21.10.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Vor allem Kunststoffteile mit "passiven" Oberflächen benötigen vor der Oberflächenveredelung und verschiedenen Verbindungsverfahren eine "Aktivierung". Als ein preisgünstiges und sicheres Verfahren vor dem Lackieren, Bedrucken, Verkleben und Vergießen hat sich die Plasmabehandlung bewährt. Die lässt sich nun, in Form einer Kurztaktanlage, auch inline in den Produktionsprozess integrieren. Bisher kompensiert man lange Prozesszeiten in Niederdruckanlagen durch Beladung mit größeren Chargen. Mit der Kurztaktanlage jedoch können nun die Bauteile einzeln und von allen Seiten innerhalb weniger Sekunden aktiviert werden. Während bei einer Standard-Niederdruckplasmaanlage eine vergleichsweise große Kammer durch die geöffnete Tür be- und entladen wird, ist die Kammer der Kurztaktanlage automatisch bestückbar, beispielsweise mit der Tisch-Glocke – hierbei wird die Kammer vertikal bewegt für den Öffnungs- und Schließvorgang. Bei der Schubladenvariante be-/entlädt ein Roboter die Kammer über eine Schubladentür, die Kammer ist statisch. Es ist außerdem möglich, die zu behandelnden Teile mit einem Warenträger auf einer beweglichen Hubvorrichtung zu platzieren und mit dem Takt des Fließbands zu bewegen. Bei Standardanlagen ist die Kammergröße an den erwarteten Durchsatzmengen angepasst, bei Kurztaktanlagen an die Teilegröße, da hier die Teile einzeln innerhalb weniger Sekunden behandelt werden. Durch Einsatz einer Vakuumkammer, können unterschiedliche Gase zur Prozesssteuerung verwendet werden. Dadurch ist es möglich in einer Anlage mit Plasma zu reinigen, aktivieren, ätzen und per Plasmapolymerisation zu beschichten. Bei Verwendung von Spülgas können auch Ätzgase verwendet werden, da aufgrund der geringen Gasmengen sehr effektiv verdünnt werden. Ein weiteres Plus der Niederdruck-Technologie ist der geringe Gasverbrauch. Mit Niederdruckplasma aktivierte Oberflächen sind langzeitstabil und je nach Material und Lagerung bis zu mehreren Monaten haltbar. Da Lagerfläche jedoch teuer ist empfiehlt sich der Einsatz von Kurztaktanlagen. Diese können in eine bestehende Fertigungslinie integriert werden. Eine automatisierte Kurztaktanlage schließt außerdem Bedienerfehler aus. Die Effizienz der Kurztaktanlage liegt in ihrem – im Vergleich zur Standardanlage – auf kürzere Zykluszeiten optimierten Aufbau und dem auf das Maximum optimierten Umsatz der chemischen Reaktion. Die kleine, auf Objektgröße ausgerichtete Vakuumkammer wird so ausgestattet, dass beispielsweise jeweils ein Spritzgießteil aufgenommen werden kann und ein nur geringes Totvolumen verbleibt. Das zu behandelnde Teil wird pneumatisch zugeführt, die Kammer schließt sich und die Restluft wird evakuiert, danach das Prozessgas zugeführt und das Plasma gezündet. Nach abgelaufener Prozesszeit belüftet die Kammer und das behandelte Teil wird pneumatisch ausgeworfen. Kurztakt-Plasmaanlagen lassen sich in Produktionsabläufe inline einbinden, sie arbeiten im Sekundentakt. Der kompakte Aufbau erleichtert die Positionierung der Anlage in vorhandenen Fertigungsumgebungen. Weitere Informationen: www.plasma.de K 2010, 27.10.–3.11.2010, Düsseldorf, Halle 12, Stand F13 |
Diener Electronic GmbH & Co. KG, Ebhausen
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