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13.07.2017, 06:11 Uhr | Lesedauer: ca. 7 Minuten    

Radici: 946 Mio. Euro Umsatz in 2016 - EBITDA von 110 Mio. Euro - Performance Plastics mit starkem Wachstum - Positives erstes Halbjahr

Die RadiciGroup, die weltweit mehr als 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, gibt für das Jahr 2016 einen Umsatz von 946 Millionen Euro Umsatz bekannt. Damit hat die Gruppe das Jahr mit einem leichten Umsatzrückgang (-6 %), aber ähnlichen Volumina wie 2015 abgeschlossen und verzeichnete für das eben zu Ende gegangene Geschäftsjahr ein EBITDA von mehr als 110 Millionen Euro (+8 %). Die multinationale Unternehmensgruppe ist in den Bereichen Chemie, Kunststoffe und Synthesefasern aktiv. Sie ist heute in 16 Ländern in Europa, Asien und Amerika mit 33 Vertriebs- und Produktionsstandorten vertreten.

Angelo Radici, President der RadiciGroup: „Die Gruppe präsentiert sich solide und gut aufgestellt. Der leichte Umsatzrückgang ist auf die Entwicklung der Rohstoffpreise zurückzuführen, die zurückgegangen sind und so unsere Zahlen beeinflusst haben. Ein wesentlicher Beitrag zum Ergebnis der Gruppe stammt aus dem Bereich Kunststoffe. Im Allgemeinen ist es uns aber gelungen, in allen Geschäftseinheiten ähnliche Volumina wie im vorangegangenen Geschäftsjahr zu erreichen. Wir verfolgen auch weiterhin unseren Kurs zur Optimierung unserer Ressourcen, Steigerung der Effizienz unserer Produktionsanlagen und Reduktion der Energieverbräuche, um der Gruppe weiteres Wachstum zu ermöglichen. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2017 sind sehr positiv. So sind die Umsätze um mehr als 23 %, und die Volumina um 7 % gestiegen.“

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Diese wirtschaftlichen Daten gehen Hand in Hand mit den Umweltkennzahlen: Laut neuem Nachhaltigkeitsbericht (seit mehr als zehn Jahren dokumentiert die RadiciGroup jährlich ihre wirtschaftlichen, umwelttechnischen und sozialen Leistungsdaten in einem zertifizierten Bericht), der in Kürze auf der Internetseite zur Verfügung stehen soll, konnte die Gruppe in den vergangenen fünf Jahren die gesamte Energiemenge zur Erzeugung einer Tonne Produkt um 21 % senken (von 8,0 GJ/t im Jahr 2012 auf 6,3 GJ/t in 2016). 51,6 % der von der RadiciGroup 2016 verbrauchten elektrischen Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Grund hierfür ist die bewusste Entscheidung des Unternehmens, immer häufiger auf Energiequellen mit reduziertem Umwelteinfluss zu setzen. So ist der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien in den letzten fünf Jahren von 41,3 % (2012) auf 51,6 % (2016) gestiegen.

Darüber hinaus konnte die Gruppe dank der Verbesserung des Energiemixes und einer Unternehmensstrategie, die sich an der Investition in Best Available Techniques orientiert, ihre Treibhausgasemissionen in den letzten fünf Jahren von 0,85 tCO2eq/t (2012) auf 0,49 tCO2eq/t (2016) senken. Dies entspricht einer Reduktion um insgesamt 42 %. Auch die Qualität der Emissionen hat sich verbessert. So konnte der Schadstoffausstoß um mehr als 66 % reduziert werden, vor allem auf Grund moderner Abgasreinigungsanlagen, die einen großen Beitrag zur Umweltbilanz leisten.

