15.08.2007 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Einen dritten Vertreter der Kunststoffgattung Polyarylsulfone fügt die BASF (www.basf.de) ab sofort ihren beiden bestehenden Materialien Ultrason® S (PSU) und Ultrason E (PESU) hinzu. Bei dem neuen Familienmitglied handelt es sich um Ultrason P, ein Polyphenylsulfon (PPSU). Die erste Type des neuen Sortiments heißt Ultrason P 3010 und steht den Kunden ab sofort zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit. Der Werkstoff Ultrason P vereint die hohe Schmelztemperatur von Ultrason E mit der geringen Wasseraufnahme von Ultrason S und bietet darüber hinaus hohe Chemikalienbeständigkeit. Die gute Kerbschlagzähigkeit ist von besonderer Bedeutung, da die meisten amorphen Hochleistungskunststoffe kerbempfindlich sind und an einer Einkerbung durch Schlagbeanspruchung brechen können. Diese Eigenschaft äußert sich in der Messung der sogenannten Charpy Kerbschlagzähigkeit: Ultrason P erreicht dabei einen Wert, der knapp zehn mal so groß ist wie bei anderen amorphen Hochtemperatur-Werkstoffen. Auch die Heißdampfsterilisierbarkeit ist deutlich besser als bei anderen Vertretern dieser Kunststoffklasse. Selbst die Kombination aus scharfen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und großer Hitze macht Ultrason P nichts aus: Bis zu 2.000 Heißdampf-Zyklen übersteht das Material mühelos. Und schließlich zählt auch die inhärente Brandbeständigkeit zu seinen Pluspunkten. „Mit Ultrason P erweitern wir unser Spektrum an Hochleistungskunststoffen und stoßen in Märkte vor, die mit den bisherigen Materialien nur schwer zugänglich waren“, erläutert Matthias Dietrich, Leiter des globalen Geschäfts mit Ultrason. „Die Herstellung dieses Kunststoffs in der benötigten hohen Qualität ist sehr komplex, so dass nur wenige Unternehmen auf der Welt dazu in der Lage sind.“ In Wasserrohren, Flugzeugen und Melkmaschinen Zu den wichtigsten Einsatzgebieten für Ultrason P gehören Rohrverbinder und Ventile im Sanitärbereich (Bild), wo sogar harte Tests mit dem Hammer überstanden werden müssen und 40 Jahre Garantie auf die Eigenschaften des Kunststoffproduktes keine Seltenheit sind. Im Flugzeugbau wird besonders auf Brandsicherheit Wert gelegt, daher bietet Ultrason P, das im Brandfall nur wenig Wärme und kaum Schadstoffe freisetzt, optimale Voraussetzungen. Sitz- und Lampenverkleidungen, Lüftungsventile und Handgepäckfächer aber auch Lebensmittelschalen im Flugzeug sind mögliche Anwendungen. Bei der Milchherstellung in der Landwirtschaft ist die Anforderung an Sterilisierbarkeit und Reinigungsmittelbeständigkeit sehr hoch, daher lässt sich der neue Spezialkunststoff auch für transparente Teile an Melkanlagen sehr gut verwenden. Die Zulassungen für den Kontakt mit Lebensmitteln und Trinkwasser laufen. Produziert wird der neue Kunststoff in der Ultrason-Fabrik der BASF in Ludwigshafen, die gerade von 6.000 auf 12.000 Tonnen Jahresproduktionskapazität erweitert wird. Neben einer transparenten Type wird es ein weiß und ein schwarz eingefärbtes Ultrason P 3010 geben. |
BASF AG, Ludwigshafen
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