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17.03.2017, 14:50 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Arburg: Drittes Rekordjahr in Folge - 630 Mio. Euro Umsatz - Etwas ver­lang­samtes Wachstum - Elektrische Maschinen gewinnen an Bedeutung

Zufriedenes Management Team vor den Tech­no­lo­gie-Tagen 2017, v.l.n.r.: Gerhard Böhm (GF Ver­trieb), Michael Hehl (geschäftsführender Ge­sell­schafter, Sprecher der GL), Jürgen Boll (GF Fi­nan­zen) und Heinz Gaub (GF Technik) - (Bild: Arburg).
Zufriedenes Management Team vor den Tech­no­lo­gie-Tagen 2017, v.l.n.r.: Gerhard Böhm (GF Ver­trieb), Michael Hehl (geschäftsführender Ge­sell­schafter, Sprecher der GL), Jürgen Boll (GF Fi­nan­zen) und Heinz Gaub (GF Technik) - (Bild: Arburg).
Zum Auftakt der Arburg Technologie-Tage (15.-18.03.2017), die bereits seit dem Jahr 1999 jährlich im Stammhaus mitten im Nordschwarzwald stattfinden, meldet der Loßburger Spritzgießmaschinenhersteller erneut einen erfolgreichen Geschäftsverlauf für das letzte Jahr. So berichtete der geschäftsführende Gesellschafter, Michael Hehl, für 2016 einen vorläufigen konsolidierten Umsatz von "gut" 630 Mio. Euro.

Damit liegt der Umsatz aller Arburg Gesellschaften weltweit mindestens gute sechs Prozent über dem bisherigen Spitzenjahr 2015, wo Arburg einen Umsatz von 593 Mio. Euro (final) erzielte. 2016 war somit das dritte Jahr in Folge, in dem der schwäbische Maschinenbauer deutlich wachsen und jeweils eine neue Rekordmarke beim Umsatz erreichen konnte. Dem Vernehmen nach sei der Gewinn 2016 dabei in etwa in gleichem Maße gestiegen wie der Umsatz; auch der Umfang des Personals habe sich ähnlich wie in den beiden Vorjahren um knapp sechs Prozent auf nunmehr rund 2.700 Mitarbeiter erhöht (siehe Tabelle), von denen etwa 2.200 in Deutschland arbeiten.

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Weniger stürmische Steigerungsraten - Auftragseingang auf hohem Niveau stabil
Allerdings hat sich das Wachstum etwas abgebremst, nachdem Arburg in den beiden Vorjahren beim Umsatz mit knapp 15 Prozent (2014) und fast 10 Prozent (2015) noch äußerst kräftig zulegen konnte.


Wie Vertriebsgeschäftsführer Gerhard Böhm dazu erläuterte, sei der Auftragseingang im letzten Jahr auf dem "gleichen guten Niveau" wie im Jahr davor, zwischen 2015 und 2016 gäbe es in Bezug auf neue Orders keinen Unterschied. Auch dies deutet darauf hin, dass sich die steile Wachstumskurve der letzten Jahre in 2017 weiter abzuflachen oder einfach zu normalisieren scheint. Dass man bei Arburg für die nähere Zukunft dennoch zuversichtlich ist, zeigen die umfangreichen Investitionen, die im abgelaufenen Jahr getätigt wurden und für die nächsten Jahre geplant sind.

Kontinuierliche Investitionen und weitere Neubauten
So wurden im letzten Jahr bereits mehrere Neubauten am Stammsitz in Loßburg fertiggestellt, die wichtigste Erweiterung war dabei die neue Montagehalle für große Spritzgießmaschinen und individuelle Turnkey-Anlagen mit 18.600 Quadratmetern, die im Frühjahr 2016 feierlich eingeweiht wurde (siehe auch plasticker-News vom 24.02.2016). Hinzu kamen ein Mitarbeiter-Parkhaus mit 600 Stellplätzen und eine neue Halle für die gesamte Abteilung Messelogistik mit 6.400 Quadratmetern Nutzfläche.

Zusätzlich zu den baulichen Investitionen, habe Arburg im Stammwerk in 2016 noch insgesamt 19,3 Mio. Euro investiert, berichtete Hehl. Schwerpunkte seien dabei die Fertigungstechnik und die Logistik gewesen, mit dem Ziel, die Effizienz in der Produktion weiter zu steigern. Auch in das internationales Vertriebs- und Servicenetzwerk werde kontinuierlich investiert.

Für die nähere Zukunft steht schon das nächste Großprojekt an, wie Michael Hehl erläuterte: So starte noch im März der Neubau eines mehrstöckigen Gebäudes mit 13.700 Quadratmetern Nutzfläche an der rechten Seite der vorderen Gebäudefront des Werksgeländes; Baubeginn sei direkt nach den Technologietagen. Mit dem Neubau, der dem Kundencenter an der linken Seite der Gebäudefront architektonisch ähneln soll, will Arburg seine Kapazitäten für Kundenschulungen und -seminare sowie für die Administration erweitern. Das Investitionsvolumen liege dabei im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich; für die Bauzeit rechnet Arburg mit zweieinhalb Jahren.

