07.09.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der Messestand von Leistritz auf der K 2022 ist aufgeteilt in eine Zone für Live-Präsentationen, eine für Anlagentechnik zum Anfassen und eine mit virtuellen Anlagen - (Grafik: Leistritz Extrusionstechnik). In regelmäßigen Bühnenshows sollen die Extrusionsspezialisten anhand erfolgreicher Anwendungsbeispiele darlegen, wie die individuelle Expertise von Leistritz technische Herausforderungen meistert. Daniel Nagl, Geschäftsführer der Leistritz Extrusionstechnik: „Bei uns gibt es nichts von der Stange. Jede unserer Anlagen wird individuell nach den Bedürfnissen des Kunden ausgelegt.“ Die thematisierten Kundenprojekte sollen zeigen, wie Leistritz technisches Wissen, organisatorische Flexibilität und hohe Beratungskompetenz in der Praxis zum Nutzen des Kunden bündelt. Biobasierte Weinkorken Das Unternehmen Vinventions fertigt Flaschenverschlüsse und Korken für den Weinbau. Als Rohmaterial für die Direktextrusion werden pflanzenbasierte Rohstoffe auf Zuckerrohrbasis verwendet. Leistritz arbeitet bereits seit 1997 mit Vinventions zusammen. Gemeinsam seien bisher 15 Anlagen in Betrieb genommen worden. Das Projekt verbindet Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und einen geringen CO2-Abdruck mit herausragenden Produkteigenschaften für hochwertige Weine. Leistritz hat mit seiner Erfahrung in der Compoundierung und Auslegung von Extrudern dazu beigetragen, die schwankende Qualität pflanzenbasierter Rohstoffe in einen stabilen Prozess einzubinden, der verlässlich eine gleichbleibend hohe Produktqualität ermöglicht. Der Fußbodenbelag ist robust, recyclingfähig und frei von Weichmachern - (Bild: Leistritz Extrusionstechnik). Die Classen-Gruppe produziert unter dem Markennamen „Ceramin“ Premium-Bodenbeläge auf der Basis von Polypropylen. Die Rezyklatquote liegt bei über 60 Prozent im Kunststoffanteil. Die fertigen Platten sind PVC-frei und sollen sich so am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recyceln lassen. Der hohe Anteil an Recyclingmaterial mit wechselnden Materialeigenschaften bedeutet besondere Anforderungen an die Prozesstechnik. Leistritz hat als Partner in der Prozessentwicklung, aber auch als Projektpartner für die Verwirklichung einer neuen Fertigungslinie dazu beigetragen, das nachhaltige Produkt noch effizienter herzustellen und den Out-put der Produktion von fünf Tonnen auf neun Tonnen pro Stunde fast zu verdoppeln. Für die Herstellung der Fußbodenplatten hat Leistritz zwei ZSE Maxx Doppelschnecken-Extruder geliefert und die gesamte Produktionsanlage konzipiert, gebaut und in Betrieb genommen. Gemeinsam mit dem Kunden sei der Verarbeitungsprozess so gestaltet worden, dass dabei besonders wenig Ausschuss entsteht. Christopher Helms leitet das Technikum bei Leistritz und war seitens der Verfahrenstechnik für das Projekt verantwortlich. Er erklärt: „Die Werkstoffkombination für den Belag ist eine komplette Neuentwicklung unseres Kunden. Sie basiert auf Mineralstoffen und PP-Rezyklat. Da der Einsatz von Rezyklaten in hochwertigen Anwendungen immer mehr Zuspruch gewinnt, haben wir unsere Anlagen- und Prozesstechnik auf diese Bedürfnisse optimiert. Wir sehen die Technologie unserer ZSE Maxx Extruder bei der Materialwiederaufbereitung deutlich im Vorteil. Das Material wird sehr gut durchmischt, dabei aber nur wenig belastet. Ein Pluspunkt für die Rezyklierung ist auch die hohe Entgasungsleistung der Doppelschneckenextruder. Außerdem erlaubt die gegenüber Einschneckenextrudern um ein Vielfaches bessere Oberflächenerneuerung eine effiziente Geruchsreduktion und Entfeuchtung der Schmelze.“ Forschung für die Kreislaufwirtschaft In einem gemeinsamen Projekt mit Firmenpartnern und der LIT Factory an der Johannes Kepler Universität im österreichischen Linz wurde eine Forschungsanlage zur Herstellung besonders leistungsfähiger glas- oder kohlefaserverstärkten Tapes geplant und realisiert. Damit werden Forschungsaktivitäten im Sinne einer recyclinggerechten Entwicklung von Kunststoff-Leichtbaukomponenten für eine Kreislaufwirtschaft und einer ressourcenschonenden Fertigung sowie Einsatzes im Produktlebenszyklus durch Minimierung des Energieverbrauches und Reduktion des CO2-Fussabdruckes verfolgt. „Die Prozesskette beginnt mit unserer Anlage für die Herstellung der Halbzeuge für Leichtbauteile, sogenannte Unidirektionale Tapes. Dafür haben wir eine sehr intelligente Anlage entwickelt. Im nächsten Prozessschritt werden aus diesen Tapes Leichtbauteile, etwa für Flugzeuge, den Automobilbau oder Sportgeräte hergestellt. Am Ende des Produktlebenszyklus können diese Erzeugnisse wieder recycelt und die daraus gewonnenen kurzfaserverstärkten Kunststoffe für die Fertigung neuer Leichtbauteile eingesetzt werden. Bei diesem Projekt steht vor allem das Thema Ressourcenschonung, aber auch die Digitalisierung im Fokus“, erläutert Silvia Barthel, die zuständige Konstrukteurin der Anlage. Silvia Barthel ist eine der Expertinnen, die auf der Bühne ihr Projekt genauer vorstellen wird. Intelligente Technik Ein ZSE 60 iMaxx Extruder mit moderner Steuerung, offen für die Integration von neuen Entwicklungen, wird auf der K 2022 auf dem Stand live ausgestellt. Der Extruder ist unter anderem mit einem Synchronmotor ausgestattet, welcher zu den derzeit effizientesten Energiewandlern auf dem Markt gehören soll. Das Getriebe verfügt über ein Condition Monitoring System, bei dem intelligente Sensoren das Maschinenverhalten aufnehmen und einen schnellen Überblick über den Anlagenzustand ermöglichen sollen. Durch eine vorbeugende Instandhaltung sollen damit Ausfallzeiten vermieden werden können. Mit der ZSE 60 iMaxx hat die iMaxx Baureihe eine weitere Maschinengröße erhalten. Die Baureihe zeichnet sich den abschließenden Anbieterangaben zufolge durch ihre Flexibilität und Modularität aus. Die Einsatzgebiete erstrecken sich über alle Möglichkeiten in der Kunststoffextrusion sowie im Recycling. K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 16, Stand F22 Weitere Informationen: extruders.leistritz.com |
Leistritz Extrusionstechnik GmbH, Nürnberg
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