Fachartikel vom 23.09.2013

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Foboha setzt auf clevere 2K-Philosophie mit Zusatz-Spritzaggregaten

Direkt am Werkzeug einspritzende, autarke Zusatz-Spritzaggregate

Guido F. R. Radig, Provvido PR & Communications, Presse- und Kommunikationsbüro für
Christmann Kunststofftechnik GmbH babyplast

Das Mehrkomponentenverfahren der Spritzgießtechnik verlangt oft eine, vom Schussgewicht größere Hauptkomponente und eine wesentlich kleinere zweite oder dritte Komponente. Für diese Anwendungen bietet babyplast eine kostenvorteilige Lösung zur 2K-Nachrüstung an: Das Zusatz-Spritzaggregat I/10, ein kleines, 35 kg leichtes Aggregat für große Maschinen und komplexe Anwendungen. Foboha, aus dem badischen Haslach, Spezialist für MK-, Etagen-, Etagen-Wendewerkzeuge und Würfelwerkzeuge, setzt unter anderem auf diese autarke und hochflexible Lösung der Mehrkomponententechnik.

3-D-Darstellung eines I/10-Zusatz-Spitzaggregat direkt am Würfelwerkzeug von Foboha (bewegliche Formhälfte)
3-D-Darstellung eines I/10-Zusatz-Spitzaggregat direkt am Würfelwerkzeug von Foboha (bewegliche Formhälfte)
Auf der Basis des bewährten Maschinenkonzeptes der Kleinstspritzgießmaschine von babyplast wurde diese steckerfertige Lösung konzipiert. Das I/10-Aggregat kann punktgenau auch direkt am Werkzeug positioniert werden. Die erprobte Kolbenplastifizierung und Kolbeneinspritzung ermöglicht eine sehr exakte Dosierung, selbst bei extrem kleinen Schussgewichten. Das Aggregat ist dazu mit einem Wegemesssystem ausgestattet. Es können alle handelsüblichen Thermoplaste und Beimischungen bis 420˚C verarbeitet werden. Optional ist auch die Verarbeitung von Elastomeren, LSR, Duromeren, Hotmelts, sowie MIM und PIM möglich.

Zusatz-Spritzaggregate bei Foboha für Hochleistungswerkzeuge
Im Technikum von Foboha in Haslach wird diese Lösung nun auch für Etagen-Wendewerkzeuge und Würfelwerkzeuge eingesetzt. Die Vorteile der autarken Spritzeinheit, auch bei diesen High-Tech-Anwendungen, liegen auf der Hand: Positionierung direkt am Werkzeug, hohe Dosiergenauigkeit der Kolbenlösung und ungewöhnliche Flexibilität bei wechselnden Aufgaben zur Anspritzung weiterer Komponenten. Das Aggregat I/10 von babyplast kann direkt auf dem Heißkanal der beweglichen Platte einer Spritzgießmaschine montiert werden. Bei Bedarf kann es sehr schnell für eine andere Werkzeugkonfiguration zur Verfügung stehen.

Sehr anpassungsfähiger Einsatz: Das I/10-Zusatz-Spitzaggregat kann aufgrund des geringen Gewichts und kompakter Abmessungen von allen drei Seiten anspritzen (Schema mit Anspritzpositionen)
Sehr anpassungsfähiger Einsatz: Das I/10-Zusatz-Spitzaggregat kann aufgrund des geringen Gewichts und kompakter Abmessungen von allen drei Seiten anspritzen (Schema mit Anspritzpositionen)
Flexibilität pur
Für schnelle Bemusterungen und Validierung der Projekte im Technikumsbetrieb benötigt Foboha flexibel einsetzbare Maschinentechnik. Bei hochwertigen Mehrkomponenten-, Etagen-Wendewerkzeuge und Würfelwerkzeugen kommt es vor, dass standard-konfigurierte Mehrkomponenten-Spritzgießmaschinen nicht ideal oder nicht akzeptabel an die jeweilige Applikation angepasst werden können. Nicht selten sind vorhandene Spritzaggregate und Schneckentechnologie überdimensioniert oder zu unflexibel im Arbeitsvolumen, um damit reproduzierbare und validierbare Prozesse zu fahren. Bis zu einem Hubvolumen von 30 cm³ werden die Zusatz-Spritzaggregate von babyplast eingesetzt. Als Spezialist für hochwertige Werkzeuge der MK-Technik kann Foboha im Technikumsbetrieb jetzt mit den I/10-Zusatz-Spritzaggregaten seine Bemusterungen und Versuche flexibel gestalten. „Die Vorteile liegen, abgesehen von der kompakten Bauweise, im geringen Eigengewicht“, so Hansjörg Keusgen, Vertriebsleiter bei Foboha, „das Aggregat wiegt nur 35 kg und kann so sehr leicht installiert werden. Zudem kann es sehr schnell an anderer Stelle zum Einsatz kommen, was uns die Planung erleichtert und die Durchlaufzeiten verkürzt.“ Last but not least - I/10 ist multi-kompatibel: „Diese Lösung hat auch noch einen besonderen Vorteil – wir verwenden sie variabel auf allen Spritzgießmaschinen unterschiedlicher Fabrikate in unserem Technikum“, ergänzt Hansjörg Keusgen.