Dass damit noch nicht das Ende der Ausbaumöglichkeiten unmittelbar am Stammsitz erreicht ist, lässt sich erkennen, wenn man in der im letzten Jahr eröffneten Großmaschinenhalle aus dem Fenster schaut und dahinter einen bereits ausgehobenen Bauplatz ähnlicher Größe sieht.

Verschiebung von Marktanteilen hin zu elektrischen Antrieben und zu größeren Maschinen
Nachdem der Umsatzanteil der elektrischen Maschinen bei Arburg jahrelang fast unverändert bei knapp 20 Prozent lag, hat er nun signifikant zugelegt: Nach 22 Prozent im Jahre 2015 ist deren umsatzbezogener Anteil in 2016 nun auf immerhin 27 Prozent gestiegen. Dazu habe auch die neue elektrische Einsteigerbaureihe Golden Electric bereits beigetragen, die Arburg im Jahr zuvor bei den Technologie-Tagen vorgestellt hatte (siehe auch plasticker-News vom 16.03.2016). Bei den Hybridmaschinen sei der Anteil um zwei Prozentpunkte auf 16 Prozent gestiegen. Dementsprechend sei der Anteil der hydraulischen Maschinen zurück gegangen: von 64 Prozent im Jahre 2015 auf nunmehr 57 Prozent im Jahre 2016. Für die elektrischen Maschinen verzeichnet Arburg den Angaben zufolge auch bei den Auftragseingängen eine wertmäßige Steigerung um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr - während die Auftragseingänge insgesamt stabil blieben - was auf eine weitere Verschiebung zugunsten elektrischer Antriebe hindeutet.

Weiterhin auf der Erfolgsspur seien auch die Turnkey-Anlagen von Arburg. Deren Umsatzanteil habe 2016 bei 17 Prozent und damit zwei Prozentpunkte über dem Vorjahr gelegen. Wie Michael Hehl erläuterte, wolle man dieses Geschäftsfeld vor allem auch international weiter auf- und ausbauen.

Für den Bereich des Arburg Kunststoff-Freiformens rund um den Freeformer nannte Arburg keine Umsatzanteile, dennoch hat dieses Geschäftsfeld weiterhin hohe Bedeutung für Arburg. Neu in diesem Bereich ist das Arburg Prototyping Center, in dem man Musterteile für Freeformer-Interessenten fertige. Mit sechs Maschinen sei man in der Lage, Bauteile aus den sechs bislang qualifizierten Materialien additiv zu fertigen und damit die Eignung des Freeformers für den jeweiligen Kunden und unterschiedliche Anwendungen und Branchen zu belegen.

Betrachte man die Umsatzanteile nach Maschinengrößen, so sei der Stellenwert der Maschinen ab 2.500 kN Schließkraft, also der größeren Allrounder, wie schon in den früheren Jahren für Arburg weiter gestiegen. Von 2015 auf 2016 habe sich deren Anteil von 21 auf 24 Prozent erhöht. Dies belege, so Hehl, dass Arburg mit dem Ausbau seines Schließkraftspektrums auf bis zu 6.500 kN den richtigen Weg eingeschlagen habe.

Für den auf der K 2016 erstmals vorgestellten, bislang größten Allrounder 1120 H (siehe auch plasticker-News vom 19.10.2016) habe Arburg durchweg positive Resonanz von Kunden und Interessenten bekommen. Das gute Feedback gelte dabei nicht nur der neuen Maschinengröße, sondern auch dem neuen Design und der neuen Gestica Steuerung.

Sukzessive Einführung der neuen Baureihe, des neuen Designs und der neuen Steuerung
Dieses Jahr werde eine erste Nullserie des Allrounders 1120 H an drei bis vier Kunden ausgeliefert, welche räumlich nahe an Loßburg säßen und den neuen großen Allrounder in der Praxis testen sollen, wie Heinz Gaub, Geschäftsführer Technik, erläuterte. Ab der Fakuma 2017 könnten dann alle Kunden den Allrounder 1120 H bestellen, die Auslieferung beginne im ersten Quartal 2018, so Gaub weiter.

Touchscreen mit Gestica Steuerung - (Bild: Arburg).
Touchscreen mit Gestica Steuerung - (Bild: Arburg).
Für alle anderen Baureihen gäbe es einen Dreijahresfahrplan, die bestehenden Maschinenmodelle auf das neue Gehäusedesign umzustellen; dabei wolle man aber auch konstruktive Synergien schöpfen und technische Vorteile für die Kunden erreichen, weswegen der Prozess nur Schritt für Schritt erfolge. Zur diesjährigen Fakuma solle aber die nächste Modellreihe im neuen Design präsentiert werden.
Ähnliches gelte, so Gaub, für die Einführung der neuen Gestica Steuerung. Insbesondere die Einsteigerserien werden zunächst - ggf. auch langfristig - die bisherige Selogica Steuerung behalten. Für die Selogica solle es auch künftig Updates und Weiterentwicklungen geben. Wie lange Arburg die Selogica noch anbieten werde, entscheide aber die Nachfrage durch die Kunden, versprach Gaub.
Bei den laufenden Technologie-Tagen konnten die Besucher im Ausstellungsbereich "Service und Schulung" die neue Gestica ausprobieren.

Weitere Informationen: www.arburg.com

Arburg GmbH + Co KG, Loßburg

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