21.02.2011, 06:12 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Der nachfolgende Bericht zur konjunkturellen Entwicklung der deutschen Kunststoffverarbeiter in 2010 wurde erstellt von Dipl.-Ing. G. Wilhelm Crößmann, CCons crößmann consulting. Die Zahlen basieren auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe, Indizes der Produktion und des Umsatz in Verarbeitenden Gewerbe, Index der Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte, Vierteljährliche Produktionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe). Die Kunststoffverarbeitung hat in 2010 ein Wachstum erlebt, dass in seiner Dynamik bisherige Boomphasen übertraf und viele Betriebe an ihre Kapazitätsgrenzen führte. Trotz eines Umsatzwachstums von 14% konnte aber das Spitzenniveau von 2008 noch nicht wieder erreicht werden. Die Wirtschaftskrise in 2009 hat alle Wirtschaftszweige in Deutschland getroffen, so auch die Kunststoffverarbeiter, die als Zulieferer von der Entwicklung in vielen anderen Branchen abhängig sind. Die Branche hatte im Jahr 2008 das höchste Umsatzvolumen ihrer Geschichte erreicht, obwohl sich bereits zum Jahreswechsel 2008/2009 die konjunkturelle Geschäftstätigkeit merklich abkühlte. Im Zuge der sich weltweit verschärfenden Wirtschaftskrise verlor die KVI in 2009 13,9% ihres Umsatzes. Die einzelnen Sparten der KVI waren unterschiedlich betroffen. Besonders die Verarbeiter in der Sparte der Sonstigen K-Waren (Konsum und technische Teile) und der Halbzeuge hatten überproportionale Rückgänge zu verzeichnen. Bereits zum Jahreswechsel 2009/2010 zeichnete sich ein Aufschwung ab, jedoch war nicht abschätzbar ob wieder ein Konjunktureinbruch folgen könnte, oder ein sich tragender Aufschwung entwickelt. Insgesamt erzielten die Betriebe der Kunststoffverarbeiter mit 50 und mehr Beschäftigten in 2010 folgendes Umsatzvolumen (Veränderungsraten gg. Vorjahr): Die Daten der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten werden im Frühjahr veröffentlicht, lassen sich aber hinreichend genau hochrechnen. Danach haben in der KVI 2.627 Betriebe (-4,9%) mit 273.634 Beschäftigten (-1,0%) ein Umsatzvolumen von 51,3 Mrd. € (+14,0%) erreicht, liegen damit allerdings noch immer rd. 2% unter dem Spitzenjahr 2008. Die Produktionsstatistik für das Gesamtjahr liegt noch nicht vor, so dass auf Basis der vorliegenden Daten bis September 2010 und weiteren Indikatoren die Produktion der KVI in 2010 wie folgt anzusetzen ist: Die Entwicklung der Erzeugerpreise dürfte - wieder einmal - vielen Betrieben Kopfschmerzen bereitet haben. Der amtliche Erzeugerpreisindex für Kunststofferzeugnisse weist einen Preisanstieg von 2,1% aus, überdurchschnittlichen Anstieg bei Halbzeugen und Verpackungsmitteln von 3,6% und 4,1% und im-merhin noch 1,5% bei Baubedarfsartikeln. Die Sonstigen Kunststoffwaren und technische Teile muss-ten sich wieder einmal mit den geringsten Zuwachsraten von 0,4% zufrieden geben. Bei den technischen Teilen weist der Index zudem noch aus, dass das Preisniveau bei diesen Produkten noch immer 1,5% unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt. Bei den Rohstoffpreisen zeigt der Index nur einen Anstieg von 6,9% nicht aber die ganze Dramatik der Rohstoffpreisentwicklung. In der Wirtschaftskrise fand ein Preisverfall statt, der bei den Standardkunststoffen oftmals zwischen 20 und 30% lag, bei technischen Kunststoffen etwas darunter. In 2010 trat mit dem Aufschwung ein Preisanstieg ein, der zum Teil mit Lieferproblemen der Rohstoffhersteller überlagert war und der die Rückgänge des Vorjahres oftmals bei Weitem übertraf. Insofern eine Herausforderung an die Verarbeiter, solche Kostenexplosionen wenigstens teilweise am Markt umzusetzen oder innerbetrieblich zu kompensieren. Die Dynamik des Wachstums wird in 2011, wie bereits zum Ende des Jahres 2010 hin, etwas nach-lassen, so dass in diesem Jahr mit einem Zuwachs von bis zu 8% gerechnet werden kann. Über die CCons crößmann consulting CCons crößmann consulting versteht sich als Dienstleister zur Betreuung von Forschungsprojekten, den beteiligten Konsortialpartnern und Vertretung gegenüber den finanzierenden Stellen (z.B. der EU) und für die Erstellung von Konjunktur- und Marktanalysen, unternehmensspezifische Marktdaten, bis hin zur regelmäßigen Branchenberichterstattung, Beratung in Normungsfragen, Vertretung in Normungsgremien, Erarbeitung technischer Spezifikationen, Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit der Auftraggeber, Pressemeldungen und Messeauftritte. Ergänzend beschäftigt sich CCons mit der Thematik der Unternehmens- und Vermögensnachfolge und -sicherung in familiengeführten Unternehmen. Weitere Informationen: www.ccons.de |
crößmann consulting, Dipl.-Ing. G.Wilhelm Crößmann, Pfungstadt
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