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04.05.2016, 11:18 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

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VinylPlus: Recycling von über 500.000 Tonnen PVC im Jahr 2015

Durch VinylPlus, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche, wurden im vergangenen Jahr 514.913 Tonnen recyceltes PVC registriert. Dieses und weitere Ergebnisse für das Jahr 2015 wurden anlässlich des Vinyl Sustainability Forums 2016 in Wien vorgestellt. Zu den wichtigsten Erfolgen im vergangenen Jahr gehört demnach die vollständige Substitution von Blei-Stabilisatoren innerhalb der EU.

Das Motto "Smart Vinyl for our Cities" führte am 28. April 2016 über 130 Teilnehmer aus den Wissenschaften, von Behörden, den Vereinten Nationen, der Europäischen Kommission sowie Planer, Designer und Architekten sowie Vertreter aus allen Bereichen der PVC-Industrie nach Wien.

Im Fokus standen Vorträge von hochkarätigen Referenten aus ganz Europa, Präsentationen und Podiumsdiskussionen über die künftige Rolle von PVC und die Fragen, wie der Werkstoff das Leben in den Metropolen weltweit nachhaltiger machen kann und welchen wesentlichen Beitrag PVC hierbei leisten kann.

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"Europäische Städte sind Vorreiter im Wandel hin zu emissionsarmem und ressourceneffizientem Wirtschaften. 72 Prozent aller Menschen in der EU leben in einem städtischen Umfeld und benötigen 70 Prozent unserer Energie", betonte Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von VinylPlus, zu Beginn des Forums. "Zur Sicherung unserer Lebensqualität benötigen die Städte der Zukunft gesunde und energieeffiziente Gebäude, eine zuverlässige Wasserversorgung und Kanalisation sowie ein bezahlbares Gesundheitssystem. Durch den Einsatz von PVC anstelle von anderen Materialien werden Kosten eingespart, die Leistung der Produkte verbessert und ein positiver Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung geleistet. Gemeinsam mit unserem Partner The Natural Step werden wir unsere freiwillige Selbstverpflichtung laufend reevaluieren und sowohl die Bedeutung als auch die Nachhaltigkeitsaspekte von PVC-Produkten in Städten des 21. Jahrhunderts hervorheben."

Stephan Sicars, Leiter Abteilung Umwelt innerhalb der UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation), stellte in seinem Vortrag die wichtigsten Aspekte der UN-Nachhaltigkeitsagenda 2015-2030 (SDG) sowie die Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris (COP21) vor: "Der Wandel hin zur Entwicklung und Verarbeitung nachhaltiger Produkte bietet der Kunststoffindustrie vielfältige Möglichkeiten, der Nachfrage von Verbrauchern nach noch umweltfreundlicheren Produkten zu begegnen. Diese Innovationen haben bis 2030 ein geschätztes Einsparpotenzial an Ressourcen von drei Billionen US-Dollar vor dem Hintergrund eines aufstrebenden "grünen" Weltmarktes. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist stärkend und regenerativ zugleich. Bei der PVC-Produktion wurden weltweit Fortschritte zur Reduzierung der Umweltauswirkungen erzielt. Dazu gehören vor allem die Bereiche der Chlor-Alkali-Herstellung, der Energieverbrauch und der Einsatz von Quecksilber sowie die VCM-Produktion. Zudem gibt es ausgezeichnete Entwicklungen in den verschiedenen Weltregionen, allen voran in Europa."

VinylPlus-Geschäftsführerin Brigitte Dero stellte auf dem Sustainability Forum in Wien auch den neuen Fortschrittsbericht für das Jahr 2015 vor und hob insbesondere die abgeschlossene Substitution von Blei-Stabilisatoren als "historischen Erfolg" der Branche hervor. Das bedeutet, dass alle Produkte aus PVC-Neuware von europäischen Verarbeitern seit Anfang 2016 kein Blei mehr enthalten.

Im Jahr 2015 hat VinylPlus 514.913 Tonnen recyceltes PVC registriert – ein anhaltender Aufwärtstrend beim Recycling, an dem Fenster- und andere Profile einen Anteil von etwa 45 Prozent hatten. Mit 508.154 Tonnen die größte Menge hat Recovinyl registriert und zertifiziert. Europaweit haben sich daran 177 Unternehmen beteiligt. Ziel ist es, bis 2020 jährlich 800.000 Tonnen zu recyceln.

VinylPlus hat erneut seine Verpflichtung bekräftigt, gemeinsam mit den europäischen Regulierungsbehörden das Thema der früher verwendeten Zusatzstoffe anzugehen und in naher Zukunft realistische Lösungen zur Fortführung und Weiterentwicklung des PVC-Recyclings vorzuschlagen.

In Anbetracht der Sorgen von Recycling-Unternehmen und Verarbeitern aufgrund der vielen Unsicherheiten bei der Umsetzung entsprechender EU-Verordnungen wie REACH, CLP und Hazardous Waste will VinylPlus seine Gespräche mit den Institutionen intensivieren, um gemeinsame Lösungen zu erreichen.

Christos Fragakis, stellvertretender Referatsleiter in der Generaldirektion Forschung und Innovation der EU-Kommission, stellt in seinem Vortrag die neue R&I-Initiative (Ressource & Innovation) auf europäischer Ebene vor. Mit dem Ziel, für Lösungsansätze zu werben, komplexe und eng verbundene urbane Herausforderungen anzugehen und den Wandel von Städten zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. Zudem informierte er die Teilnehmer des Forums über das im Dezember 2015 beschlossene neue Circular Economy Package der EU-Kommission, über das anstehende Kunststoffstrategie-Papier sowie über eine mögliche Unterstützung durch das Innovationsprogramm Horizont 2020.

"Nach den inspirierenden Reden und Präsentationen fühle ich mich ermutigt, was die Zukunft von PVC betrifft. Wir sind auf einem guten Weg, die nachhaltigen Ziele, die wir uns für PVC gesetzt haben, zu erreichen: PVC als das Material der Wahl zu etablieren und sichere Produkte anzubieten, die zum Wohlergehen der Gesellschaft beitragen. Um diese Vision zu erreichen, lohnt sich der hohe Aufwand in unserer Branche. Ich möchte Sie alle ermutigen, uns zu helfen, einen Beitrag für diese Vision zu leisten, denn es ist an uns, diese Vision wahr werden zu lassen", so das Fazit des VinylPlus-Vorsitzenden Dr. Josef Ertl.

Nach Vinyl2010 (2001 – 2010) ist VinylPlus (2011 – 2020) bereits das zweite 10-Jahres-Programm mit einer weitreichenden freiwilligen Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche zur nachhaltigen Entwicklung. Nähere Informationen zum Vinyl Sustainability Forum 2016 finden sich auf www.vinylplus.eu/community/vinyl-sustainability-forum/vsf16.

Weitere Informationen: www.vinylplus.de

VinylPlus, Brüssel, Belgien

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