22.10.2015, 13:14 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Nach Angaben von BOY zeigt sich das mittelständische Unternehmen aus Neustadt-Fernthal mit dem Ergebnis der diesjährigen Fakuma sehr zufrieden. Das Unternehmen verzeichnete dabei viele aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Kunden und neuen Interessenten. Aufgrund immer kleinerer Losgrößen sei die Investitionsbereitschaft in kleine, flexibel einsetzbare Spritzgießmaschinen höher als je zuvor. Ein während der Fakuma erteilter Großauftrag, zu dem das Unternehmen keine weiteren Angaben machte, bestätige dies. Im Zentrum des Besucherinteresses lag vor allem die 3D-Technologie. Die individuellen Automatisierungslösungen der BOY-Exponate sowie die neue, kompakte Schneckenkolben-Plastifiziereinheit mit acht mm Durchmesser waren die weiteren Messe-Highlights. Fertigung von Werkzeugeinsätzen im 3D-Verfahren Die additive Fertigung mittels handelsüblichen 3D-Druckern hat nun auch die Kunststoffbranche erfasst. Doch statt Bauteile im 3D-Verfahren herzustellen, geht der Spezialist für Spritzgießautomaten bis 1.000 kN Schließkraft einen anderen Weg. "Wir stellen die Werkzeugeinsätze für unsere BOY-Spritzgießautomaten auf einem 3D-Drucker her", so Alfred Schiffer, Geschäftsführender Gesellschafter von BOY. "Mit den so kostengünstig gefertigten Einsätzen lassen sich je nach eingesetztem Material Prototypen und Kleinstserien bis zu 500 Teilen fertigen. Fast alle Materialien - selbst glasfaserverstärkte Kunststoffe - können so verarbeitet werden." Auf diese Weise entstehen laut Unternehmen Spritzgießteile, die die gleichen physikalischen Eigenschaften aufweisen wie bei der Fertigung mit herkömmlichen Spritzgießwerkzeugen. Dies sei mit der additiven Bauteilfertigung auf 3D-Druckern nicht möglich. Auf dem BOY-Messestand fertigte ein Stratasys-3D-Drucker in kurzer Zeit die Werkzeugeinsätze, die dann direkt in das Stammwerkzeug der BOY XS eingebaut werden konnten. Kurze Verweilzeit durch geringes Gangvolumen Premiere auf der Fakuma feierte die neue Schneckenkolben-Plastifiziereinheit von BOY. Mit nur acht Millimeter Durchmesser weist die zum Patent angemeldete Schneckenkolben-Plastifiziereinheit mit nur 1,9 cm³ Gangvolumen laut Dr. BOY eine wesentlich geringere Verweilzeit des Materials gegenüber größeren Schneckendurchmessern auf. Dies biete gerade bei der Verarbeitung von thermisch sensiblen Materialien eindeutige Vorteile. Bereits am Markt vorhandene Lösungen mit einer Vordosierung und einer 8 mm Schnecke könnten diese kurzen Verweilzeiten so nicht erreichen. Bei der Fakuma wurden Micro-Osteosyntheseplatten mit einem Teilegewicht von 0,06 g produziert. Die Verweilzeit des Materials in der neuen Plastifiziereinheit lag bei lediglich 304 Sekunden. Maschinenausstattungen für flexible Einsätze Sechs der sieben Exponate auf dem BOY-Messestand waren jeweils mit einer individuell zugeschnittenen Automationslösung ausgestattet. "Wir verzeichnen ein verstärktes Anwenderinteresse nach kompletten Fertigungseinheiten mit integrierter Automatisierung", bringt es Klaus Geimer, stellvertretender BOY-Geschäftsführer auf den Punkt. "Einerseits liefern wir heute viel mehr Maschinen aus, die für die spätere Einbindung in Fertigungsstraßen ausgerüstet sind. Andererseits werden Handlinggeräte, integrierte Entnahmepicker und Peripheriegeräte direkt mit geordert. Bereits ab Werk sind die BOY-Spritzgießautomaten zunehmend mit einer Vielzahl von Optionen und Zusätzen ausgerüstet. So sind die Maschinen sehr flexibel, um im Bedarfsfall die jeweiligen Automationsanforderungen realisieren zu können. Damit stellen sich unsere Kunden zukunftsweisend auf die Thematik Industrie 4.0 ein." Weitere Informationen: www.dr-boy.de Fakuma 2015, Friedrichshafen, 13.-17.10.2015 |
Dr. Boy GmbH & Co. KG, Neustadt-Fernthal
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