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05.12.2018, 14:24 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

European Bioplastics: Neue Marktdaten - Biokunststoffindustrie wächst stabil

European Bioplastics (EUBP) hat heute seine aktuelle Marktdaten im Rahmen der 13. European Bioplastics Conference vorgestellt. Die Auswertung zeigt ein stabiles Wachstum der globalen Bioplastics-Industrie. "Der Weltmarkt für Biokunststoffe wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um rund 25 Prozent wachsen", sagt Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics. "Dieser Trend ist dank der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten sowohl von Verbrauchern als auch von Markeninhaber, einer stärkeren politischen Unterstützung für die Bioökonomie und den kontinuierlichen Bemühungen der Biokunststoffindustrie, innovative Materialien mit verbesserten Eigenschaften und neuen Funktionen zu entwickeln, möglich."

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Die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe werden demnach in den kommenden Jahren weiter ansteigen von rund 2,11 Millionen Tonnen im Jahr 2018 auf etwa 2,62 Millionen Tonnen bis 2023. Biopolymere wie PLA (Polylactide) und PHA (Polyhydroxyalkanoate) seien dabei die größten Wachstumstreiber im Bereich der biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffe. PHA gilt als wichtige Polymerfamilie, die sich lange Zeit in der Entwicklung befand und nun in kommerziellen Mengen auf dem Markt erhältlich ist. Die Produktionskapazitäten für PHA werden den Auswertung zufolge in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich um das Vierfache steigen. Diese Polyester sind 100 Prozent biobasiert, biologisch abbaubar und bieten eine Fülle an Eigenschaften abhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung. Die Produktionskapazitäten für PLA verzeichnen ebenfalls ein starkes Wachstum und sollen bis 2023 voraussichtlich um 50 Prozent ansteigen. PLA gilt als ein vielseitiges Material mit hervorragenden Barriereeigenschaften, das in verschiedenen Sorten erhältlich ist und als Ersatz für PP (Polypropylen), PS (Polystyrol) und ABS verwendet wird.

Biobasiere, haltbare Kunststoffe, wie die sogenannten Drop-in Lösungen biobasiertes PE (Polyethylen) und biobasiertes PET (Polyethylentherephthalat) sowie biobasiertes PA (Polyamide), machen den Angaben zufolge derzeit rund 48 Prozent (1 Million Tonnen) der weltweiten Produktionskapazitäten von Biokunststoffen aus. Die Produktion von biobasiertem PE werde aufgrund neuer geplanter Kapazitäten in Europa weiter ansteigen. Der angekündigte Ausbau der Kapazitäten für PET sei nicht wie in den vergangenen Jahren vorhergesagt realisiert worden. Stattdessen verlagere sich der Fokus auf die Entwicklung von PEF (Polyethylenfuranoat), einem neuen Polymer, das voraussichtlich 2023 am Markt erhältlich sein wird. PEF ist vergleichbar mit PET, jedoch 100 Prozent biobasiert und soll verbesserte Barriere- sowie thermische Eigenschaften aufweisen. Potenzielle Einsatzgebiete liegen in der Verpackung von Getränken, Nahrungsmitteln und Non-Food-Artikeln. Biobasiertes PP (Polypropylen) soll ebenfalls spätestens 2023 in kommerziellen Mengen auf dem Markt erhältlich sein. Auch hier werde aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von PP in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen mit einem starken Wachstum gerechnet.

Verpackungen bleiben das führende Anwendungssegment für Biokunststoffe mit fast 65 Prozent (1,2 Millionen Tonnen) Anteil am gesamten Biokunststoffmarkt im Jahr 2018. Die Daten zeigen laut EUBP zudem, dass Biokunststoffe bereits in vielen weiteren Bereichen eingesetzt werden, einschließlich Textilien, Gebrauchsgüter, Anwendungen im Automobil- und Verkehrsbereich sowie im Landwirtschafts- und Gartenbereich.

Mit Blick auf die regionale Verteilung der Produktionskapazitäten bleibe Asien weiterhin der wichtigste Produktionsstandort. Über 50 Prozent aller Biokunststoffe wurden 2017 in Asien produziert. Rund ein Fünftel der Produktionskapazitäten sind in Europa angesiedelt. Dieser Anteil werde bis 2023 voraussichtlich auf ein Viertel ansteigen. Das erwartete Wachstum wird durch politische Initiativen in mehreren europäischen Mitgliedstaaten wie Italien und Frankreich unterstützt.

Die für den Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Produktion von Biokunststoffen genutzte Landfläche belief sich im Jahr 2018 auf rund 0,81 Millionen Hektar. Dies entspricht einem Anteil von weniger als 0,02 Prozent an der weltweiten Landwirtschaftsfläche von 5 Milliarden Hektar. "Die genutzte Fläche für Biokunststoffe ist nach wie vor unbedeutend“, sagt Francois de Bie, Chairman of European Bioplastics, "97 Prozent werden als Weideland sowie für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln genutzt. "Trotz des prognostizierten Wachstums der Produktionskapazitäten von Biokunststoffen in den kommenden fünf Jahren, wird der Anteil der Landfläche in etwa gleich bleiben. Dies verdeutlicht, dass zwischen dem Anbau nachwachsender Rohstoffe für Nahrungs- und Futtermittel und für die Herstellung von Biokunststoffen keine Konkurrenz besteht."

Die Marktdaten 2018 wurden in Zusammenarbeit mit dem nova-Institut (Hürth, Deutschland) erhoben. Die Daten für die weltweiten Produktionskapazitäten von Biokunststoffen basieren auf der Marktstudie “Bio-based Building Blocks and Polymers” des nova-Instituts (2019).

Weitere Informationen: www.european-bioplastics.org, nova-institut.de

European Bioplastics e.V., Berlin

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