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01.06.2017, 09:37 Uhr | Lesedauer: ca. 9 Minuten    

Röchling: Neuer Höchstwert beim Konzernumsatz - Industrie: Stabile Entwicklung fortgesetzt - Automobil: Hohe Investitionen für weiteres Wachstum - Medizin: Ausweitung des Produktportfolios

Im Reinraum: Inspektion der Kunststoff­ver­schlüsse für das neue Behälter-Standard­sort­iment des Unternehmensbereiches Medizin – (Bild: Röchling).
Im Reinraum: Inspektion der Kunststoff­ver­schlüsse für das neue Behälter-Standard­sort­iment des Unternehmensbereiches Medizin – (Bild: Röchling).
Die Röchling SE & Co. KG (Mannheim) hat ihren Erfolgskurs im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 und im ersten Quartal 2017 fortgesetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, steigerte die Röchling-Gruppe ihren Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 15,1 Prozent auf 474,6 Mio. Euro. „Unsere Investitionen haben Früchte getragen. Alle drei Unternehmensbereiche starteten gut ins neue Jahr. Insbesondere der Unternehmensbereich Automobil trug erneut stark zum Wachstum bei. Hier gab die gestiegene Nachfrage in Westeuropa und in China den Ausschlag für die positive Entwicklung. Der Unternehmensbereich Industrie profitierte von einer guten Konjunktur in seinen wichtigsten Märkten“, sagte Ludger Bartels, Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe.

Geschäftsjahr 2016: Neue Bestmarken gesetzt
Im Geschäftsjahr 2016 hat Röchling seinen anhaltenden Erfolgs- und Wachstumskurs deutlich fortgesetzt. „Wir haben uns hervorragend entwickelt und wieder neue Bestmarken gesetzt. Bei einem Umsatz von 1.657,4 Mio. Euro konnten wir auch die Profitabilität noch einmal verbessern“, sagte Ludger Bartels und ergänzte: „Wir haben unsere Ziele für das Jahr 2016 erreicht – und das, obwohl sich zum Jahresauftakt bei vielen Finanzmarktakteuren die Sorgen vor einer Wachstumsabkühlung der Wirtschaft mehrten.“

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Die Röchling-Gruppe steigerte ihren Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2016 auf einen neuen Höchstwert. Er wuchs um 6,6 Prozent auf 1.657,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1.555,0 Mio. Euro). Auch die Mitarbeiterzahl der Röchling-Gruppe erhöhte sich im Geschäftsjahr 2016 um 5,0 Prozent von 8.397 im Jahr 2015 auf 8.815 (zum Stichtag 31.12.2016 inklusive Leiharbeitern).

Die Anzahl der Auszubildenden in der Röchling-Gruppe lag bei 229 (Vorjahr: 205). Das Spektrum reicht dabei von der kaufmännischen oder technischen Ausbildung bis hin zum Studium an der Dualen Hochschule.

Vom Gesamtumsatz entfielen 32 Prozent auf Deutschland und 32 Prozent auf das übrige Europa. Amerika erzielte einen Umsatzanteil von 22 Prozent und Asien von 14 Prozent.

Größte Kundengruppe bleibt weiterhin der Bereich „Automobil“ mit einem Umsatzanteil von 52 Prozent. Es folgen der Bereich „Industrie“ mit 41 Prozent und der Bereich „Medizin“ mit 7 Prozent.

Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) steigerte die Röchling-Gruppe um 13,3 Mio. Euro. Damit lag die EBT-Marge, definiert als EBT bezogen auf die Gesamtleistung, bei 7,4 Prozent (Vorjahr: 7,1 Prozent). Ludger Bartels: „Gründe für diesen erfolgreichen Jahresabschluss sind unter anderem, dass wir unsere Herausforderungen konsequent und systematisch bearbeitet haben. Wir haben unsere strategischen Ziele konstant und intensiv verfolgt und unsere internationale Präsenz weiter ausgebaut – zum Beispiel mit der Eröffnung einer ersten Produktionsstätte in Silao in Mexiko.“ Auch erhöhte die Röchling-Gruppe ihre Investitionen im Geschäftsjahr 2016. Sie legten um 41,5 Mio. Euro von 89,7 Mio. Euro auf 131,2 Mio. Euro zu. Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag bei 80,5 Prozent (Vorjahr 71,8 Prozent).

Unternehmensbereich Industrie: Stabile Entwicklung fortgesetzt
Der Unternehmensbereich Industrie setzte seine stabile Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Insgesamt steigerte der Unternehmensbereich seinen Umsatz um 1,9 Prozent auf 684,4 Mio. Euro. „Wir konnten unsere Absatzmenge deutlich erhöhen, liegen aber bei der Umsatzbetrachtung bedingt durch die hohe Volatilität der Rohstoffpreise und den daraus resultierenden geringeren Verkaufspreisen unter unseren Erwartungen“, so Franz Lübbers, Vorstand Röchling-Gruppe Unternehmensbereich Industrie. Im Unternehmensbereich Industrie waren zudem die Auswirkungen des niedrigen Ölpreises auf die Absatzmärkte zu spüren. In Nordamerika, Großbritannien und Dänemark – also den Ländern, in denen bedeutende Ausrüster für die Ölförderung ansässig sind – war im Jahr 2016 eine starke Investitionszurückhaltung zu verzeichnen. Die hieraus resultierenden geringeren Umsätze konnten mit Kunden aus anderen Industriebereichen, wie Chemie, Maschinenbau, Elektro und Elektronik, nur teilweise kompensiert werden. Sehr positiv entwickelte sich die Nachfrage aus der Solar- und der Freizeitindustrie.

