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11.08.2017, 08:10 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Grammer: Umsatz und operative Profitabilität weiter gesteigert

Die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres waren für den Grammer Konzern, international tätiger Zulieferer für Pkw-Innenausstattung und Nutzfahrzeugsitze, geprägt von der erfolgreichen Abwehr einer versuchten Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär. Umso erfreulicher unter diesen erschwerten Bedingungen bewertet das Unternehmen die weiterhin sehr positive operative Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr.

Konzernumsatz steigt um 5 Prozent
Im Berichtszeitraum stieg der Konzernumsatz um 5,5 Prozent auf 908,0 Millionen Euro (Vj. 860,6). Maßgeblich dazu beigetragen hat das Wachstum im Segment Automotive und hier insbesondere das Konsolengeschäft. Auch das Segment Commercial Vehicles erzielte trotz der anhaltenden Schwäche im brasilianischen Lkw-Markt einen erfreulichen Umsatzanstieg. Auf regionaler Ebene ist der Grammer Konzern in fast allen Märkten weiter gewachsen: Lediglich im Heimatmarkt, der Region EMEA, blieb der Umsatz bei 625,7 Millionen Euro (Vj. 628,1) auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabil. In der Region Americas hingegen wuchs der Umsatz deutlich um 27,1 Prozent auf 147,8 Millionen Euro (Vj. 116,3). Auch in der Region Asien-Pazifik (APAC) erzielte Grammer ein starkes Wachstum von 15,7 Prozent auf 134,5 Millionen Euro (Vj. 116,2).

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Steigerung der operativen Profitabilität
Eine anhaltend deutliche Verbesserung hinsichtlich der Profitabilität zeigte sich im operativen EBIT (ohne Währungs- und Sondereffekte), das um 23,2 Prozent auf 44,0 Millionen Euro anstieg (Vj. 35,7). Dementsprechend steigerte sich auch die operative EBIT-Marge noch einmal deutlich gegenüber dem Vorjahr von 4,1 Prozent auf 4,8 Prozent und liegt somit im angestrebten Zielkorridor von Grammer für das Gesamtjahr in Höhe von rund 5 Prozent. Zu diesem positiven Ergebnis haben insbesondere die kontinuierliche und effektive Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen bei Fixkosten- und Prozessstrukturen beigetragen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug zum 30. Juni 2017 35,1 Millionen Euro und lag nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. 36,4). Das Ergebnis war im ersten Halbjahr vor allem beeinflusst von Fremdwährungsbewertungen sowie von einmaligen, besonderen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem von einem Minderheitsaktionär in der Hauptversammlung beabsichtigten Kontrollwechsel der Grammer AG. Die EBIT-Rendite lag mit 3,9 Prozent ebenfalls nahezu auf dem Wert des Vorjahres, trotz der oben beschriebenen Belastungen.

Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 20,0 Millionen Euro entsprechend ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. 21,2).

"Hinter uns liegen sehr arbeitsintensive Monate mit großen Herausforderungen, die wir sehr erfolgreich gemeistert haben. Trotz der Aktivitäten rund um die von einem Minderheitsaktionär beabsichtigte Kontrollübernahme haben wir unsere Performance im operativen Geschäft weiter deutlich verbessern können. Bei der ordentlichen Hauptversammlung im Mai haben die Aktionäre mit überwältigender Mehrheit für Grammer, für die Fortführung der erfolgreichen Unternehmensstrategie gestimmt, deren Erfolge auch in den operativen Ergebnissen des ersten Halbjahrs deutlich werden. Der Grammer Konzern liegt damit klar im Zielkorridor für das Geschäftsjahr 2017 sowie für die weitere nachhaltige Steigerung von Umsatz und Profitabilität", so Hartmut Müller, Vorstandsvorsitzender der Grammer AG.

Wachstum in beiden Konzernsegmenten
Zum deutlichen Anstieg von Umsatz und Profitabilität im ersten Halbjahr haben beide Segmente beigetragen. Im Segment Automotive hat die hohe Wachstumsdynamik des ersten Quartals - unter anderem aufgrund der geringeren Anzahl an Arbeitstagen im zweiten Quartal - etwas nachgelassen. Dennoch wuchs der Umsatz in diesem Segment um 4,2 Prozent auf 661,9 Millionen Euro (Vj. 635,0). Die erfolgreich durchgeführten Maßnahmen zur Optimierung der operativen Performance und strategischen Ausrichtung spiegelten sich in dem deutlich verbesserten operativen EBIT in Höhe von 28,2 Millionen Euro (Vj. 21,3) und einer entsprechend höheren operativen EBIT-Marge von 4,3 Prozent (Vj. 3,4) wider. Das EBIT erreichte im Segment Automotive sogar 25,0 Millionen Euro (Vj. 20,7).

Wie bereits im Laufe des Jahres mehrfach kommuniziert, fiel der Auftragseingang für neue, zukünftige Projekte im Segment Automotive im ersten Halbjahr niedriger aus als in den Vorjahren. Hintergrund dafür war die andauernd abwartende Haltung großer Pkw-Hersteller im Zusammenhang mit der versuchten Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär. Diese konnte zwar auf der Hauptversammlung Ende Mai erfolgreich abgewehrt werden, was sich bisher jedoch nicht in der Breite auf den Auftragseingang im zweiten wie auch bislang im dritten Quartal auswirkt. Daher ist es für die zukünftige Unternehmensentwicklung wichtig, dass im 2. Halbjahr 2017 zur Vergabe anstehende große Auftragsvolumina der Premiumfahrzeughersteller tatsächlich erfolgreich akquiriert werden können.

Trotz der anhaltend unbefriedigten Entwicklung im brasilianischen Lkw-Markt verzeichnete Grammer auch im Segment Commercial Vehicles im ersten Halbjahr 2017 einen sehr erfreulichen Umsatzanstieg um 6,7 Prozent auf 267,2 Millionen Euro (Vj. 250,5). Aufgrund der leichten Markterholung in der Region EMEA, des Wachstums in der Region Americas sowie des Zuwachses in den margenstärkeren Geschäftsfeldern stieg das operative EBIT auf 22,7 Millionen Euro (Vj. 18,6) bei einer ebenfalls deutlich verbesserten operativen EBIT-Marge von 8,5 Prozent (Vj. 7,4). Das EBIT lag mit 21,6 Millionen Euro ebenfalls über dem Vorjahr (Vj. 20,0).

Neuer Großaktionär und Veränderung im Aufsichtsrat
Im Juli 2017 meldete die JAP Capital Holding GmbH einen Anteilsbesitz über 20 Prozent an der Grammer AG. JAP ist ein verbundenes Unternehmen des chinesischen Automobilzulieferer Ningbo Jifeng, mit dem Grammer eine strategische Partnerschaft mit Kooperationen im chinesischen Markt plant. Mit über 20 Prozent der Aktien ist JAP nunmehr der größte Aktionär der Grammer AG und bildet damit ein starkes Gegengewicht zu den beiden Investmentgesellschaften Halog und Cascade, welche zusammengerechnet ebenfalls eine Beteiligung von rund 20 Prozent an Grammer gemeldet haben. Auf Basis der aktuellen Aktionärsstruktur wird daher zukünftig eine maßgebliche negative Einflussnahme oder gar ein Kontrollwechsel (abgesehen von der bei börsennotierten Gesellschaften theoretisch immer bestehenden Möglichkeit eines Übernahmeangebots) nahezu ausgeschlossen.

Zum Ende des ersten Halbjahrs gab es eine personelle Veränderung im Aufsichtsrat der Grammer AG: Zum 30. Juni 2017 hat Dr. Hans Liebler sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Auf ihn folgt Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser, die vom Amtsgericht Amberg auf Vorschlag der Grammer AG zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt wurde.

Ausblick für Gesamtjahr 2017 bestätigt
Trotz des unverändert schwierigen und volatilen wirtschaftlichen Umfeldes und der sich weiter verstärkenden politischen Unsicherheiten, geht die Grammer Geschäftsführung unverändert von einer positiven operativen Geschäftsentwicklung des Grammer Konzerns aus. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2017 eine deutliche Umsatzsteigerung auf Konzernebene von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die operative Konzern EBIT-Marge wird mit rund 5 Prozent erwartet und damit den bereits hohen Vorjahreswert nochmals deutlich übertreffen. Weiterhin belastend könnten sich die Vorgänge im Zusammenhang mit dem von einem Minderheitsaktionär beabsichtigten Kontrollwechsel auch im Auftragseingang für zukünftige Produkte auswirken, wobei eine vollständige Kompensation aus heutiger Sicht noch nicht gesichert ist. Hier wird es entscheidend darauf ankommen, dass im 2. Halbjahr 2017 zur Vergabe anstehende große Auftragsvolumina der Premiumfahrzeughersteller tatsächlich erfolgreich akquiriert werden können.

Über Gramer
Die Grammer AG mit Sitz in Amberg ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und Offroad-Fahrzeuge. Im Segment Automotive liefert das Unternehmen Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen sowie hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme für die Automobil-Industrie an namhafte Pkw-Hersteller im Premiumbereich und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Das Segment Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze.

Mit über 12.000 Mitarbeitern ist Grammer in 19 Ländern weltweit tätig.

Weitere Informationen: www.grammer.com

Grammer AG, Amberg

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