Maschinenhersteller-unabhängige MK-Technik: I/10-Zusatz-Spitzaggregat mit präziser Kolbendosiertechnik und bedienfreundliche Touch-screen-color-Steuerung
Maschinenhersteller-unabhängige MK-Technik: I/10-Zusatz-Spitzaggregat mit präziser Kolbendosiertechnik und bedienfreundliche Touch-screen-color-Steuerung
Steckerfertige Lösung mit System
Die im Jahre 2006 erstmals vorgestellten und ständig weiterentwickelten Zusatz-Spritzaggregate I/10 von babyplast sind mit 600 ausgelieferten Einheiten alleine in Deutschland branchenweit etabliert. Das Zusatz-Spritzaggregat basiert auf den bewährten Komponenten der kompakten babyplast Mikro-Spritzgießmaschine, verfügt über eine eigene Hydraulikeinheit, sowie eine bedienfreundliche 6“-Touch-screen-color-Steuerung. Das Aggregat ist modular aufgebaut und steht in den beiden Baugrößen „Standard“ und „Standard Plus“ mit insgesamt acht unterschiedlichen Kolbendurchmessern zur Verfügung. Damit werden Plastifiziervolumen von 0,05 bis 36 cm³ bei Spritzdrücken von bis zu 2.030 bar abgedeckt. Die Integration in die Basisspritzgießmaschine erfolgt über die babyplast-Schnittstelle. Die Steuerung erlaubt die Speicherung von Sollwerten für mehr als 400 verschiedene Werkzeuge und die Darstellung der letzten 20 Zyklen. Die Spritzaggregate eignen sich zum Einsatz an allen Fremdfabrikaten und werden mit geringstem mechanischem Aufwand meist direkt am Spritzgießwerkzeug befestigt. Mitunter werden sie aber auch direkt in komplexe Montageanlagen eingebunden oder in Stanz-Biege-Vollautomaten integriert. Diese Lösung von babyplast kann auch von Maschine zu Maschine „wandern“. Je nach Anwendung und Werkzeugpark bieten sie ein hohes Maß an Flexibilität und Effizienz in der Fertigung.



Foboha Mehrkomponententechnik
Produktbeispiel für kleine Anspritzungen: Griffe für Profi-Handwerkszeug
Produktbeispiel für kleine Anspritzungen: Griffe für Profi-Handwerkszeug
In den vergangenen 35 Jahren hat Foboha den Spritzgießprozess maßgeblich geprägt. Zum Beispiel mit der Entwicklung der Etagenwendetechnik zur Herstellung von Mehrkomponententeilen aus Kunststoff. Oder mit der Würfeltechnologie als Weiterentwicklung der Etagenwendetechnik. Die vielfältigen Anwendungsgebiete der Foboha-Spritzgießformen verlangen maßgeschneiderte Lösungen. Deshalb stehen Beratung und Service für Foboha an erster Stelle. Und deshalb wird Foboha von Kunden bei neuen Produkten in die Entwicklungsphase mit einbezogen. Alle relevanten Bau- und Formteile produziert Foboha in vollklimatisierten Fertigungshallen.

Foboha Etagen-Wendetechnik
Im Gegensatz zum herkömmlichen Spritzgießen in der Mehrkomponententechnik werden die Spritzlinge bei der Foboha-Etagen-Wendetechnik innerhalb des Wendesystems in verschiedenen Etagen verarbeitet. So können im gleichen Produktionsschritt die Spritzlinge in beiden Etagen eingespritzt und die bereits fertigen Teile in der freien Station ausgeworfen werden. Die nächste Drehung (2x180° oder 4x90°) befördert die neuen Vorspritzlinge zur frei gewordenen Verarbeitungsstation. Die Vorteile dieser Technik liegen auf der Hand: Hochkomplexe Teile können auf einer einzigen Maschine hergestellt werden, die Schließkraft der Maschine ist halbierbar, die Kavitäten können verdoppelt werden, die Produktionszyklen werden deutlich kürzer.