„Besonders erfreulich ist die insgesamt positive Entwicklung des Unternehmensbereichs Industrie aus internationaler Sicht. In Brasilien konnte der Industriebereich den Umsatz um 17 Prozent, in China um 16 Prozent, in Japan um 32 Prozent und in Indien um 14 Prozent steigern“, sagte Lübbers.

Im Unternehmensbereich Industrie wurden im Jahr 2016 Investitionen in Höhe von 41,2 Mio. Euro getätigt, 9,7 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Im Vordergrund standen erneut Kapazitätserweiterungen in den USA, an vier Standorten in Deutschland und in Österreich.

„Neben dem Aufbau zusätzlicher Kapazitäten und der Optimierung unserer Prozesse halten wir konsequent an unserer Innovationsstrategie fest. So haben wir in allen Bereichen mit neuen und innovativen Produkten unsere Marktposition weiter ausgebaut“, sagte Lübbers.

Darüber hinaus präsentierte der Unternehmensbereich im Jahr 2016 neue und weiterentwickelte Werkstoffe. So hat Röchling in Haren beispielsweise „Polystone“ P flex speziell für die Fertigung chemischer Behälter und Anlagen entwickelt. Mit seiner hohen Elastizität, guten Chemikalienbeständigkeit und Verschweißbarkeit mit Polypropylen lassen sich thermische und mechanische Ausdehnungen bereits bei der Konstruktion ausgleichen. Zudem wurde der Hochleistungs-Gleitwerkstoff „LubX“ mit antistatischen Eigenschaften ausgerüstet: „LubX“ AST black und nun auch die farbige Variante „LubX“ AST color, sind speziell für den Einsatz in Förderanlagen konzipiert, die mit hohen Geschwindigkeiten und Drucklasten und somit höherer Produktivität betrieben werden.

Bei der Umrüstung des ersten deutschen Containerschiffes auf den umweltfreundlichen Antrieb mit flüssigem Erdgas (LNG, -164°C) ist Röchling mit Tieftemperaturisolationen aus „Lignostone“ cryogenic vertreten.

Unternehmensbereich Automobil: Hohe Investitionen für weiteres Wachstum
Im Unternehmensbereich Automobil erwirtschaftete Röchling einen Umsatz von 855,9 Mio. Euro und damit ein Umsatzplus von 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 777,5 Mio. Euro. In der Gesamtbetrachtung konnten fast alle Regionen des Unternehmensbereichs eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahreswert verbuchen. Lediglich in der Region Asien wurde ein leichter Umsatzrückgang verzeichnet, welcher vor allem auf Währungseffekte zurückzuführen ist.

„Im Unternehmensbereich Automobil haben wir unsere Wachstumsstrategie mit hoher Geschwindigkeit umgesetzt: Ein neuer Standort wurde in Silao/Mexiko errichtet sowie Erweiterungen in Ostrava/Tschechien und Wackersdorf/Deutschland abgeschlossen“, so Erwin Doll, zuständiger Vorstand für den Automobilbereich. Zudem wurden im März 2017 am Standort in Leifers/Italien und im Mai 2017 in Worms/Deutschland neue Technologiezentren eröffnet und damit die Weichen für innovatives Wachstum gestellt. In Troy, MI/USA, wurde bereits im März 2016 das neue Technical Center eröffnet. Gleichermaßen wurde der Standort in Peine um eine neue Produktionshalle erweitert. Neue Standorte in Spanien, China und Osteuropa sowie die Erweiterung des Standorts in Rumänien sind ebenfalls in der Umsetzung. Insgesamt erhöhte der Unternehmensbereich Automobil seine Investitionen von 49,9 Mio. Euro im Jahr 2015 auf 79,3 Mio. Euro im Jahr 2016.

Besondere Wachstumsbetreiber waren erneut die aktiven Luftklappensteuerungen, aber auch Unterbodensysteme und Produkte des Luft-/Wassermanagements. Zukünftig will Röchling Automotive durch seine Kompetenz in der SCR-Technologie zum Marktführer in dem Segment der SCR-Tanksysteme werden und dadurch das Wachstum zusätzlich kräftig steigern. Mit Hilfe dieser Technologie entfernen Katalysatoren bis zu 90 Prozent der Stickoxyde aus dem Abgas von Dieselfahrzeugen.

Vom Standort Leifers aus entwickelt das Unternehmen für fast alle Automobilhersteller SCR-Tanksysteme und fertigt bereits bzw. will diese in 10 Werken weltweit fertigen.