Auch der CFO der Gruppe, Alessandro Manzoni, äußert sich positiv zur Vermögens- und Finanzlage der RadiciGroup: „Die Finanzlage der Gruppe ist absolut sicher. Trotz eines Firmenzukaufs im Bereich Kunststoffe haben wir unsere Verbindlichkeiten weiter abgebaut. Unsere Vermögenslage ist solide, und wir sind bereit für weiteres Wachstum, wenn es sich ergibt. All dies wird gestützt durch eine Beziehung gegenseitigen Vertrauens mit dem Finanzsystem, das sich dank kontinuierlicher und transparenter Informationen im Laufe der Zeit entwickelt hat.“

Im Laufe des Jahres 2016 hat die RadiciGroup die Konsolidierung des Aktienbesitzes abgeschlossen und Minderheitsanteile zurückgekauft. Heute sind die drei Brüder Paolo, Angelo und Maurizio Radici die einzigen Aktionäre der Radici Partecipazioni, der Holding der RadiciGroup, und halten 100 % der Aktien.

An Investitionen verzeichnete die Gruppe 2016 rund 53 Millionen Euro, inklusive der Übernahme von Invista (Engineering Polymer Solutions) durch die Geschäftseinheit Kunststoffe (siehe auch plasticker-News vom 14.09.2016).

Die einzelnen Geschäftseinheiten erzielten die folgenden Gesamtumsätze (in Millionen Euro):

Im Bereich Chemikalien betreibt die RadiciGroup Werke in Novara, Italien (300 Mitarbeiter) und Zeitz, Deutschland (180 Mitarbeiter), wo das qualifizierte Fachpersonal chemische Intermediates und Polyamid 6.6 produziert, die als Ausgangsstoffe für zahlreiche Produkte der Bereiche Kunststoffe und Synthesefasern dienen. Darüber hinaus ist die Gruppe in Shanghai, China, mit einem Büro zum Vertrieb von PA 6 PA 6.6, Adipinsäure und Dicarbonsäuren vertreten. Als Stärken der Geschäftseinheit Specialty Chemicals gelten der Lieferservice für Kunden und die technische Unterstützung sowie die Fähigkeit, innovative und maßgeschneiderte Lösungen für andere Unternehmen der Gruppe zu entwickeln. Die vertikale Integration gilt als ein echter und vom Markt geschätzter Mehrwert. Die RadiciGroup ist heute nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen in Europa, das den gesamten Produktionsprozess, von der Polymerchemie bis zur Herstellung von Synthesefasern oder technischen Kunststoffcompounds kontrolliert, einschließlich ihrer Wiederverwertung am Ende der Gebrauchsdauer. Diese Integration bedeute Optimierung der Prozesse sowie Verbesserung der Produkteigenschaften und führe zur so genannten „kurzen Kette“ mit einem durch Wiederverwertung von Materialien verringertem Umwelteinfluss.

Die Geschäftseinheit Performance Plastics übernahm 2016 den Bereich Engineering Polymer Solutions des nordamerikanischen Unternehmens Invista. Damit hat die RadiciGroup ihre Marktpräsenz in Nordamerika und Europa weiter gestärkt, ihre Produktionskapazitäten ausgebaut und Kompetenzen, Know-how, Technologien, neue Produktionsanlagen, weltweit geltende Homologationen für die Bereiche Automobil, Elektro-/Elektronik, allgemeine Industrie und Konsumgüter auf synergetische Art und Weise optimiert.

Daher ist der Bereich Kunststoffe mit dem Geschäftsjahr 2016 sehr zufrieden: Der Umsatz wächst weiter, und das Geschäftsvolumen steigt in allen Regionen, in denen die Gruppe durch Niederlassungen präsent ist (Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Mexiko, Spanien, Niederlande, Großbritannien und USA).

Mit ihrem diversifizierten Portfolio unterschiedlicher Produkte wie Polyesterfasern, Polyamidfasern, Fasern für Kunstrasen und Vliesstoffe erzielte die Geschäftseinheit Synthetic Fibres and Nonwovens, 2016 einen Gesamtumsatz von 412 Millionen Euro.

Weltweit steigt der Einsatz synthetisch hergestellter Fasern stärker als der von Naturfasern. Polyamid (PA 6 oder PA 6.6), besser bekannt unter der Bezeichnung Nylon, ist das Kerngeschäft der RadiciGroup im Bereich Synthesefasern. So zählt sich das Unternehmen europaweit zu den größten Herstellern von Fasern sowohl für Textilien als auch für Teppiche.

