13.11.2017, 15:56 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Im GDP-Verfahren hergestellte Propellerschraube mit einem Durchmesser von 1.200 mm - (Bild: FIT AG). Beim „Gel Dispensing Printing“ (GDP ) wird aus einem Extruder ein spezielles Gel schichtweise aufgetragen und anschließend mit UV-Licht ausgehärtet. Die Schichtstärke kann dabei zwischen 0,7 mm und 2,1 mm variiert werden. Vorteile des GDP-Verfahrens im Vergleich zu anderen Verfahren Ein Vorteil durch die Verwendung von Gel ist ein weitgehend supportloser Aufbau auch bei starken Hinterschnitten. Deckel können sogar bis 20 cm Durchmesser supportfrei aufgebaut werden. Ein weiterer, buchstäblich „großer“ Vorteil liegt darin, dass Kunststoffobjekte im XXL-Format hergestellt werden können. Einteilig sind Bauteile einer Größe von 1,8 m x 1,5 m x 1,2 m möglich. Die Druckgeschwindigkeit ist bis zu 10mal höher als bei anderen additiven Ablegeverfahren. Die bei FIT eingesetzte Anlage arbeitet mit zwei Druckköpfen, die simultan arbeiten können. Die mit GDP erzeugten Rohlinge lassen sich mit allen klassischen Modellbautechniken in die gewünschte Optik bringen, beispielsweise durch Überfräsen, Schleifen und Beschichten. Großes Potential Durch die Verwendung von hochviskosem, UV-aushärtbarem Material bietet sich dieses Verfahren für den Einsatz vielfältiger neuer Materialien an. Damit können weitere Applikationen in neuen Zielmärkten entstehen. Denkbare Anwendungen sind beispielsweise Objekte zur visuellen Kommunikation, Werbeobjekte, Leuchtkörper, Tiefziehformen und Konzeptmodelle, aber auch Möbel und natürlich Kunst- und Designobjekte. Durch die Anbindung der FIT an eine Vielzahl von Forschungsnetzwerken können hier mittelfristig neue Anwendungsgebiete entstehen. „Das GDP-Verfahren ergänzt unser Leistungsspektrum ganz hervorragend“, erklärt Carl Fruth, Gründer und Vorstandsvorsitzender der FIT AG. „Nun können wir endlich unsere Kundenwünsche in Richtung großer Bauteile besser erfüllen. Die GDP-Technologie ist eine ideale Erweiterung zu der von uns eingesetzten Frästechnologie. Durch unser vielfältiges Arsenal von Nachbearbeitungstechnologien im Modellbau in Lupburg und München bieten wir unseren Kunden effiziente Lösungen hinsichtlich kurzer Lieferzeit und geringer Kosten. Wir sind stolz, diese Vielzahl von Lösungen kompetent und verantwortlich aus einer Hand anbieten zu können.“ Gründung des russischen Joint Ventures FITNIK Darüber hinaus hat die FIT AG aktuell mit der NIK Ltd., russischer Spezialist für Luft- und Raumfahrtforschung, ein Joint Venture zur Erschließung des russischen Marktes mit additiv gefertigten Komponenten gegründet. Im Januar 2018 startet die deutsch-russische Unternehmenspartnerschaft mit der Beratung, Konstruktionsunterstützung und der Fertigung von additiven Bauteilen in Russland. Ziel ist, die Fertigung innerhalb von zwei Jahren auch in Russland zu etablieren. Idealer Standort Für den Sitz des neu gegründeten Joint Venture fiel die Wahl auf das 30 Kilometer südlich von Moskau gelegene Schukowski, wichtiges Zentrum der russischen Luft- und Raumfahrt. Schukowski gilt als Mittelpunkt der russischen Flugzeugforschung und -planung für die Anwendung der additiven Zukunftstechnologie im Luftfahrtsektor als ideal. Das große Potential an hervorragend ausgebildeten Ingenieuren vor Ort soll das geplante ehrgeizige Wachstum entscheidend unterstützen. Gelungener Coup Das Joint Venture bringt zwei starke Partner zusammen: NIK, ein erfahrener Spezialist für Design und Auslegung von Luft- und Raumfahrtkomponenten mit 500 Mitarbeitern trifft auf die FIT AG, seinerseits Spezialist für Additive Fertigung und additive Konstruktion mit 330 Mitarbeitern. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit NIK. Durch die neu gegründete FITNIK erhalten wir eine außerordentliche Synergie. Nicht nur, dass wir dadurch den russischen Markt sehr schnell und in vielen Zielmärkten tief durchdringen können, wir können zugleich unseren anderen internationalen Kunden ein qualifiziertes additives Engineering zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen anbieten“, erklärt Carl Fruth, Gründer und Vorstandsvorsitzender der FIT AG. Alexander Korneev, CEO bei NIK Ltd.: „Mit FITNIK haben sich zwei Branchenführer zusammengetan, um die komplette Prozesskette mit Hilfe additiver Technologien sicherzustellen. Angefangen beim kundenspezifischen Design und Support bei der Erstellung der Konstruktionsdaten über die Implementierung der neuen Verfahren für eine stabile Produktion bis zu Postproduktion und erforderlichen Zertifizierung verfügen wir jetzt über alle Ressourcen, um einen umfassenden Allroundservice anzubieten.“ Über die FIT Gruppe Gegründet 1995, ist die FIT AG über ihre Tochterunternehmen FIT Prototyping GmbH und FIT Production GmbH in den Geschäftsbereichen Rapid Prototyping und Additive Design and Manufacturing („ADM“) tätig. Der Umsatz 2016 lag bei 24 Mio. Euro, was einem Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. FIT beschäftigt derzeit insgesamt 330 Mitarbeiter am Firmenstammsitz Lupburg sowie an weiteren Standorten, u.a. in Eching, Brasov (Rumänien) und Boston (USA). Über NIK Ltd. Gegründet 1997, konzentriert sich NIK auf die Forschung und Planung im Bereich Engineering und Consulting für die Luftfahrtindustrie und weitere Branchen. Der Unternehmensfokus liegt auf der Bauteilkonstruktion, dem strukturellen Design von Luftfahrtteilen, dem Einbau spezieller Innenausstattung in Flugzeuge und Hubschrauber, Entwicklung von Zusatzausrüstung, Ausbildung des Personals und die Fertigung von Verbundbauteilen für den Flugzeugbau. NIK beschäftigt derzeit ca. 500 Spezialisten. Partner von NIK Ltd. sind die United Aircraft Corporation (UAC), das Central Aerohydrodynamic Institute (TsAGI), Mjassischtschew Design Büro (EMZ), Iljuschin, Tupolew, Kamow Design Büro, Boeing Corporation und weitere. Weitere Informationen: fit.technology, www.avianik.com |
FIT AG, Lupburg
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