Gleichermaßen erfolgreich sind die Luftkanäle von Röchling Automotive. Ein namhafter deutscher Automobilhersteller setzt auf aktiv verstellbare Luftkanäle für die neue Baureihe zweier Modelle.

Des Weiteren generierte die Röchling-Gruppe neue Aufträge in China. Hier profitierte der Unternehmensbereich Automobil insbesondere davon, dass chinesische Automobilhersteller immer mehr Umsatz und Marktanteil mit günstigen SUV-Fahrzeugen erzielen.

So wurde Röchling Automotive von BAIC, einem der größten lokalen Autobauer erstmals mit der Entwicklung und Produktion von aktiven Luftklappensteuerungen beauftragt. Eine weitere Premiere gab es bei dem chinesisch-europäischen Automobilhersteller Chery Jaguar Land Rover. Für diesen werden am Standort in Kunshan/China geräuschdämmende Motorabdeckungen für ein neues Mittelklassemodell produziert. Im Segment der Ausgleichsbehälter konnte Röchling in China mit GAC Fiat Chrysler Automotive einen weiteren Neukunden gewinnen.

Unternehmensbereich Medizin: Intensive Marktbearbeitung stärkt Wachstum
Die Entwicklung in dem 2016 neu geschaffenen Unternehmensbereich Medizin ist ebenfalls positiv. Insgesamt erzielten die drei Standorte in Rochester, NY/USA, Brensbach/Deutschland und Neuhaus am Rennweg/Deutschland einen Umsatz von 117,2 Mio. Euro, der damit um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stieg. Umsatzzuwächse waren bei allen Standorten des Unternehmensbereiches zu verzeichnen. Im Geschäftsjahr 2016 wurden insgesamt 10,4 Mio. Euro investiert.

„Wir sind mit dem Wachstum des Unternehmensbereichs Medizin mehr als zufrieden“, sagte Ludger Bartels, Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe und verantwortlich für den Unternehmensbereich Medizin. Durch die intensive Bearbeitung des Marktes und die Erweiterung des Produktportfolios auf Verschlusssysteme konnten neue Projekte gewonnen werden, die zukünftige Investitionen in den Um- und Ausbau des Standorts Brensbach ermöglichen.

Am Standort Neuhaus wurden im Jahr 2016 die Gebäudeerweiterung und der Kapazitätsausbau mit einer Investitionssumme in Höhe von 30 Mio. Euro begonnen. Dort werden Primärverpackungen produziert. Als Primärverpackung bezeichnet man Produkte, die einen direkten Kontakt mit dem Medikament haben. Daher sind eine hohe Qualität und Reinheit für die Produkte erforderlich.

„Eine solche Investitionssumme an einem Standort ist ein Novum in der Geschichte der Röchling-Gruppe“, so Ludger Bartels. Zudem wurde ein neuer Reinraum am Standort in Rochester/USA in Betrieb genommen. Mit diesem konnte die Anschaffung fünf weiterer Spritzgussanlagen zur Herstellung von Produkten für die Medizintechnik realisiert werden.

In Zusammenarbeit mit einem Kunden in West Chester/USA hat Röchling in Rochester/USA Batteriegehäusekomponenten für ein System entwickelt, das den Patienten die einfache Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels ermöglicht und über eine integrierte Insulinpumpe verfügt, mit der Insulin präzise und einfach dosiert werden kann.

Darüber hinaus hat Röchling für ein weiteres Unternehmen aus Nordamerika einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines Trokars geleistet. Trokare werden bei minimal-invasiven Eingriffen, wie zum Beispiel bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie), durch die Bauchdecke in den Bauchraum eingeführt. Der neue Trokar erlaubt es Chirurgen, den Einführungsprozess des Laparoskops visuell zu überwachen. Seine Realisierung umfasste mehrere Verfahrenstechniken einschließlich Spritzguss, Montage, Bedruckung, Ultraschall-Schweißverfahren, Mehrkomponenten-Spritzgießen und In-Mold-Verfahren. Ein weiterer Schlüsselfaktor für das Gelingen des Projektes war das effiziente Supply-Chain-Management von Röchling. Unter anderem mussten Metallkomponenten für das In-Mold-Verfahren beschafft werden.

Großes Wachstumspotenzial im Gesamtjahr 2017
Vorausgesetzt, dass es in der globalen Wirtschaft keine ernsthaften Krisen geben wird, hält die Röchling-Gruppe für das laufende Geschäftsjahr an ihren Wachstumszielen fest. Ludger Bartels gab einen Ausblick auf die Zukunft: „Wir planen einen Umsatz von über 1,8 Mrd. Euro zu erzielen und werden damit wieder einen neuen Höchstwert erreichen. Wir wollen in allen drei Unternehmensbereichen weiter stark wachsen und dabei die Internationalisierung vorantreiben und weitere Akquisitionsmöglichkeiten suchen. Wir werden investieren, unsere Kapazitäten erweitern und dabei weiterhin ein finanziell durch und durch solides Unternehmen bleiben.“

Weitere Informationen: www.roechling.com

Röchling SE & Co. KG, Mannheim

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