise in Öl- und Gasrohre, wo es neben leichter Verarbeitbarkeit und Flexibilität, Festigkeit und Zähigkeit vor allem auf Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit ankomme.

Weitere Informationen: www.basf.com, www.ultramid.de

K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf, Halle 05, Stand C21/D21

BASF SE, Ludwigshafen

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