15.09.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Im Rahmen von zwei Forschungsvorhaben gelang es dem Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK) aus Rudolstadt, mit speziellen Polymerbeschichtungen auf Folien und Vlieswerkstoffen behüllte Viren, wie beispielsweise Sars-Cov 2, zu binden und unschädlich zu machen. Wie das TITK weiter mitteilt, sei maßgebend für die Epidemiologie einer Virusinfektion die enorme Widerstandsfähigkeit vieler Viren gegenüber äußeren Umwelteinflüssen. Sie können demzufolge auf unbelebten Flächen für Tage, Wochen oder gar Monate überdauern, ohne dabei an Infektiosität zu verlieren. Aus diesem Grund stellt die Oberflächenhygiene einen wichtigen Aspekt der Infektionsprophylaxe dar. Auch das TITK beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dieser Problematik. Im Rahmen zweier Forschungsvorhaben gelang es Wissenschaftlern des wirtschaftsnahen Forschungsinstituts nun, virusinaktivierende Polymerbeschichtungen auf Basis polyelektrolytischer Substanzen auf Kunststoffoberflächen zu applizieren und deren Wirksamkeit sicher zu belegen. Die Wirksamkeitsprüfung erfolgte dabei auf zwei Wegen: Zum einen wurden eigens am Institut virale Hüllproteine des Sars-Cov gentechnisch erzeugt und mit Hilfe dieser der Wirkmechanismus der Polyelektrolytbeschichtungen auf molekularbiologischer Ebene untersucht. Parallel dazu hat das TITK gemeinsam mit dem Tochterunternehmen OMPG – Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil- und Kunststoffe mbH ein Testverfahren in Anlehnung an die bereits bestehenden Normen ISO 21702 und ISO 18184 entwickelt, bei denen die antivirale Wirksamkeit verschiedener Kunststoffoberflächen und Textilien unter Verwendung eines behüllten sowie eines unbehüllten Bakteriophagen untersucht wird. Es stellte sich heraus, dass die Viren durch die Polyelektrolytbeschichtungen auf Folien und Vlieswerkstoffen nicht nur gebunden, sondern deren Hüllproteine effektiv zerstört werden. Folglich kann das Virus nicht mehr an die Wirtszelle andocken und eine Infektion nicht mehr stattfinden (siehe Abbildung 1). Abbildung 1: Durch die Polyelektrolytbeschichtungen auf Folien und Vlieswerkstoffen werden Viren nicht nur gebunden, sondern deren Hüllproteine effektiv zerstört. Folglich kann das Virus nicht mehr an die Wirtszelle andocken und eine Infektion wird verhindert - (Schaubild: TITK / Michèle Biehl). Diese und weitere Forschungsergebnisse des TITK sollen auf der K 2022 vorgestellt werden. Am Stand der TITK-Gruppe können Besucher und Kunden mit Wissenschaftlern des TITK und mit Vertretern der Laborleitung des Tochterunternehmens OMPG – eines akkreditierten Prüflabors – ins Gespräch kommen. Das TITK will zum Beispiel über seine Entwicklungen auf dem Gebiet antibakterieller und antiviraler Compounds, von Phasenwechselmaterialien (PCM), Bio- Klebstoffen und -Schäumen sowie Leichtbauteilen aus NFK oder recycelten thermoplastischen Matrixmaterialien informieren. K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 7, Stand B24 Weitere Informationen: www.titk.de |
Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK e.V.), Rudolstadt
» insgesamt 42 News über "TITK" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Meist gelesen, 10 Tage
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Meist gelesen, 30 Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Volkswagen: Mindestens drei deutschen Werken droht das Aus
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau
Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen. |