plasticker-News

Anzeige

13.07.2017, 11:09 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

KraussMaffei: Rund 220 Besucher beim ersten "Competence Day Pultrusion" - Live-Vorführung der neuen Komplettanlage für das kontinuierliche Strangziehen

Bereit für die Besucher: Letzte Handgriffe an der iPul-Anlage zum Competence Day Pultrusion bei KraussMaffei - (Bilder: KraussMaffei).
Bereit für die Besucher: Letzte Handgriffe an der iPul-Anlage zum Competence Day Pultrusion bei KraussMaffei - (Bilder: KraussMaffei).
Beim "Competence Day Pultrusion" am 28. Juni 2017 präsentierte KraussMaffei in München vor Gästen aus den USA, China und Japan mit iPul die erste Komplettanlage für das kontinuierliche Strangziehen. Das Interesse war so groß, dass der Anmeldeschluss für die Tagung vorgezogen werden musste, meldet der Maschinenbauer.

Erfolgreiche Premiere der neuen iPul-Anlage
Konstant umlagert: Die Gäste des Competence Day Pultrusion bei KraussMaffei nahmen die neue iPul- Anlage genau unter die Lupe.
Konstant umlagert: Die Gäste des Competence Day Pultrusion bei KraussMaffei nahmen die neue iPul- Anlage genau unter die Lupe.
„Es ist die einfachste Art Profile herzustellen, es gibt kaum Turn-Key-Angebote und es ist eine Wachstumsbranche. Außerdem kennen wir uns mit Fasern, Dosiertechnik und auch in der Extrusion aus.“ So beschrieb Nicolas Beyl, President des Segments Reaktionstechnik der KraussMaffei Gruppe, bei der Begrüßung der Gäste die Motivation von KraussMaffei, in den Bereich Pultrusion einzusteigen. Bereits auf der Messe JEC in Paris war die neue Komplettanlage iPul demnach auf großes Interesse gestoßen, und beim Competence Day nutzten rund 220 Besucher die Gelegenheit, sie live zu erleben. Vorträge von Entwicklungspartnern und Rohstoffherstellern sowie ein „Speed-Dating“ zwischen Fachleuten und Interessenten rundeten das Programm ab.

Bei der Pultrusion werden Endlosfasern, meist aus Glas, Carbon oder Aramid, mit einer reaktiven Kunststoffmatrix infiltriert und in einem beheizten Werkzeug in die gewünschte Profilform gebracht. Greifer ziehen das ausgehärtete Profil kontinuierlich weiter und führen es einer Sägeeinheit zu. Die neue iPul-Anlage von KraussMaffei umfasst diesen ganzen Ablauf und revolutioniert die seit langem gebräuchliche Technik in zweierlei Hinsicht: Sie kapselt das Tränken der Fasern, das bislang meist in offenen Wannenbädern stattfindet, in einer Injektionsbox, wodurch schnell reagierende Systeme (Epoxy, Polyurethan, Polyamid 6) eingesetzt werden können. Und sie erhöht die Produktionsgeschwindigkeit von den üblichen 0,5 bis 1,5 Meter / Minute auf rund 3 Meter / Minute. Damit nähert sich die Effizienz dem PVC-Extrudieren an, was völlig neue Märkte für diese Technik eröffnet. Das breite Interesse zeigte sich am Auditorium. Vier der zehn weltweit größten Pultrudeure waren ebenso nach München gekommen wie Sportartikel-, Fenster- und Automobilhersteller.

Anzeige


Fachvorträge untermauern Wachstumspotenziale
Wolfgang Hinz und Daniel Lachhammer, die Experten für Pultrusion bei KraussMaffei, zeichneten in ihrem Vortrag die Entwicklung der iPul-Anlage in den vergangenen eineinhalb Jahren nach und erklärten auch den Namen: „Das „i“ in iPul steht für injected, innovative, integrated und industrialized, also die Kerneigenschaften unserer Anlage.“

Die folgenden Vorträge von Entwicklungspartnern beleuchteten jeweils interessante Teilaspekte der Pultrusion. So ging Dr. Klaus Jansen (Thomas Technik) auf die Fertigung gebogener und unregelmäßig geformter Profile ein.

Renato Bezerra vom Fraunhofer IGCV präsentierte die Forschungskapazitäten des Augsburger Instituts und Stephan Constantino von Huntsman ging mit der Pultrusion sogar in die Luft: Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit KraussMaffei an Lösungen für Windkraftanlagen. Fallbeispiele aus dem Baubereich erläuterte Wladimir Richter von Evonik: So konnte bei einer Sandwich-Fassade durch die Verwendung von pultrudierten Glasfaser-Armierungen (statt der Stahlversion) sehr viel Beton gespart werden, weil die Betonschicht mit 10 bis 15 Millimetern deutlich dünner ausgeführt werden durfte, als es Normen bei korrodierenden Bewehrungen (40 mm) vorschreiben. Benedikt Kilian von Covestro stellte in seinem Vortrag die Vorzüge von Polyurethan gegenüber älteren Matrixmaterialien wie Polyester (schlechtere mechanische Eigenschaften) und Konkurrenzverfahren wie extrudiertem Aluminium (geringere Isolationsfähigkeit und geometrische Stabilität) dar.

Sie haben mit der neuen iPul-Komplettanlage einen Nerv am Merkt getroffen: Daniel Lachhammer, Nicolas Beyl, Josef Renkl und Wolfgang Hinz (v.l.).
Sie haben mit der neuen iPul-Komplettanlage einen Nerv am Merkt getroffen: Daniel Lachhammer, Nicolas Beyl, Josef Renkl und Wolfgang Hinz (v.l.).
Vor der folgenden Live-Vorführung der iPul-Anlage durchschnitten Nicolas Beyl, Wolfgang Hinz, Daniel Lachhammer und der scheidende Entwicklungsleiter Josef Renkl, der nach über 40 Jahren bei KraussMaffei seinen letzten Arbeitstag vor dem Ruhestand erlebte, das Band. Kurzfristig war auch die – schnell ausgebuchte – Möglichkeit des „Speed-Datings“ angeboten worden, bei dem Interessenten ihre Fragen direkt bei den Fachleuten von KraussMaffei und seinen Partnern platzieren konnten. Eine Werksführung und ein abendliches Get-Together bildeten den Abschluss des erfolgreichen ersten Competence Day Pultrusion.

Weitere Informationen: www.kraussmaffei.com

KraussMaffei Technologies GmbH, München

» insgesamt 449 News über "KraussMaffei" im News-Archiv gefunden

Anzeige

Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!


» zurück zum Seitenanfang


Top News / Meist gelesen
plasticker Newsletter
Wir informieren Sie schnell, umfassend und kostenlos über das, was in der Branche passiert.

» Jetzt anmelden!

» Weiterempfehlen

Machen Sie Ihre Reste zu Geld!
Sie haben Neuware-Restmengen, Mahlgüter oder Produktionsabfälle?

Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.

Für Ihre ausrangierten Maschinen und Anlagen finden Sie Abnehmer in der Maschinenbörse.
Aktuelle Rohstoffpreise
Neue Fachbücher
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau

Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen.