Fachartikel vom 18.08.2005

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Roadshow: Mobile Compoundiertechnik im Container

Daniel Nagl, Coperion Werner & Pfleiderer GmbH & Co. KG


Eine voll funktionsfähige, mobile Aufbereitungsanlage eignet sich zur praktischen Vorführung typischer Compoundieraufgaben. Die Atmosphäre einer Roadshow steigert das Interesse der Teilnehmer, sei es bei der Aus- und Weiterbildung oder bei Kundenversuchen.

In Zeiten steigender Anforderungen an die Qualifikation von Mitarbeitern sind Angebote zur Aus- und Weiterbildung besonders wichtig. Die Teilnehmer lernen bei dieser Gelegenheit den technischen Fortschritt und aktuelle Weiterentwicklungen kennen. Dabei ist die Unterstützung der Industrie unverzichtbar, jedoch nicht immer selbstverständlich: Die Praxis ist entscheidend für das Bewerten neuer oder verbesserter Verfahren sowie für die Vermittlung von neuen Kenntnissen und Fähigkeiten, und sie ist auch der Schlüssel dafür, die Leistungsfähigkeit moderner Systeme zu demonstrieren.

Für das Gebiet der Aufbereitungs- und Compoundiertechnik hat aus diesen Gründen die Coperion Werner & Pfleiderer GmbH & Co. KG, Stuttgart, eine betriebsfertige, vielfältig einsetzbare Compoundierlinie in den Auflieger eines Sattelzugs eingebaut. Herzstück der Anlage ist der Doppelschnecken-Compoundierextruder MEGAcompounder ZSK 26 Mc. Dessen Verfahrensteil kann je nach Compoundieraufgabe aus 7, 9, 11 oder 12 Gehäusen zusammengesetzt sein, also ein L/D-Verhältnis von 28, 32, 44 oder 48 aufweisen.

Zur Materialversorgung sind je eine gravimetrische Dosierung für Granulat, Additive und Füllstoffe bzw. Farbpigmente installiert. Zur Materialzugabe in das bereits aufgeschmolzene Produkt ist das Verfahrensteil mit einer zweiwelligen Seitenbeschickung ausgestattet. Der Compoundierung nachgeschaltet ist eine Kompaktgranulierung, bestehend aus Wasserbad, Abblasvorrichtung und Stranggranulator. Zur Prozesssteuerung und -überwachung dient die Schaltanlage CsCompact.

In einer "Roadshow" erlaubt es dieses mobile System, die Leistungsfähigkeit einer modernen Aufbereitungsanlage hinsichtlich Durchsatz, Produktqualität und Vielseitigkeit im praktischen Betrieb unter Beweis zu stellen.

Baureihe ermöglicht Scale-up

Der ZSK 26 Mc (Bild 1, oben rechts) ist die kleinste Baugröße der MEGAcompounder-Baureihe, die bis zu den größten heute gebauten zweiwelligen Aufbereitungsmaschinen reicht. Alle ZSK MEGAcompounder sind durch das vor kurzem erteilte europäische Patent EP 0 852 533 B europa- und weltweit geschützt.

Durch die Zugehörigkeit zur Mc-Baureihe bietet bereits diese kleine Compoundiermaschine mit 26 mm Schneckendurchmesser alle Vorteile im Hinblick auf Verfahrenstechnik und Leistungsfähigkeit. Alle Maschinen der Baureihe weisen eine einheitliche Schnecken- und Gehäusegeometrie im Verfahrensteil auf. Das Verhältnis Da/Di zwischen dem Außendurchmesser Da der Schnecke und ihrem Innendurchmesser Di beträgt stets 1,55; dies ergibt ein großes spezifisches Volumen des Prozessraums. Dadurch ist ein Scale-up möglich. Dies ist wichtig, wenn auf der Anlage Auslegungsversuche für größere Systeme gefahren werden.

Roadshow für umfassende Kundeninformation

Neben dem Einsatz in der Aus- und Weiterbildung eignet sich die mobile Compoundieranlage hervorragend dazu, Kundenversuche "vor Ort" durchzuführen und Interessenten von der Leistungsfähigkeit der ZSK MEGAcompounder zu überzeugen. Bei Kundenversuchen - und ähnlich bei Vorführungen vor potentiellen Kunden - bietet die Roadshow drei Vorteile gegenüber herkömmlichen Versuchen im Technikum von Coperion Werner & Pfleiderer:

  • In den Versuchsablauf lassen sich ohne Kosten- und Reiseaufwand alle Hierarchie- und Funktionsebenen einbeziehen, von der Technischen Betriebsleitung und dem Produktionsleiter über die Qualitätssicherung bis zum Maschinenführer (vor allem letztere sind an Kundenversuchen im Hersteller-Technikum normalerweise nicht beteiligt). Die Roadshow dient damit der Weiterbildung der Mitarbeiter.

  • Versuchsingenieure von Coperion Werner & Pfleiderer begleiten die Anlage und unterstützen das Personal vor Ort mit ihrer oft langjährigen Erfahrung (Bild 2, rechts).

  • Durch die kostenlose Bereitstellung während eines begrenzten Zeitraums bekommen auch kleinere Firmen und Start-Ups, die manchmal den Aufwand scheuen zu Versuchen ins Technikum von Coperion Werner & Pfleiderer kommen, die Möglichkeit, den neuen ZSK 26 Mc zu testen.
Gemäß der viel zu selten befolgten Devise "Betroffene zu Beteiligten machen" gelingt es durch die Mitarbeiterbeteiligung, die Entscheidung für ein neues, innovatives Produktionssystem auf eine breite Basis zu stellen. Dies kommt später der Akzeptanz der Neuanlage zugute und vermindert die unvermeidlichen Anfangsschwierigkeiten erheblich.

Die Roadshow erfreut sich großer Nachfrage, Beliebtheit und Akzeptanz am Markt. Dies haben 15 Einsätze in der 2. Jahreshälfte 2004 bestätigt, und für 2005 liegen zahlreiche Anfragen vor.


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