04.11.2013, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Rad für Modellbau-Flugzeuge in einem Schritt gefertigt: An den geschäumten Reifen wurde zunächst die Felge angespritzt, bevor er mit TPE überspritzt wurde - (alle Bilder: Arburg). Die ersten beiden Stufen des PVSG-Projekts wurden auf der Fakuma 2012 und den Arburg Technologie-Tagen 2013 vorgestellt. Zunächst ging es um die Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen geschäumtem Reifen und spritzgegossener Felge. Als zweiter Entwicklungsschritt folgte das Überspritzen des Reifens mit einer TPE-Weichkomponente. Auf der K 2013 wurden jetzt beide Schritt mittels Zwei-Komponenten-Spritzgießen kombiniert. Das Modellbaurad entstand auf einem Zwei-Komponenten-Allrounder 470 S mit 1.100 kN Schließkraft und Spritzeinheiten der Größen 170 und 70. Die größere war mit einer 25 mm-Schnecke ausgestattet, die kleinere mit einer 18 mm-Schnecke, welche vertikal aufgestellt in die Werkzeug-Trennebene arbeitet. Das gesamte Handling übernahm ein erweiterter Sechs-Achs-Roboter. Premiere: Sechs-Achs-Roboter auf Linearachse Als Vorteil der mobil einsetzbaren Lösung gilt der vergrößerte Arbeitsraum, da der kleine Roboter auf der Achse verfahrbar ist. In einem Schritt zum fertigen Modellbaurad Auf der K 2013 war das PVSG erstmals als Zwei-Komponenten-Anwendung zu sehen: Zunächst wurde ein Partikelschaum-Reifen ins Werkzeug eingelegt und eine Kunststofffelge angespritzt. Nach dem Umsetzen des Vorspritzlings folgte das Umspritzen des Reifens mit einem TPE. Beide Spritzeinheiten arbeiten mit offener Düse. Nach dem Auffahren der Schließeinheit entnahm das Robot-System das Fertigteil, legte einen neuen Reifen ein und der Zyklus begann von vorn. Die Zykluszeit lag bei 40 Sekunden. Der Sechs-Achs-Roboter mit weiterer Fahrachse führte die Fertigteile danach einer Anlage zu, die die kompletten Räder automatisiert in einzelne Beutel verpackte. Diese wurden im laufenden Prozess auch bedruckt. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten Das Rad für Modellbau-Flugzeuge entstand im Zuge einer Studie zur Herstellung von Verbund-Leichtbauteilen aus Partikelschaum und spritzgegossenem Kunststoff. Dies wird als ein weiterer Beweis für die breiten Aktivitäten von Arburg mit Partnern in Richtung Produktionseffizienz gewertet. Zum einen entstehen diese leichten Artikel automatisiert, zum anderen bringe die integrierte Funktionalität der dauerhaften Verbindung Vorteile für eine wirtschaftliche Serienfertigung zu reduzierten Stückkosten. Mit der Herstellung des Modellbaurads zeigten die Projektpartner beispielhaft auf, welche Potenziale das Partikelschaum-VerbundSpritzgießen bietet. Es sind demnach viele weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar, die mit diesem Verfahren wirtschaftlich umsetzbar sind, etwa bei integrierten Funktionen oder im Bereich Dämmung. Allen gemeinsam ist der Oberbegriff Leichtbau, der aktuell in nahezu jeder Branche an Bedeutung gewinnt. Weitere Informationen: www.arburg.com K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf |
Arburg GmbH + Co KG, Loßburg
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