12.10.2015, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Mit zahlreichen neuen Lösungen für die Verpackungs- und Möbelindustrie, für Automobil und Elektrotechnik ist die BASF auf der Fakuma 2015 vertreten. An Stand der BASF dreht sich alles rundum technische Kunststoffe, Polyurethane und Masterbatchpräparationen. Die neue Leichtigkeit im Auto: für das Dach, den Kühler und den Stoßdämpfer Gleich mehrere Weltneuheiten im automobilen Leichtbau will die BASF vorstellen: Dazu gehören das erste Dämpferlager mit einer Feder aus dem BASF-Elastomer "Cellasto" und einem Gehäuse aus der Polyamid-Spezialität "Ultramid" A3WG10 CR sowie der erste Hinterachsgetriebequerträger aus Kunststoff in der S-Klasse von Mercedes-Benz. Beide Bauteile sollen dank der eingesetzten BASF-Werkstoffe rund 25 Prozent leichter als Vorgänger-Lösungen aus Metall sein. Darüber hinaus sollen sie Mechanik und Akustik der Bauteile verbessern. Beim Dämpferlager sei das Materialzusammenspiel von entscheidender Bedeutung: "Cellasto" zeige ein sehr gutes statisches und dynamisches Verhalten, habe eine lange Lebensdauer und beanspruche wenig Bauraum. Die PA66-Type "Ultramid" A3WG10 CR ist mit 50 Prozent Glasfasern verstärkt und deshalb außerordentlich steif und fest, auch bei hohen Temperaturen. Der technische Kunststoff eignet sich besonders für dynamische Lasten und ist damit generell eine gute Alternative zu Metall. Auch mit Polyurethanen will BASF neue Maßstäbe bei der Gewichtsersparnis setzen: Mit dem Polyurethan-Schaumsystem "Elastoflex" E sei es jetzt erstmals gelungen, ein Autoaußenbauteil in Sandwich-Wabentechnik mit Class-A-Folie in Großserie herzustellen, und zwar für den neuen smart fortwo. In einem einzigen Arbeitsschritt entsteht so ein Dachmodul, das um 30 Prozent leichter sei als das Seriendach des Vorgängermodells. Ebenfalls mit einem Material in einem Prozessschritt wird die leichte Motorabdeckung aus "Elastofoam" I gefertigt, die der schwedische Automobilhersteller Volvo serienmäßig einsetzt. Der Polyurethan-Weichintegralschaum für das flexible Sichtbauteil zeichnet sich laut BASF durch ein geringes Bauteilraumgewicht von 140 kg/m³ aus, ist dimensionsstabil, medienbeständig und bis 150°C wärmealterungsbeständig. Für den dynamischen Markt der Elektro- und Hybridfahrzeuge baut die BASF ihr Portfolio an technischen Kunststoffen weiter aus. Ab sofort stehen maßgeschneiderte "Ultramid"- und "Ultradur"-Werkstoffe global zur Verfügung, um fahrzeuginterne und -externe Hochvoltsteckverbinder mit passgenauen Eigenschaften auszustatten. Die speziellen Polyamid- und Polybutylenterephthalat-Typen erfüllen die gesetzlichen Anforderungen an Flammschutz, Farbstabilität, Mechanik und elektrische Isolierung. Flammgeschütztes "Ultradur" in Leistungshalbleitermodulen von Semikron Das Polybutylenterephthalat (PBT) "Ultradur" B4450 G5 von BASF kommt seit Anfang des Jahres 2015 in der Serienproduktion der Leistungshalbleitermodule "MiniSKiiP Dual" der Firma Semikron zum Einsatz. Das in diesem PBT eingesetzte Flammschutzsystem enthält kein Halogen und ist RoHS-konform (RoHS: restriction of hazardous substances). Leistungshalbleitermodule (oder Gleichstrom/Wechselstromwandler) werden zum Beispiel in der industriellen Antriebstechnik oder im Antrieb von Elektrofahrzeugen verbaut. Der Werkstoff ist nach UL 94 ab einer Wanddicke von 1,5 Millimetern als V-0 eingestuft und eigne sich, in Kombination mit einem sehr guten RTI (relativer Temperaturindex) von 140 °C, besonders gut für die Anwendung in elektrischen Leistungsmodulen, die einer hohen Hitzeentwicklung ausgesetzt sind. Mit einem CTI-Wert von 600 soll das Material durch eine außergewöhnlich gute elektrische Isolierfähigkeit überzeugen und dadurch auch bei kleinen und detailreichen Bauteilen wie dem MiniSKiiP Dual große Gestaltungsfreiheit bieten. "Ultradur" B4450 G5 ist mit 25 Prozent Glasfasern verstärkt, was den Bauteilen zusätzliche Stabilität verleiht. "Ultradur" B1520 FC für dünnwandige spritzgegossene Lebensmittelverpackungen Auf der letzten Fakuma zeigte die BASF noch Prototypen von Kaffeekapseln aus diesem Material, heute kommt das leicht fließende Material bereits in zwei Serienanwendungen zum Einsatz: in Saucenbechern der Firma Gautschi sowie in Kaffeekapseln der Firma Equity Holding. Die beiden Serienanwendungen können direkt am Stand der BASF erlebt werden: die Kaffeekapseln an der Kaffeebar und die Snack Saucen zeigen "Ultradur" im Einsatz. Standbestuhlung: Belleville von Vitra aus "Ultramid" SI Sitzen können die Besucher des BASF-Stands auf dem Belleville Armchair von Vitra. Dieses Designhighlight - konzipiert von den Brüdern Bouroullec - besteht aus zwei separaten Komponenten: Rahmenstruktur und Sitzschale. Beide sind aus dem Polyamid "Ultramid" B3EG6 SI der BASF gefertigt und mithilfe des Simulationsinstruments "Ultrasim" entwickelt. Hergestellt werden die Stühle im GIT-Verfahren (Gasinjektionstechnologie). Weitere Informationen: www.plasticsportal.eu, www.basf.com/masterbatch, www.polyurethanes.basf.de Fakuma 2015, Friedrichshafen, 13.-17.10.2015, Halle B4, Stand 4306 |
BASF SE, Ludwigshafen
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