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17.08.2018, 10:54 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Gurit: Kräftiger Zuwachs bei Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2018

Der Schweizer Verbundwerkstoff-Spezialist Gurit berichtet einen Nettoumsatz in Höhe von CHF 195,3 Millionen für die ersten sechs Monate 2018. Dies entspricht einem Anstieg von +11,5% in Berichtswährung Schweizer Franken und einem währungsbereinigten Wachstum von +6,1% gegenüber dem Vorjahr. Der Betriebsgewinn belief sich auf CHF 16,0 Millionen und die Betriebsgewinnmarge erreichte 8,2% des Nettoumsatzes für das erste Halbjahr 2018.

Das Marktumfeld war für das Formenbaugeschäft laut Gurit in den ersten sechs Monaten sehr vorteilhaft. Die Windmaterial-Nachfrage dagegen war in Indien nach wie vor schwach, stagnierte in China und lag in den übrigen Weltregionen auf einem guten Niveau. In der neuen Business Unit Aerospace kam es zu vorübergehend niedrigeren Bauraten auf Kundenseite. Das Automobil Komponentengeschäft hatte einen schlechten Start ins Jahr. Ein starker Nachfragerückgang im grössten Volumenauftrag beeinträchtigt die ersten acht Monate des Geschäftsjahres 2018, gleichzeitig belastet der Anlauf von drei neuen Programmen in den Werken in Ungarn und Grossbritannien die Business Unit.

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Die Chemierohstoffpreise stiegen im Vergleich zu 2017 über alle Geschäftsfelder, wohingegen sich entsprechende Preiserhöhungen auf Kundenseite in der Mehrzahl erst im zweiten Halbjahr 2018 auswirken werden.

Gurit berichtet Nettoumsätze jetzt in vier Segmenten: “Composite Materials”, “Aerospace”, “Composite Components” und “Tooling”. Das Luft- und Raumfahrtgeschäft (Aerospace) wurde aus dem Geschäftsbereich Composite Materials herausgelöst und zum 1. April 2018 als eigenständige Business Unit etabliert. Die Vorjahres-Nettoumsatzzahlen wurden entsprechend an die neue Struktur angepasst.

Der Geschäftsbereich Composite Materials erzielte im ersten Halbjahr 2018 einen Nettoumsatz in Höhe von CHF 102,8 Millionen (1HJ 2017: CHF 104,2 Millionen). Dies entspricht einem Rückgang von -1,3% in Berichtswährung Schweizer Franken und währungsbereinigt -5,9%. Der Nettoumsatz im Windenergiemarkt sank in den ersten sechs Monaten 2018 um ‑10,2% (währungsbereinigt: -15,1%) auf CHF 62,1 Millionen (1HJ 2017: CHF 69,1 Millionen). Der Rückgang wird hauptsächlich auf die anhaltend schwache Materialnachfrage in Indien und China zurückgeführt, die nicht durch Auftragseingänge in Europe und ein gutes Wachstum in Nordamerika kompensiert werden konnte. Materiallieferungen in andere Märkte (ohne Aerospace) stiegen im ersten Halbjahr 2018 um +16,1% (währungsbereinigt: +12,9%) auf CHF 40,7 Millionen (1HJ 2017: CHF 35,0 Millionen). Dies sei vor allem auf die positive Nachfrage im Marinemarkt weltweit sowie auf einen guten Auftragseingang von Industriekunden in Nordamerika und in der Region Asien-Pazifik zurückzuführen.

Im Geschäftsbereich Aerospace sank der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten 2018 vorübergehend um -2,2% (währungsbereinigt: ‑7,0%) auf CHF 25,0 Millionen im Vergleich zu einem Nettoumsatz in Höhe von CHF 25,5 Millionen im ersten Halbjahr 2017. Die niedrigeren Umsatzerlöse führt Gurit auf eine vorübergehend niedrigere Baurate bei einem OEM zurück. Dieser OEM beabsichtige die Fehlmengen im zweiten Halbjahr 2018 und wahrscheinlich auch Anfang 2019 aufzuholen. Auf der positiven Seite stieg der Absatz für einen US-amerikanischen OEM stetig an.