Im Bereich Polyester dagegen haben synthetisch hergestellte Fasern solche aus Baumwolle bereits weit überflügelt. Heute liegt die Nachfrage bei circa 50 Millionen Tonnen, und Schätzungen gehen davon aus, dass sie bis 2030 70 Millionen Tonnen erreichen wird. Und auch wenn asiatische Unternehmen den weltweiten Markt dominieren, so gilt die RadiciGroup heute mit 24.000 jato und einem breiten Portfolio an Farben, Texturen, Elastizitäten und Festigkeiten sowie einem auf die Anforderungen einer nachhaltigen Textilindustrie ausgerichteten Angebot als zweitgrößter Hersteller in Europa.

Wie in 2016 angekündigt, soll bis Ende 2017 eine neue Fertigungslinie für Spunbond-Vliesstoffe entstehen, die in der Landwirtschaft, Automobil- und Bauindustrie sowie in der Gastronomie zum Einsatz kommen. Sie ermöglicht eine rund 50-prozentige Erhöhung der Produktionskapazität der Tessiture Pietro Radici (TPR) und die Entwicklung von Produkten mit einer breiteren Vielfalt an technischen Eigenschaften. Zudem fertigt TPR auch weiterhin Fasern für Kunstrasen und liefert Produkte, die den hohen Anforderungen hinsichtlich technisch-sportiver Eigenschaften und Spielkomfort aus dem Bereich Fußball-Kunstrasenplätze und hinsichtlich ästhetischer Eigenschaften aus dem Bereich Freizeit- und Grünanlagen entsprechen.

RadiciGroup und Nachhaltigkeit: Ökodesign von Produkten für die Kreislaufwirtschaft
Die RadiciGroup baut auf das Konzept der Kreislaufwirtschaft, in der der Wert von Produkten, Werkstoffen und Ressourcen so lange wie möglich erhalten bleiben soll, Abfälle auf ein Minimum reduziert und Produkte am Ende ihrer Gebrauchsdauer wiederverwertet werden, um neue Werte zu schaffen. Durch Recycling und Recyclingfähigkeit möchte die RadiciGroup zu einem industriellen System beitragen, das nachhaltig ist, nur geringe Emissionen freisetzt, Ressourcen effizient einsetzt und zugleich wettbewerbsfähig bleibt. Dieser Übergang kann eine radikale Veränderung der Wirtschaft ermöglichen, indem er wirtschaftliche Vorteile schafft und zu Innovationen, Wachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt. Der erste und grundlegende Schritt auf diesem Weg ist das Ökodesign der Produkte.

Für die RadiciGroup bedeutet Ökodesign, bereits während der Entwicklung den Umwelteinfluss eines Produktes über seine gesamte Gebrauchsdauer zu berücksichtigen. Dies kann sich vorteilhaft auf die Verbesserung der Umwelteigenschaften und der Kosten auswirken, auch hinsichtlich Ressourcen- und Materialeffizienz.

Schon immer hat die RadiciGroup großes Augenmerk auf den Umwelteinfluss ihrer Aktivitäten gelegt. Wie von der EU vorangetrieben, die mit der Empfehlung 2013/179/CE den so genannten Product Environmental Footprint (PEF) eingeführt hat, hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, seine Produkte und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus, von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum Ende der Gebrauchsdauer, zu dokumentieren und so vergleichbare und durch Dritte nachvollziehbare Daten zu liefern: Ein verantwortungsvolles Produktmanagement von der Formulierung an, das die Umwelteinflüsse gemäß der in der Umweltproduktdeklaration (EPD) festgelegt Methoden und Kommunikationsstrukturen in jeder Phase der Fertigung transparent dokumentiert.

Die Herausforderung, der sich die Gruppe in den nächsten zehn Jahren gegenübersieht, steht im Zusammenhang mit der vollständigen Recyclingfähigkeit von Synthesefasern. Die Umweltstrategie der RadiciGroup, die auf das Know-how aus mehr als 75 Jahren zurückgreifen kann, hat sich zum Ziel gesetzt, dafür zu sorgen, dass sich alle Textilprodukte mechanisch recyceln lassen und zu neuen Kunststoffen werden, die in technischen und industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen: www.radicigroup.com, www.radicigroup.com/plastics

RadiciGroup, Bergamo, Italien

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