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26.07.2017, 12:59 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Netstal: Neue Verpackungslösung für Milch namens 'Prelactia' - Premiere zur Drinktec

Prelactia Zweischicht-Preform im Querschnitt.
Prelactia Zweischicht-Preform im Querschnitt.
Auf der diesjährigen Drinktec, die im September in München stattfindet, will der Schweizer Maschinenbauer Netstal eine neue, zweischichtige PET-Flasche speziell für Milchgetränke vorstellen. Das neue, patentierte Verfahren für Barriere-Preforms nennt Netstal "Prelactia", es soll bei der Messe mit einer Live-Produktion vorgeführt werden.

Die Vorteile für dieses Verfahren sieht Netstal zum einen darin, dass Milchflaschen auf dieses Weise zur Formmarke erhoben werden und als Werbeträger dienen könnten, zum anderen biete Prelactia auf der technischen Seite eine gute Licht-Undurchlässugkeit bei zugleich stark verringertem Zusatz von Titandioxid als Farb-Additiv. Auf diese Weise könnten insbesondere lang haltbare Milchprodukte laut Hersteller sicher, wirtschaftlich und optisch ansprechend verpackt werden.

Design-Milchflaschen als Formmarke
Neben zahlreichen technischen und wirtschaftlichen Funktionen soll eine moderne Verpackung auch als attraktiver Werbeträger dienen und eine Kaufanreiz-Funktion erfüllen. Im Erfrischungsgetränke-Bereich buhlen die großen Konzerne mit eigenen und immer ausgefalleneren PET-Flaschenformen seit vielen Jahren um die Gunst der Konsumenten. Im Milch-Sektor ist dies bislang weniger stark ausgeprägt, was in erster Linie mit den eingeschränkten technischen Möglichkeiten der etablierten Milchverpackungen aus HDPE oder Karton zu tun habe. „Mit Prelactia-Preforms aus PET eröffnen sich den Produzenten von milchbasierten Lifestyle-, Convenience- und Gesundheitsprodukten neue Möglichkeiten, sich mit innovativen Flaschendesigns vom Wettbewerb abzuheben“, gibt sich Stefan Kleinfeld, Produktmanager Beverage bei Netstal, überzeugt.

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Verbesserte Lichtbarriere bei geringerem Additivzusatz
Der zweischichtige Aufbau der patentierten Barriere-Preforms soll zudem gegenüber anderen Verfahren einen großen wirtschaftlichen Vorteil bieten: Um rein weiße Milchflaschen zu erhalten, setzt man dem PET-Material für die Produktion der Preforms das Weiß-Pigment Titandioxid zu. Dieses Additiv gewährleistet zusätzlich eine erhöhte Barrierewirkung gegenüber schädlichem UV-Licht. Bei einlagigen Preforms muss der Additivanteil laut Netstal mindestens 15 Prozent des Preform-Gesamtgewichts betragen.

Diese Milchflasche besteht aus zwei Schichten PET: die weiße Außenhaut für das Auge des Käufers und die graue, lichtundurchlässige Innenwand zum Schutz der Milch.
Diese Milchflasche besteht aus zwei Schichten PET: die weiße Außenhaut für das Auge des Käufers und die graue, lichtundurchlässige Innenwand zum Schutz der Milch.
Bei Prelactia hingegen, wo die innere, graue Schicht bereits eine hohe Licht-Barrierewirkung habe, wird nur der äußeren Schicht das Additiv beigemischt, wodurch sich der Additivanteil auf fünf Prozent des Preformgewichts reduzieren lasse. „Bezogen auf eine Jahresproduktion von 105 Mio. Preforms zu je 17g reduziert sich der Einsatz des hochwertigen Titandioxids um rund 180 Tonnen. Bei Marktpreisen zwischen sieben und acht Euro pro Kilogramm ergibt dies eine enorme jährliche Einsparung. Zugleich profitiert der Kunde von einer wesentlich verbesserten Licht-Barrierewirkung im Vergleich zu einschichtigen PET Preforms“, erklärt Kleinfeld weiter.

Nahezu 100 Prozent des sichtbaren Lichts würden zuverlässig geblockt. Dadurch sei Prelactia insbesondere für Milchprodukte und -Getränke mit einer Haltbarkeit von bis zu sechs Monaten gut geeignet. Da beide Schichten aus PET bestehen, könnten leere Prelactia-Flaschen auch den bestehenden Recycling-Kreisläufen zugeführt werden.

Herstellung von PET Barriere-Preforms für Milchflaschen im Overmolding-Verfahren vor Ort
Auf der Drinktec 2017 will Netstal auf einer PET-Line 2400-4000/1000 die Produktion eines Barriere-Preforms Prelactia für 0,5 Liter Milchflaschen vorführen.

PET-Line 2C: Das Nebenaggregat, mit dem die graue Innenschicht eingespritzt wird, befindet sich in L-Stellung zum Hauptaggregat - (Alle Bilder: Netstal).
PET-Line 2C: Das Nebenaggregat, mit dem die graue Innenschicht eingespritzt wird, befindet sich in L-Stellung zum Hauptaggregat - (Alle Bilder: Netstal).

Ein zusätzliches 1000er Spritzaggregat befindet sich dabei in sogenannter L-Stellung zum Hauptaggregat. Im Overmolding-Verfahren wird zunächst die ein Millimeter dünne innere graue Schicht mit integrierter Licht-Barriere in das 32+32-fach Werkzeug des spanischen Formenbauers Molmasa eingespritzt. Im Anschluss wirrd der Rohling mit der 1,4mm starken, rein-weißen Aussenhaut überzogen. Die Gesamtzykluszeit der Messeanwendung soll 9,0 Sekunden betragen. Die Systeme für die Materialtrocknung und Luftentfeuchtung wird der italienische Peripherie-Speziialist Piovan zu Verfügung stellen und die Firma EF Cooling die Wasserkühlung. Das PET-Granulat sowie die Farb-Masterbatches stammen von Total Polymers.

„Um Kapazitätsschwankungen im Fertigungsbetrieb flexibel auszugleichen, kann man auf der PET-Line 2C problemlos auch Still-Getränke Preforms oder CSD-Preforms produzieren. Zu diesem Zweck wird das Nebenaggregat softwareseitig deaktiviert“, erläutert Stefan Kleinfeld dazu.

Das Exponat sei bereits verkauft und werde im Anschluss an die Messe bei einem europäischen Kunden neben fünf bereits bestehenden Prelactia-Produktionslinien den Betrieb aufnehmen.

Weitere Informationen: www.netstal.com, www.kraussmaffeigroup.com

drinktec 2017, 11.-15.09.2017, München, Halle A4, Stand 321

Netstal-Maschinen AG, Näfels, Schweiz

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