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05.02.2018, 12:22 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

interplastica + upakovka 2018: Rund 900 Aussteller aus 30 Ländern und 24.900 Fachbesucher

Auf den beiden Fachmessen interplastica, 21. International Trade Fair Plastics and Rubber, und upakovka – Processing and Packaging präsentierten vom 23. bis 26. Januar rund 900 Unternehmen aus 30 Ländern ihre Innovationen im Messegelände SAO Expocenter in Krasnaja Presnja. 24.900 Fachleute aus ganz Russland und den Nachbarstaaten besuchten interplastica und upakovka. 2017 waren 23.000 Besucher registriert worden.

Zufrieden zog Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH, Bilanz: „In dem Maße, in dem sich die russische Wirtschaft positiv entwickelt und der konjunkturelle Motor sicher läuft, nutzen die russischen Unternehmen die beiden führenden Branchenschauen. Hier können sie die Neuentwicklungen des Weltmarktes kennenlernen und gleich vor Ort in intensive Verhandlungen mit den Anbietern eintreten. Insbesondere die Aussteller, die auch bei schwächeren Marktbedingungen kontinuierlich in Russland Präsenz gezeigt haben, profitieren nun von ihren guten Kontakten in die Branche. Abgesehen von hohen Kaufabschlüssen war die qualifizierte Nachfrage ein ganz wichtiges Signal für den Aufbruch in eine wirtschaftlich interessante Zukunft.“

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Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, beurteilt die aktuelle Situation im russischen Markt mit Zuversicht: „Der lange Atem der deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbauer, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die deutsch-russischen Geschäftsbeziehungen pflegten, zahlte sich in 2017 aus. Nach Jahren der Talfahrt konnten die Lieferungen aus Deutschland kräftig zulegen. Somit hat das Jahr 2017 das schwache Vorjahr bereits in den ersten elf Monaten deutlich überflügelt. Gestützt wird diese konjunkturelle Belebung von der sich aufhellenden Grundstimmung in der russischen Wirtschaft. In der Folge steigt die Investitionsbereitschaft, was sich vor allem im Verpackungsbereich bemerkbar macht.

Im Rezessions-Jahr 2016 lag der deutsche Marktanteil bei 26,3 Prozent, auf den weiteren Plätzen folgten China mit einem Anteil von 24,4 Prozent und Italien mit 12,0 Prozent. Vor Ort Flagge zu zeigen bleibt für die deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbauer somit auch zukünftig wichtig, um den hauchdünnen Vorsprung im Markt behaupten zu können. Wir erwarten, dass sich die Konjunktur in Russland weiter aufhellt und Investitionen in die Verpackungsindustrie nach sich zieht, da der Bedarf an qualitativ hochwertig verpackten Waren steigt. Auch aus dem Automobilsektor und der Bauindustrie kommen wieder vermehrt positive Signale. Hiervon wird der Maschinenbau „Made in Germany“ profitieren und seine Marktführerschaft in Russland festigen. Nach Jahren der Rezession kommen wir jedoch von einem niedrigen Niveau. Höhenflüge, die die deutschen Exporte von Kunststoff- und Gummimaschinen in den außerordentlich guten Jahren 2012 und 2013 erfahren haben, sind in der kurzen Frist erst einmal nicht zu erwarten.“

Bernd Nötel, der für den VDMA die interplastica vor Ort betreute, bestätigte die positive Resonanz, die das deutsche Angebot auf der Messe erfuhr. Er machte drei Trends aus, die auch in Zukunft für gute Geschäfte sorgen werden: „Das Thema Industrie 4.0 ist in Russland angekommen. Die Möglichkeiten, mit vernetzten Produktionssystemen effiziente und nachhaltige Abläufe zu ermöglichen, vor allem Energie- und Materialkosten einzusparen, trifft bei den russischen Fachleuten auf großes Interesse. Etliche interplastica-Aussteller hatten dazu Angebote an ihren Ständen.

Die Bedeutung von Recycling nimmt ebenfalls zu: In Russland wird die "Europäischen Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft", die die Europäische Kommission erarbeitet hat, viel beachtet. Ein Wachstum der Aktivitäten im Bereich Kunststoff-Recycling, auch aus Hausabfällen, wird ebenso erwartet wie die Tatsache, dass der Rezyklat-Anteil bei den eingesetzten Materialien steigen wird. Mit den entsprechenden Auswirkungen auch auf die Maschinentechnologie.

Dritte interessante Beobachtung auf der interplastica: Die Hersteller von Werkzeugen und Formen treten zunehmend als Systemanbieter auf und bieten ihren Kunden, in Zusammenarbeit mit den Maschinenbauern, Komplettlösungen an.“

Auch die italienischen Hersteller von Maschinen und Anlagen stellen bei den Kunden aus Russland und den Nachbarstaaten gestiegene Anforderungen fest. Mario Maggiani, Geschäftsführer von Amaplast: „Verkauft wurden in den vergangenen Monaten vor allem hochwertige Extrusionslinien und andere Kernmaschinen mit hohem Mehrwert, oft nach Kundenspezifikationen hergestellt. Die russischen Verarbeiter investieren, um ihre Produktionslinien nicht nur zu erweitern, sondern qualitativ aufzurüsten. Davon profitieren die italienischen Hersteller, denn sie genießen einen guten Ruf im Land und sind in der Lage, schlüsselfertige High-Tech-Anlagen für höchste Qualitätsansprüche und größte Produktivität zu liefern.“ Das Erreichen von Umsatzhöhen, wie sie die italienischen Kunststoffmaschinenbauer beispielsweise im Jahr 2007 mit einem Gesamtvolumen von über 200 Mio. Euro erreichten, sieht Maggiani in absehbarer Zeit nicht: „Das wird weder leicht noch kurzfristig möglich sein. Aber der Bedarf in der russischen Kunststoffverarbeitung nach ausgereiften Technologien, um den Bedarf der Kunden nach Produkten gehobener Qualität zu bedienen, wird eindeutig weiter steigen. Die positiven Signale aus dem Markt erfüllen die italienischen Anbieter mit Optimismus. Sie fühlen sich bestätigt, da sie auch in schwierigen Zeiten an das Marktpotenzial geglaubt und kontinuierlich Präsenz gezeigt haben.“ Mehr als 50 Unternehmen aus Italien, von denen rund 40 innerhalb des Gemeinschaftsstandes der Amaplast ausstellten, verzeichneten eine lebhafte Nachfrage während der Messetage und erwarten ein gutes Nachmessegeschäft.

Innovative Technologien für alle Bereiche der Kunststoffverarbeitung wurden nicht nur an den Ständen der 650 interplastica-Aussteller präsentiert, sondern auch bei den Vorträgen und Diskussionen in der Polymer Plaza in Halle 1 sowie im Rahmen der Sonderschau 3D fab+print Russia. Russische und internationale Experten thematisierten in technischen Referaten und Demonstrationen Entwicklungen und Möglichkeiten der additiven Fertigung. Für Petra Cullmann, Global Portfolio Director Plastics & Rubber der Messe Düsseldorf, war der gute Besuch der Konferenz und Ausstellung ein klares Zeichen, sich auch zukünftig dieses Themas zu widmen: „Informationen zu dieser Technologie sind stark gefragt. Schon bei der Premiere im Jahr 2017 hatte rund die Hälfte der interplastica-Besucher angegeben, die Sonderschau 3D fab+print besucht zu haben oder besuchen zu wollen. Für uns der eindeutige Auftrag, dieses Zukunftsthema auch im kommenden Jahr besonders herauszustellen und hochkarätig zu besetzen.“

Die nächste interplastica in Moskau wird vom 29. Januar bis 1. Februar 2019 stattfinden, erneut parallel zur upakovka.

Weitere Informationen: www.interplastica.de

interplastica 2018, 29.01.-01.02.2019, Moskau

Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf

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