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10.11.2010, 16:35 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

EKO-PUNKT erstattet Strafanzeige wegen Mengenbetruges

Das zur Unternehmensgruppe REMONDIS gehörende Duale System „EKO-PUNKT“ will angesichts des eklatanten Mengenschwundes bei den lizenzierten Mengen der Dualen Systeme in Deutschland noch in dieser Woche Strafanzeige stellen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. In mutmaßlich betrügerischer Absicht und zum Schaden aller ordnungsgemäß arbeitender Marktteilnehmer sollen den weiteren Angaben zufolge allein im letzten Jahr ca. 400.000 to Leichtstoff-Verpackungen weniger lizenziert worden sein, als von den Inverkehrbringern selbst bei ihrer Industrie- und Handelskammer gemeldet wurden. Zu den Betroffenen zähle die lizenzierende Industrie, die ordnungsgemäß arbeitenden Dualen Systeme, der Endverbraucher und die Leistungserbringer der Entsorgungswirtschaft. „Seit zwei Jahren beteiligen wir uns in vorderster Reihe an Maßnahmen zur Schaffung von Qualitäts-Standards für die Lizenzierung. Leider müssen wir feststellen, dass über das betrügerische Wegdefinieren von Mengen der Gesamtmarkt immer kleiner wird und sich Einzelne so zulasten Anderer bereichern. Die Qualitätssicherungsbemühungen sind als gescheitert anzusehen, jetzt müssen andere ermitteln und urteilen“, so Markus Mohren, Geschäftführer bei EKO-PUNKT.

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Es sei Praxis einiger Marktteilnehmer, Kunden die Übernahme der Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung vollständig anzubieten, dann aber die Leistung in Form einer haushaltsnahen Erfassung und späteren Verwertung dieser Verpackungen nicht durchzuführen. Stattdessen würden die Mengen in andere Systemlösungen „hineindefiniert“, wo sie aber tatsächlich weder anfallen noch erfasst noch verwertet werden würden. Ganz offensichtlicher und für jeden nachvollziehbarer Beleg dafür sei, dass die Mengen, die in so genannte Branchenlösungen und in Eigenrücknahmen gelangen, virtuell ständig steigen. Da diese Mengen an sogenannten „gleichgestellten Anfallstellen“ wie Hotels, Krankenhäusern und Kantinen erfasst würden, müsste die Menge, die am Haushalt erfasst werde, entsprechend spürbar sinken. Die Wahrheit sei aber, dass die haushaltsnah erfasste Menge an Verpackungsabfall seit Jahren konstant sei und nicht sinke.

„Wir müssen zu diesem Mitteln greifen, weil alle anderen Wege, die wir versuchten zu gehen, nicht zum Ziel führten. Dies bezieht sich auf die zuständigen Behörden und Ministerien, die wir detailliert informiert und um Unterstützung bei der Bekämpfung der Machenschaften gebeten haben. Da dies bisher nicht zum Erfolg geführt hat und der volkswirtschaftliche, aber auch der betriebswirtschaftliche Schaden inzwischen dreistellige Millionenhöhen erreicht hat, sind wir zu dieser Maßnahme gezwungen“, sagt Thomas Conzendorf, zuständiger Vorstand bei der Muttergesellschaft REMONDIS.

Der angewendete Mechanismus läuft aus Sicht von EKO-PUNKT wie folgt: „Dem Kunden gegenüber werden Leistungen abgerechnet, die nie erbracht wurden. Zuerst ködert man die Kunden mit Niedrigstpreisen und dann drückt man sich zur Schonung des eigenen Geldbeutels vor der Bezahlung der von den Entsorgern erbrachten Leistungen.“, so Markus Mohren. „Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen, aber es geht aus unserer Sicht nicht nur um unser Unternehmen, sondern um den Erhalt der Dualen Systematik insgesamt. Und die ist angesichts der erreichten hohen Recyclingstandards in Deutschland ein wirklich schützenswertes Gut und darf nicht von einigen wenigen schwarzen Schafen in der Branche zerstört werden.“, sagt Thomas Conzendorf.

Weitere Informationen: www.remondis.de

REMONDIS AG & Co. KG, Lünen

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