29.07.2020, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die Geschäftsentwicklung von Covestro wurde im zweiten Quartal 2020 wie erwartet deutlich durch die weitere Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in Europa und Nordamerika beeinflusst. Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft sanken nach Unternehmensangaben von April bis Juni um 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund des massiven Nachfragerückgangs in allen Hauptabnehmerindustrien. Die stärksten Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie auf die Kernmengen erfolgten im April, während seit Mitte Mai sequentielle Verbesserungen spürbar seien. Der Umsatz auf Konzernebene reduzierte sich entsprechend um 32,9 Prozent auf rund 2,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,2 Mrd. Euro). Dabei ging der Umsatz in den Regionen EMLA und NAFTA deutlich stärker zurück als in der Region APAC, im Wesentlichen bedingt durch einen zeitlichen Versatz der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Wie im Rahmen der Ad-hoc-Mitteilung der vorläufigen Finanzkennzahlen am 9. Juli 2020 kommuniziert, lag das Konzern-EBITDA mit 125 Mio. Euro (– 72,8 Prozent) zur Zeit der Vorveröffentlichung über den Kapitalmarkterwartungen für das zweite Quartal 2020. Dies führt Covestro insbesondere auf eine beschleunigte Erholung der Nachfrage vor allem im Segment Polycarbonates im Juni zurück. Das Konzernergebnis für das zweite Quartal lag bei – 52 Mio. Euro (Vorjahr: 189 Mio. Euro). Gegenläufig zum gefallenen EBITDA stieg der Free Operating Cash Flow (FOCF) aufgrund eines strikten Liquiditätsmanagements auf 24 Mio. Euro (Vorjahr: – 55 Mio. Euro). Das Unternehmen bestätigt die im April angepasste Prognose für das Gesamtjahr. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie für die wirtschaftliche Entwicklung blieben allerdings unverändert hoch. Stärkung der Liquiditätsposition Um seine Liquiditätsposition nachhaltig zu stärken, habe Covestro auch im zweiten Quartal weitere Finanzierungsmaßnahmen ergriffen. Am 5. Juni 2020 platzierte Covestro demnach Euro-Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,0 Mrd. Euro an den Fremdkapitalmärkten. Die Anleihen werden im Februar 2026 und Juni 2030 fällig und sind mit einem Kupon von 0,875 Prozent bzw. 1,375 Prozent verzinst. Die außergewöhnlich hohe Investorennachfrage habe zu einer mehr als zehnfachen Überzeichnung des Platzierungsvolumens geführt. Angesichts der Ausnahmesituation haben sich für deutsche Gesellschaften Vorstand und Arbeitnehmervertretungen auf ein Modell zur Arbeitszeitreduzierung bei gleichzeitiger Anpassung des Entgelts für alle Beschäftigten bis Ende November 2020 geeinigt. Alle Konzerngesellschaften von Covestro außerhalb Deutschlands setzen vergleichbare landesspezifische Maßnahmen zur Kostenreduktion um. Alle Segmente coronabedigt von Umsatzrückgängen betroffen Das Segment Polyurethanes verzeichnete im zweiten Quartal 2020 einen infolge der Coronavirus-Pandemie erheblichen Rückgang der abgesetzten Kernmengen um 25,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, der alle Hauptabnehmerindustrien betraf (Vorjahr: 0,7 Prozent). Im Wesentlichen bedingt durch einen Rückgang der Gesamtabsatzmengen und einer Verringerung der durchschnittlichen Verkaufspreise sank der Umsatz um 38,7 Prozent auf 913 Mio. Euro. Rückläufige Mengen und insgesamt geringere Margen führten zu einem EBITDA in Höhe von – 24 Mio. Euro (Vorjahr: 172 Mio. Euro). Im Segment Polycarbonates verringerten sich die Absatzmengen im Kerngeschäft im zweiten Quartal 2020 um 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (Vorjahr: 4,4 Prozent). Mengenverluste durch erhebliche Nachfragerückgänge aus der Automobil- und Transportindustrie konnten durch weniger rückläufige Mengen aus der Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie und Mengenwachstum in der Bauindustrie abgemildert werden. Bedingt durch rückläufige Gesamtabsatzmengen in Verbindung mit einem niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreisniveau sank der Umsatz auf 648 Mio. Euro (– 27,8 Prozent). Das EBITDA ging in der Folge um 37,7 Prozent auf 96 Mio. Euro zurück. Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft im Segment Coatings, Adhesives, Specialties sanken um 25,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (Vorjahr: – 4,7 Prozent). Die Coronavirus-Pandemie habe auch hier zu einer deutlich schwächeren Nachfrage aus wesentlichen Hauptabnehmerindustrien geführt, welche sich vor allem in negativen Mengenentwicklungen in der Automobil- und Transportindustrie niederschlug. Der Umsatz ging um 28,7 Prozent auf 443 Mio. Euro zurück, im Wesentlichen infolge eines Rückgangs der Gesamtabsatzmengen sowie gesunkener durchschnittlicher Verkaufspreise. Getrieben durch gesunkene Absatzmengen sowie geringere Margen, verringerte sich das EBITDA um 60,0 Prozent auf 60 Mio. Euro. Erstes Halbjahr 2020 durch Coronavirus geprägt Die Zahlen für das erste Halbjahr 2020 wurden erwartungsgemäß erheblich durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinflusst. Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft gingen um 13,6 Prozent zurück, der Konzernumsatz sank um 22,7 Prozent auf rund 4,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,4 Mrd. Euro). Dies sei im Wesentlichen auf niedrigere Gesamtabsatzmengen sowie ein rückläufiges Verkaufspreisniveau zurückzuführen. Das EBITDA reduzierte sich folglich um 57,9 Prozent auf 379 Mio. Euro, das Konzernergebnis belief sich auf – 32 Mio. Euro (Vorjahr: 368 Mio. Euro). Der FOCF im ersten Halbjahr 2020 ging auf – 225 Mio. Euro zurück (Vorjahr: – 100 Mio. Euro). Weitere Informationen: www.covestro.com |
Covestro AG, Leverkusen
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