24.08.2007 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Aussichten für 2007 gemischt / Deutsche Anbieter liefern Spezialanwendungen Japans Unternehmen verarbeiten viel Kunststoff in in- und ausländischen Produktionsstätten. Die dazu benötigten Maschinen kommen in hohem Maße von einheimischen Erzeugern. Dabei besetzen die drei größten Hersteller allein über 60% des japanischen Marktes. Jedoch greifen die Firmen für Ausrüstung in Nischenanwendungen auch auf ausländische Angebote zurück. Bei den Einfuhren von Spezialmaschinen hat Deutschland eine gute Position inne. (Kontaktanschriften) In den Jahren 2007 und 2008 soll sich der Markt für Kunststoffmaschinen in Japan in den verschiedenen Segmente sehr unterschiedlich entwickeln. Bei Spritzgussausrüstung wird erwartet, dass die Lieferungen um etwa 10% zurückgehen, 2008 aber wieder um 5% anziehen. Umgekehrt wird für Extruder 2007 von einem Nachfragewachstum von 8% und 2008 von einem Rückgang um 7% ausgegangen. In beiden Jahren positiv soll die Entwicklung für Blasformmaschinen verlaufen, deren Absatz 2007 auf etwa 11% und für 2008 auf 4% geschätzt wird, so Vorhersagen der Japan Society of Industrial Machinery Manufacturers. Die Produktion von Kunststoffmaschinen in Japan erreichte im Jahr 2006 ihren vorläufigen Höhepunkt. Die Gesamterzeugung stieg gegenüber 2005 im Wert um 5,7% auf 252,6 Mrd. Yen. Dabei setzte sich die Herstellung aus Spritzgussmaschinen mit einem Anteil von 81,1%, Extrudern (13,5%) und Blasformmaschinen (5,4%) zusammen, so die Statistik des Ministry of Economy, Trade and Industry. Im größten Segment der Spritzgussmaschinen legte wertmäßig vor allem die Herstellung von großer Branchenausrüstung zu, wohingegen die Anzahl neu erzeugter Maschinen auf 949 Einheiten von 977 Einheiten im Jahr 2005 sank. Solche mit Pressdruck von mehr als 500 t, wie sie vor allem die Automobilindustrie nachfragt, können aufgrund der hohen Nachfrage bei begrenzter Konkurrenz mit hohen Margen verkauft werden. Hingegen stieg zwar die Produktion von Standard-Kunststoffmaschinen bis 100 t Pressdruck mit über 7% mengenmäßig sehr stark, jedoch wies der wertmäßige Zuwachs mit 2,6% nur leicht nach oben. Diese Ausrüstung wird meist in der DVD-Herstellung eingesetzt, wobei es hier nur eine schleppende Nachfrage gibt. Im mittleren Maschinensegment, das Ausrüstung für die Kfz-Industrie, die Elektronikbranche, die Informationstechnologie etc. umfasst, wuchs der Produktionswert zufriedenstellend. Die Hälfte der erzeugten Spritzgussmaschinen wurde in die VR China exportiert. Auch bei Extrudern wird ein hoher Anteil in das Nachbarland geliefert. Besonders gefragt waren Strangpressanlagen, Ausrüstung zur Herstellung von Granulaten, Folien und Filmen. In Japan hat die Herstellung von Extrudern von der Anzahl der Maschinen und Linien zwischen 2005 und 2006 um 2,4% abgenommen und kam auf insgesamt 2.118 neue Einheiten. Die wertmäßige Erzeugung legte um 2,9% zu. Im Segment Blasformmaschinen, die 5,4% an der Gesamtherstellung von Branchenausrüstung ausmachte, war insgesamt die meiste Dynamik zu verzeichnen. Der Produktionswert stieg im Jahr 2006 mit 8,1% am stärksten. Japans Unternehmen erzeugten insgesamt 513 Einheiten. Davon wurden 359 exportiert - sowohl nach Nordamerika als auch nach Asien. Hier war vor allem die Nachfrage der Autohersteller nach Kunststofftanks ausschlaggebend. Auch in Japan selbst ist die Nachfrage hoch. Immer mehr Autohersteller nutzen Tanks aus Kunststoffen anstelle von solchen aus Metall. Das Unternehmen Nifco baut die Produktion von solchen Tanks aus. Bis März 2008 will der Kfz-Teilehersteller seine Erzeugung im Werk in der Präfektur Kanagawa mit Investitionen von 700 Mio. Yen erweitern und modernisieren. Dazu werden neue Kunstharzformmaschinen angeschafft. Zudem will das Unternehmen bis 2008 seine Produktion von Stoßfängern erhöhen. Etwa 840 Mio. Yen werden im Werk in der Präfektur Yamagata investiert, um die Erzeugungskapazität um 50% auszuweiten. Dabei sollen zusätzliche 36 Kunststoffmaschinen eingesetzt werden. Bei Standardmaschinen haben deutsche Unternehmen wenig Chancen gegen die starke japanische Konkurrenz. Insbesondere bei Spritzgussmaschinen zeigt dies die Importstatistik deutlich. Im Vergleich zur Produktion spielen Einfuhren kaum eine Rolle und Deutschland ist hier auch relativ wenig vertreten. Hingegen haben deutsche Unternehmen einen hohen Lieferanteil vor allem bei Extrudern, Blasformanlagen und Spezialmaschinen. Immer wichtiger werden in Zukunft Nischenanwendungen, wie die Verarbeitung von Recycling-Kunststoffen und Bio-Kunststoffen. Die Wiederverwertung hat einen hohe Rate erreicht. Im Fiskaljahr 2005 (1.4.05-31.3.06) wurden knapp 252.000 t an PET-Flaschen gesammelt und davon 244.000 t erneut dem Produktionsprozess zugeführt. Bei anderen Plastikflaschen und Kunststoffverpackungen kam die gesammelte Menge auf rund 560.000 t, wovon 538.000 t wiederverwertet wurden, so Zahlen des Ministry of Environment. Der Markt für Bio-Kunststoffe, die ganz oder teilweise aus Pflanzen hergestellt werden, ist zwar noch sehr klein. Etwa 0,2% der gesamten Kunststoffproduktion Japans dürfte auf natürlich abbaubare Kunststoffe entfallen. Jedoch wird hier ein zukunftsträchtiges Feld gesehen. Einige Unternehmen haben begonnen, solche umweltfreundlichen Kunststoffe in ihren Produkten zu nutzen, was auch entsprechende Verarbeitungsmaschinen erfordert. Zum Beispiel erzeugt Mitsubishi Motors Bodenmatten für seine Autos aus Bio-Kunststoff. Und der Kfz-Teile-Hersteller NTN Corp. hat aus dem Material, mit Glasfasern gemischt, ein Gehäuse entwickelt, in dem die Rollenlager untergebracht sind. Zwar kann das Wälzlager nicht in heißer Umgebung von über 70 Grad Celsius eingesetzt werden, soll aber genauso robust und haltbar sein wie herkömmliche Produkte. Die Unternehmen Toray Industries und Teijin entwickeln Bio-Kunststoffe, die höheren Temperaturen standhalten. Gleichzeitig sollen sich diese neuen Werkstoffe auch schneller formen lassen. Kontaktanschriften: The Japan Society of Industrial Machinery Manufacturers 3-5-8 Shibakoen, Minato-ku, Tokyo 105-0011 Tel.: 0081/334 34-68 21, Fax: -47 67 www.jsim.or.jp Association of Japan Plastic Machinery 2-10-8 Ginza, Chuo-ku, Tokyo 104-0061 Tel: 0081/33542-85 75 Weiterführende Informationen |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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