plasticker-News

Anzeige

21.02.2017, 15:20 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

KraussMaffei: Hybridwerkstoffe für den automobilen Leichtbau - Neue Laboranlage kombiniert Umformen und Hinterspritzen in einem Schritt

Die neue Laboranalage am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden (ILK) erlaubt das Umformen und Hinterspritzen der FVK-Metall-Hybridwerkstoffe in einem Schritt - (Bild: TU Dresden/ILK).
Die neue Laboranalage am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden (ILK) erlaubt das Umformen und Hinterspritzen der FVK-Metall-Hybridwerkstoffe in einem Schritt - (Bild: TU Dresden/ILK).
Hybride Prozesse sowie Werkstoffe aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) und Metall für den automobilen Leichtbau von morgen stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojektes LEIKA, das KraussMaffei zusammen mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden sowie weiteren Partnern aus der Industrie und Forschung vorantreibt. Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit steht eine neue Laboranlage am ILK, mit der sich die FVK-Metall-Hybridwerkstoffe in einem Schritt umformen und hinterspritzen lassen.

LEIKA steht für Leichtbau in Karosseriebauteilen. Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes ist es, die Strukturmasse in Elektrofahrzeugen durch den Einsatz neuartiger Hybridwerkstoffe zu verringern mit dem Fokus großserientauglicher Prozesse. „Mit der neuen Laboranlage am ILK sind wir in der Lage, die FVK-Metall-Hybridwerkstoffe in einem Schritt umzuformen und zu hinterspritzen. Die daraus abgeleitete Prozess- und Strukturqualität zusammen mit den erreichten Taktzeiten von deutlich unter zwei Minuten untermauern das Potenzial einer solchen Hybridisierung sowohl auf Werkstoff- als auch auf Fertigungsseite“, so Martin Würtele, Leiter Technologieentwicklung Spritzgießtechnik bei KraussMaffei.

Anzeige

Für den Mitteltunnel der Bodengruppe kombinierten die LEIKA-Wissenschaftler metallische Deckschichten aus Stahl mit einem Faserverbundkern aus CFK. Das Ergebnis ist eine Massereduktion von 25 Prozent - (Bild: TU Dresden/ILK).
Für den Mitteltunnel der Bodengruppe kombinierten die LEIKA-Wissenschaftler metallische Deckschichten aus Stahl mit einem Faserverbundkern aus CFK. Das Ergebnis ist eine Massereduktion von 25 Prozent - (Bild: TU Dresden/ILK).
Die neue Laboranlage eignet sich laut KraussMaffei sowohl zur Herstellung von Bauteilen im Spritzgießen als auch zum Hinterspritzen von Halbzeugen. Darüber hinaus sollen sich lokale Bereiche im Bauteil durch Kunststoffe hinterpressen beziehungsweise verstärken lassen. Dieser Prozessablauf wird über die Einbindung einer Breitschlitzdüse sowie eines Förderbands mit Einlege-Roboter realisiert. „Mit der neuen Versuchsanlage können wir eine Vielzahl unterschiedlichster Prozesse auf einer einzigen Anlage abbilden. Damit bieten wir unseren Partnern aus der Automobilindustrie einen deutlichen Mehrwert“, so Dr. Michael Krahl, verantwortlicher Projektleiter LEIKA beim ILK.

Flexibilität ist das Schlagwort, wenn es um die Umsetzung der einzelnen Anlagen-Komponenten geht. So konzipierte KraussMaffei ein bauhöhenreduziertes Bolt-on-Aggregat, das vollständig in die Fertigungsstrecke mit Presse, IR-Ofen, Roboter und Förderband eingebunden ist. Das Aggregat kann sowohl Spritzgießen als auch Extrudieren und dabei das Schussvolumen portionieren. Es sollen sich bis zu fünf Bereiche lokal in einem Zyklus verstärken lassen. Weitere Besonderheit: Um eine Ablage der einzelnen Kunststoffportionen zu ermöglichen, wurde das Förderband vollständig in das System eingebunden. „Die Förderbandgeschwindigkeit ergibt sich dadurch direkt aus den Prozessgrößen wie Einspritzgeschwindigkeit oder Durchsatz. Das ist ein klarer Vorteil für die Mitarbeiter am ILK, denn die manuelle Voreinstellung von Förderband und ausgetragener Schmelze entfallen. Bei einer Änderung der Austragsgeschwindigkeit passt sich die Förderbandgeschwindigkeit automatisch und geregelt an“, so Würtele.

Wie serientauglich die neuartigen Hybridwerkstoffe und deren Prozesse in der Praxis umgesetzt werden können, soll am Beispiel einer Bodenstruktur für Elektrofahrzeuge untermauert werden. Für den Mitteltunnel kombinierten die Wissenschaftler metallische Deckschichten aus Stahl mit einem Faserverbundkern aus CFK. „Die ersten Testergebnisse sind hervorragend. Die Massereduktion liegt bei 25 Prozent im Vergleich zu einer metallischen Leichtbaulösung. Gleichzeitig konnte eine vergleichbare Performance in den wichtigsten Crash- und Steifigkeitslastfällen für Komponenten bei deutlich geringerer Masse nachgewiesen werden“, erklärt Würtele.

Mehr über LEIKA
Im Gemeinschaftsprojekt LEIKA haben Wissenschaftler und Industriepartner des Forschungs- und Technologiezentrums für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen der Elektromobilität (FOREL) eine neuartige Bauweise für Elektrofahrzeuge entwickelt. Spezialisiert haben sich die Projektpartner auf Hybridwerkstoffe aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) und Metall sowie deren großserientauglicher Verarbeitung. Neben dem ILK der TU Dresden und KraussMaffei waren die Firmen Frimo, Thyssen Krupp, und Kirchhoff sowie inpro, RWTH Aachen, TU Bergakademie Freiberg, TU Dortmund sowie die Universität Paderborn beteiligt.

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird / wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenkonzept „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert (Förderkennzeichen 02PJ2770 – 02PJ2781) und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Weitere Informationen: www.kraussmaffei.com

KraussMaffei Technologies GmbH, München

» insgesamt 449 News über "KraussMaffei" im News-Archiv gefunden

Anzeige

Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!


» zurück zum Seitenanfang


Top News / Meist gelesen
plasticker Newsletter
Wir informieren Sie schnell, umfassend und kostenlos über das, was in der Branche passiert.

» Jetzt anmelden!

» Weiterempfehlen

Machen Sie Ihre Reste zu Geld!
Sie haben Neuware-Restmengen, Mahlgüter oder Produktionsabfälle?

Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.

Für Ihre ausrangierten Maschinen und Anlagen finden Sie Abnehmer in der Maschinenbörse.
Aktuelle Rohstoffpreise
Neue Fachbücher
Kunststoffchemie für Ingenieure

Mit der bereits fünften Auflage in eineinhalb Jahrzehnten liegt dieses Standardwerk "Kunststoffchemie für Ingenieure" wiederum in gründlich überarbeiteter, aktualisierter Form vor.