Der Geschäftsbereich Composite Components erzielte im ersten Halbjahr 2018 einen Nettoumsatz in Höhe von CHF 7,3 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang von ‑25,4% (währungsbereinigt: -30,5%) gegenüber einem Nettoumsatz in Höhe von CHF 9,8 Millionen im ersten Halbjahr 2017. Der abrupte Nachfragerückgang im grössten Autoteile-Volumenprogramm verursachte einen Umsatzrückgang und Unterauslastungskosten und hatte damit einen deutlich nachteiligen Effekt auf die Betriebsgewinnmarge des Geschäftsbereichs sowie der Unternehmensgruppe. Gleichzeitig befindet sich der Geschäftsbereich in der Anlaufphase für drei neue Programme, was anfangs ebenfalls einen nachteiligen Effekt auf die Marge habe, da die Bauteile noch nicht zur finalen Taktrate und zu Volumenkosten produziert würden. Die volle Aufmerksamkeit werde nun darauf liegen, die Situation zu verbessern.

Im Geschäftsbereich Tooling (Formenbau) erreichten die Umsatzerlöse mit Windblatt-Formen und zugehöriger Ausrüstung einen neuen Rekord. Der Nettoumsatz stieg um +68,9% (währungsbereinigt: +60,5%) auf CHF 60,2 Millionen im Vergleich zu CHF 35,6 Millionen im ersten Halbjahr 2017. Programme für mehrere Formensets, insbesondere extra lange Formen von weltweit tätigen OEM`s sowie Neukunden, trugen zu diesem extrem guten Ergebnis bei, das sein Wachstumstempo laut Gurit auch im zweiten Halbjahr 2018 fortführen sollte.

Betriebsgewinn und Bilanz
Der Betriebsgewinn profitierte vom starken Umsatzwachstum im Formenbaugeschäft. Gleichzeitig wurde er durch das Ergebnis im Auto-Komponentengeschäft, dem Nachfragestillstand für Wind-Materialien gekoppelt mit sinkenden Verkaufspreisen sowie einer nachgelagerten Kostendeckung für gestiegene Rohmaterialpreise belastet. Darüber hinaus setzten sich die Einmalaufwendungen für den Transfer des Prepreg Geschäfts von Grossbritannien nach Spanien auch im ersten Halbjahr 2018 fort, wohingegen die Vorteile dieses Transfers im Rahmen von niedrigeren Fixkosten erst ab dem zweiten Halbjahr 2018 realisiert werden können. Insgesamt erreichte der Betriebsgewinn das untere Ende des Zielkorridors. Gurit erzielte für das erste Halbjahr 2018 einen Betriebsgewinn in Höhe von CHF 16,0 Millionen (1HJ 2017: CHF 21,2 Millionen). Die Betriebsgewinnmarge lag bei 8,2% des Nettoumsatzes (1HJ 2017: 12,1%).

Der Nettogewinn für das erste Halbjahr 2018 sank auf CHF 11,2 Millionen (1HJ 2017: CHF 15,3 Millionen). Dies entspricht einem Ertrag pro kotierter Inhaberaktie in Höhe von CHF 24,13 (1HJ 2017: CHF 32,78).

Gurit erzielte in den ersten Monaten 2018 einen positiven Cashflow aus Betriebstätigkeit in Höhe von CHF 8,3 Millionen. Die Investitionsausgaben beliefen sich auf CHF 8,9 Millionen und wurden hauptsächlich für den Bau einer grösseren Halle am Formenbaustandort in China, die weitere Industrialisierung der Autoteilefertigung in Ungarn sowie den Aufbau der Balsaholzfabrik in Indonesien verwendet.

Ausblick
Aufgrund der guten Absatzprognose für das Gesamtgeschäft und der vielen marktgetriebenen und internen Einmaleffekte auf den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr 2018 geht Gurit davon aus, für das Geschäftsjahr 2018 ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich in Berichtswährung Schweizer Franken und eine Betriebsgewinnmarge im mittleren Bereich des Zielkorridors von 8-10% des Nettoumsatzes zu erzielen.

Weitere Informationen: www.gurit.com

Gurit Holding AG, Zürich, Schweiz

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