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06.09.2021, 12:58 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

„Wir sind Kunststoff“: Kunststoffverbände gründen neue Initiative zur Kreislaufwirtschaft

Die drei Kunststoffverbände GKV Gesamtverband Kunststoff verarbeitende Industrie, PlasticsEurope Deutschland und VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen schaffen mit „Wir sind Kunststoff“ einen bisher in der Wertschöpfungskette einmaligen Schulterschluss für mehr Nachhaltigkeit – ökologische, soziale und ökonomische. In einer gemeinsamen Pressekonferenz wurden heute die Initiative sowie ihre Online-Plattform www.deinkunststoff.de vorgestellt. Inklusive der fünf GKV-Trägerverbände verschreiben sich die Partner der Mission Kreislaufwirtschaft und wollen den Wandel der Kunststoff-Industrie aktiv vorantreiben. Mit mehr Fakten und Informationen zum Wandel der Industrie – etwa die aktuellsten Studien zur Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft – wollen die Akteure wieder mehr Wertschätzung für den Zukunftswerkstoff Kunststoff erreichen. Dazu soll auch die neue Plattform www.deinkunststoff.de beitragen.

Kreislaufwirtschaft: Für Kunststoffe geht es in der Zukunft rund
Gemeinsam wollen die Unternehmen der Kunststoffindustrie und deren Abnehmer weniger Ressourcen verbrauchen und Umweltbelastungen signifikant reduzieren. Neben neuen Rohstoffen für die Kunststoffherstellung, wie Biomasse oder CO2, soll die Ressource Kunststoff möglichst vollständig im Kreislauf geführt werden. Das funktioniert bereits sehr gut bei PET-Flaschen oder brancheneigenen Sammelsystemen wie bei Fensterprofilen, aber längst noch nicht überall.

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Die Industrie und viele Initiativen forschen mit Hochdruck an nachhaltigen Lösungen, meist in enger Zusammenarbeit mit Anwendern, der Politik und NGOs. Einiges davon läuft bereits: „Eco Design“ für nachhaltiges Produktdesign, Forschungskooperationen für chemisches Recycling, die Allianz „Null-Granulatverlust“ zur Vermeidung von Umweltverschmutzung oder die Initiative „Erde“ für das Recycling von Agrarfolien.

„Wir sind Kunststoff“ will den enormen Erfahrungsschatz seiner über 3.000 Mitgliedsunternehmen zukünftig gemeinsam nutzen, Einzelinitiativen stärker vernetzen, über den eigenen Tellerrand hinausdenken und handeln, Mitglieder bei der Transformation unterstützen und auch Positionen zur Gestaltung der Kreislaufwirtschaft gemeinsam vertreten.

Selbstkritische und selbstbewusste Kommunikation
Dass in der Vergangenheit vor allem über die Kunststoffindustrie statt mit ihr gesprochen wurde, hat für die Verbände auch damit zu tun, dass sie nicht immer leicht zu finden waren. Das soll sich mit der neuen Plattform ändern: Ein besonders wichtiges Anliegen ist für „Wir sind Kunststoff“ der Dialog mit Verbrauchern und NGOs. Gleichzeitig wissen die Verbände um die Probleme mit Kunststoffen am Ende ihrer Nutzung – vor allem durch Littering und Einträge in Gewässer und Meere. Diese Herausforderungen lassen sich nur im Schulterschluss meistern. Auch das ist ein Anliegen der Initiative.

Während sich die öffentliche Debatte über Kunststoffe bisher auf das zweifellos wichtige Thema Abfall fokussiert, bringen die Verbände weitere ebenso wichtige Aspekte ein wie neue Werkstoffe, Verfahren und Ressourceneffizienz. Kunststoffe sind essenziell für Wertschöpfung, Teilhabe, Wohlstand und vor allem den Klimaschutz. Ein Schwerpunkt des Web-Angebots liegt deshalb auf Innovationen, die durch ihre nachhaltigere Nutzung des Zukunftswerkstoffs in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft begeistern.

Julia Große-Wilde, Geschäftsführerin GKV: „Kunststoff ist für mich der Stoff, aus dem die Zukunft ist: Gebäude von morgen, Mobilität der Zukunft, unendliche Energie und maßgeschneiderte Freizeit. All dies ist möglich mit den entsprechenden Dämmstoffen, dem Leichtbau im Flugzeug- und Automobilbereich, mit Windkrafträdern aus zugfestem Kunststoffmaterial und unseren sehr geschätzten Flachbildschirmen, Fitnesstrackern und unserer ultraleichten Fitnessbekleidung.“

Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland: „Als Kunststoff-Industrie treiben wir den Wandel zur Kreislaufwirtschaft und für mehr Nachhaltigkeit mit vollem Einsatz voran. Aber in der Debatte dominiert das Thema des Abfallproblems. Mit der Plattform Wir sind Kunststoff bündeln wir unsere Energie und Argumente, um noch viel stärker zu zeigen, was wirklich in uns steckt.“

Thorsten Kühmann, Geschäftsführer VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen: „Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz sind fundamentale Anliegen des Maschinenbaus, und mit dieser Haltung gestalten wir die Zukunft. Wir sind umso erfolgreicher, wenn wir das gemeinsam mit den Partnern der Wertschöpfungskette Kunststoff tun und dabei belastbare und ehrgeizige Ziele verfolgen.“

Über „Wir sind Kunststoff“
Die Initiative „Wir sind Kunststoff“ wird angeführt durch den Gesamtverband Kunststoff verarbeitende Industrie e. V. und seinen fünf Trägerverbänden sowie von PlasticsEurope Deutschland e.V. und dem Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen. Seit Mitte 2021 bündeln die größten Verbände der Kunststoffhersteller, der Kunststoff verarbeitenden Industrie und des Kunststoffmaschinenbaus ihre Erfahrungen und Know-how unter dem Dach der Initiative. Gemeinsam wollen die Verbände den offenen Austausch und Dialog zu Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen der Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden Euro, einem hohen Exportanteil und ihrer Innovationskraft gehört die Kunststoffindustrie mit ihrer zunehmend nachhaltigeren Ausrichtung nicht nur bei High-Tech-Anwendungen zur Weltspitze.

„Wir sind Kunststoff“, Berlin + Frankfurt am Main

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