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28.07.2005 | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Alternative Rohstoffquelle: Kunststoff aus Holz

Das genaue Jahr kennt niemand - doch dass Erdöl, aus dem derzeit fast alle Kunststoffe gemacht werden, in absehbarer Zeit zur Neige gehen wird, bestreitet niemand. Von 40 bis 60 Jahren spricht die Gesellschaft Deutscher Chemiker und fordert, die Entwicklung von Bio-Kunststoffen zügig voranzutreiben. Plastik aus Gräsern, Holz oder Speiseresten: Vieles ist heute schon machbar.

Hersteller von Kunststoffen, Farben und unzähligen anderen chemischen Produkten bedienen sich aus einem riesigen "Baukasten": Erdöl wird in Raffinerien in seine Grundbausteine zerlegt und so der chemischen Industrie zur Verfügung gestellt. Diese setzt die Bestandteile, kombiniert mit weiteren Zutaten, wieder zusammen und macht daraus Gegenstände unseres Alltags.

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Ähnliches haben Wissenschaftler mit nachwachsenden Rohstoffen vor. Ihr Ziel ist es, in Biomasseraffinerien nachwachsende Rohstoffe wie Getreide, Mais oder Stroh in ihre Einzelteile aufzuspalten und so der Industrie eine breite Palette an Naturstoffen für ihre Produktion zu bieten. "Grüne Chemie" nennen Fachleute die Herstellung chemischer Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Allerdings basiert die Chemie momentan noch zu 80 Prozent auf Erdöl. Erst knapp zehn Prozent der Kunststoffe und Chemikalien würden heute aus Naturprodukten hergestellt.

Für Holz gibt es bereits ein patentiertes Verfahren, mit dem sich der nachwachsende Rohstoff in Kunststoff verwandeln lässt. Verwertet wird dabei das so genannte Lignin, ein Holzbestandteil, der bei der Papierherstellung als Abfallprodukt anfällt. Der Kunststoff aus Holz wird mit herkömmlichen Spritzgussmaschinen in Form gebracht und unterscheidet sich als fertiges Produkt kaum von herkömmlichen Kunststoffen.

Eine andere Firma hat eine Methode zur Herstellung von Kunstharz aus Ölen von Flachs, Raps oder Kokos entwickelt. Im nächsten Arbeitsgang werden daraus Armaturenbretter oder Türverkleidungen von Autos. Jetzt träumen die Erfinder davon, mit dem Werkstoff sogar einmal Aluminiumteile zu ersetzen.

Quelle: www.nachwachsende-rohstoffe.info

nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH, Hürth

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