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23.06.2023, 10:17 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

IK: Nachfrageschwäche, Energiepreise und Fachkräftemangel belasten Kunststoffverpackungen - Betriebsschließungen und Kurzarbeit - Rezyklateinsatz relativ stabil

Nach einem für viele hoffnungsvollen Start in das Jahr belasten aktuell die schwache Nachfrage, anhaltend hohen Energiekosten und der Fachkräftemangel die Stimmung unter den Herstellern von Kunststoffverpackungen in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Unternehmen beurteilt die aktuelle wirtschaftliche Lage als schlecht und erwartet für die nächsten Monate keine Besserung. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. unter ihren über 250 Mitgliedsunternehmen.

Fallende Rohstoffpreise treffen auf schwache Nachfrage
Grund für die aktuelle Krise ist die Nachfrageschwäche: Mehr als jeder zweite Hersteller bewertet die aktuelle Nachfrage nach Kunststoffverpackungen und -folien als schlecht oder sehr schlecht. Nur fünf Prozent bezeichnen die Nachfrage als gut. Neben vollen Lagern bei den Kunden drücken auch die seit März sinkenden Rohstoffpreise auf die Nachfrage. Zwei von drei Herstellern erwarten, dass die Verkaufspreise für Kunststoffverpackungen auch in den Sommermonaten weiter sinken werden.

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Drosselung der Produktion und Kurzarbeit
Fast jedes fünfte Unternehmen hat seine Produktion in der Folge in erheblichem Umfang heruntergefahren. Weitere 38 Prozent der Unternehmen reagieren mit einer Drosselung der Produktion im mittleren Umfang und Kurzarbeit. Lediglich 19 Prozent der befragten Unternehmen produzieren ohne Einschränkungen. Für die nächsten Monate zeichnet sich keine Trendwende ab. Mehr als jedes dritte Unternehmen rechnet mit einer Reduzierung der Arbeitskräfte in der Branche.

Rezyklateinsatz in Kunststoffverpackungen relativ stabil
Nachdem die Kunststoffrecycler Anfang Juni über einen massiven Absatzrückgang berichtet hatten, hat die IK ihre Mitglieder gefragt, welchen Einfluss die Krise auf den Einsatz von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen hat. Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK, über das Ergebnis: „Für die einzelnen Unternehmen ist der Rezyklateinsatz im Durschnitt stabil: Auf einer Skala von 1 (stark gesunken) bis 100 (stark gestiegen) erreicht der Rezyklateinsatz im Durchschnitt 48 Punkte. Die Unternehmen, die weniger Rezyklate als bisher einsetzen, machen dafür überwiegend die schwache Nachfrage nach Kunststoffverpackungen verantwortlich (48 Prozent). An zweiter Stelle stehen mit jeweils 19 Prozent Kundenwünsche sowie die günstigeren Kunststoff-Neuware-Preise“, erläutert Engelmann.

Jedes zweite Unternehmen plant Investitionen in Deutschland
Die schwierigen Rahmenbedingungen für die industrielle Produktion in Deutschland treffen auch die Kunststoffverpackungsbranche: „Immerhin elf Prozent der befragten Unternehmen denken konkret über eine Verlagerung ins Ausland nach, fünf Prozent sind bereits dabei, Teile ihrer Produktion oder das gesamte Unternehmen zu verlagern. Die Deindustrialisierung findet vor unseren Augen statt und sie geht schneller als viele gedacht hätten“, warnt Engelmann und fordert die Politik auf, diesen Trend zu stoppen. Anlass für Hoffnung gebe, dass knapp jeder zweite Kunststoffverpackungshersteller Investitionen in Deutschland plant.

Weitere Informationen: kunststoffverpackungen.de

IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg

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