Produktbeispiel für kleine Anspritzungen in 3K: Zahnbürste
Produktbeispiel für kleine Anspritzungen in 3K: Zahnbürste
Foboha Etagen-Würfeltechnik
Die nächste Stufe in der Etagen-Wendetechnik ist die Verwendung eines Würfelsystems. Das in 90°-Schritten rotierende Kernstück eines Werkzeuges ermöglicht dabei zeitgleich mehrere Produktionsschritte. Die hohe Variabilität dieses Verfahrens bietet höhere Produktionsleistungen bei deutlich kürzeren Zyklen.

Eine spezielle Variante der Etagen-Würfeltechnik ist das In-Mold-Assembling (IMA). Bei diesem Verfahren werden die vier Stationen des Würfels in einer speziellen Abfolge genutzt. Auf Station 1 werden gleichzeitig zwei unterschiedliche Teile gespritzt. Auf Station 2 ist eine Montage mit höchster Präzision sowohl innerhalb als auch außerhalb des Systems möglich. Auf Station 3 werden die Teile überspritzt und auf Station 4 entnommen oder ausgeworfen.

Foboha ist seit dem Jahre 2003 Teil der an der Schweizer Börse notierten Adval Tech Gruppe, die in den beiden Technologiebereichen Stanzen und Umformen sowie Spritzgießen tätig ist. Die Aktivitäten sind auf drei Märkte (Automobil, Medizintechnik, Konsumgüter) ausgerichtet. Die Gruppe verfügt über sechzehn Produktionswerke in Europa, Asien und den Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika.).

Die Adval Tech-Gruppe erwirtschaftete im Jahre 2011 einen Umsatz von 284,9 Mio. CHF und beschäftigt weltweit rund 2.480 Mitarbeiter.

babyplast im Profil
Hohe Präzision auf kleinstem Raum - dafür stehen die Mikro-Spritzgießmaschinen von babyplast. Die Maschinen mit 62,5 kN Schließkraft für die Kleinteileproduktion finden auf nur 0,6 qm Platz. Sie arbeiten mit einer hochauflösenden Proportionaltechnik, in Verbindungen mit einem frequenzgeregelten Drehstrommotor. Sie sind extrem leise (< 68 db(A)), verfügen über eine praxisgerechte Bedienoberfläche in Touch-Screen-Technik und USB-Schnittstelle.

Da die Formaufspannplatten die Funktion einer Stammform übernehmen, reduzieren sich Werkzeuggröße und Kosten erheblich. Dies ermöglicht effektivere Formkonstruktionen. Zudem entfallen die üblichen überdimensionierten Schließkraftpotentiale, die die Kleinteilefertigung dominieren, und sorgen so für deutlich mehr Energieeffizienz gegenüber konventionellen Maschinenkonzepten.

Für eine optimale Ausnutzung des Schussvolumens stehen fünf Kolbendurchmesser zur Auswahl. Auch in der 2K-Nachrüstung bietet babyplast ein komplettes Nachrüstmodul für alle marktüblichen Spritzgießmaschinen an.

Seit 1994 wurden weltweit rund 3.500 Anlagen von babyplast ausgeliefert. Rund 25 % davon stehen im deutschsprachigen Raum, den die Christmann Kunststofftechnik GmbH in Kierspe seit 2001 bearbeitet.

Klassische Serviceaufgaben, wie Ersatzteillogistik, Wartung oder Ferndiagnose, erfolgen von Kierspe aus zentral für alle Verwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Vertriebs- und Servicepartner versteht sich vor allem als anwendungstechnischer Service-Partner: Im Technikum von babyplast in Kierspe können Kunden Materialversuche oder Abmusterungen vornehmen. Verarbeiter werden im Prozess, sowie in der optimalen Werkzeugtechnik beraten, bis hin zur Reinraumproduktion in der Medizintechnik.


Christmann Kunststofftechnik GmbH

Waldheimstr. 6b
58566 Kierspe, Deutschland

Tel.:   +49 (0) 2359 294 909-4
Fax:   +49 (0) 2359 294 909-9
Email: christmann@babyplast.de

Internet: www.babyplast.de


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