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23.05.2019, 14:05 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Röchling: Kunststoff-Spezialist verzeichnet erneut Umsatzplus - Geschäftsvolumen steigt auf mehr als 2,1 Milliarden Euro

Die Röchling SE & Co. KG mit Sitz in Mannheim hat im Geschäftsjahr 2018 ihren Umsatz im neunten Jahr in Folge gesteigert. Der Kunststoff-Spezialist verzeichnete dabei trotz einer sich vor allem im zweiten Halbjahr eintrübenden Weltwirtschaft ein Umsatzplus von 16,3 Prozent auf 2.140,5 Millionen Euro (Vorjahr 1.840,9 Millionen Euro). Zum Ende des vergangenen Jahres waren 10.929 Mitarbeiter für die Röchling-Gruppe tätig - 1.196 mehr als im Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen trotz der herausfordernden wirtschaftlicheren Rahmenbedingungen mit dem verschobenen Brexit und der weiterhin protektionistischen Politik der USA sowie der Gefahr eines Handelskriegs zwischen den USA und China mit einem weiteren Wachstum.

38 Prozent des Gruppenumsatzes wurde in Deutschland erzielt, 34 Prozent im übrigen Europa. Für Amerika beziffert sich der Umsatzanteil auf 18 Prozent, für Asien auf 10 Prozent. Maßgeblich bemerkbar machten sich beim Umsatz auch im abgelaufenen Geschäftsjahr negative Auswirkungen von Währungskurseffekten, die sich auf insgesamt 23,6 Millionen Euro beziffern. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) sank um 28,6 Millionen Euro auf 105,9 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist hauptsächlich den Herausforderungen im Automotive-Bereich geschuldet. Damit verringerte sich die EBT-Marge von 7,3 Prozent im Vorjahr auf 4,9 Prozent. Das erste Quartal 2019 verlief trotz der konjunkturellen Talfahrt in der Eurozone für die Röchling-Gruppe im Hinblick auf die Umsatzentwicklung positiv. Alle drei Unternehmensbereiche erwirtschafteten von Januar bis März insgesamt 614,6 Millionen Euro, ein Plus von 137,1 Millionen Euro im Vergleich zu den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres. Dabei verzeichnete vor allem der Unternehmensbereich Automotive im Quartalsvergleich ein deutliches Wachstum um 93,3 Millionen Euro auf 348,9 Millionen Euro. Der Unternehmensbereich Industrial steigerte seinen Umsatz um 24,7 Millionen Euro auf 226 Millionen Euro, der Bereich Medical um 18,7 Millionen Euro auf 40,3 Millionen Euro. Trotz der guten Umsatzentwicklung sank auch im ersten Quartal 2019 das Ergebnis vor Steuern von 32 Millionen Euro auf 28,6 Millionen Euro. Lediglich der Unternehmensbereich Industrial konnte ein leichtes Plus von 0,7 Millionen Euro gegenüber 2018 verbuchen. Im ersten Quartal 2019 investierte die Röchling-Gruppe 23,2 Millionen Euro in Sachanlagen. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich bis März auf 11.615.

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Unternehmensbereich Industrial: Positiver Umsatzverlauf durch industrieorientierte Marketingstrategie
Im Geschäftsjahr 2018 steigerte die Röchling-Gruppe den Umsatz im Unternehmensbereich Industrial um 7,1 Prozent auf 789,4 Millionen Euro. „Röchling Industrial hat in 2018 seine Erfolgsgeschichte weiter fortgesetzt. Der positive Umsatzverlauf ist maßgeblich auf unsere industrieorientierte Marketingstrategie zurückzuführen, durch die wir an den positiven Entwicklungen der für uns relevanten Industrien und Regionen partizipieren konnten“, betont Franz Lübbers, im Vorstand der Röchling-Gruppe zuständig für den Unternehmensbereich Industrial. Eine erfreuliche Entwicklung nahm dabei erneut der Umsatz insbesondere mit den Kunden aus dem allgemeinen Maschinenbau. „Wir haben aber auch von der nach wie vor guten Konjunktur in der globalen Chemieindustrie, der Elektroindustrie und im Bereich Verkehrstechnik profitieren können“, sagt Franz Lübbers.

Bei den Sachanlagen wurden im Jahr 2018 Investitionen in Höhe von 52,1 Millionen Euro getätigt. Damit verzeichnete der Unternehmensbereich um 11,4 Millionen Euro höhere Investitionsausgaben als noch im Vorjahr. Im Vordergrund standen erneut Kapazitätserweiterungen – ihr Anteil an den Investitionen lag bei 68,6 Prozent (Vorjahr: 64,4 Prozent). Dabei handelte es sich unter anderem um Produktionsanlagen für mehrere Standorte. Insbesondere wurde die Erweiterung der Kapazitäten an den Standorten Haren und Lahnstein vorangetrieben.

Im November übernahm Röchling zudem die Schwartz GmbH Technische Kunststoffe mit Sitz in Xanten, die inzwischen als Röchling Industrial Xanten firmiert. Damit setzt das Unternehmen seine Wachstumsstrategie fort und stärkt durch neue Technologien wie der Herstellung von großformatigen Formgussteilen aus Polyamid-Guss insbesondere die Kompetenz für die Industrien Förder- und Hebetechnik, Öl und Gas, Intralogistik sowie Aufzugsbau. Innerhalb des Unternehmensbereiches Industrial wird der Standort in Xanten künftig das Kompetenzzentrum für Formguss darstellen. Dafür will Röchling in diesem Jahr einen größeren sechsstelligen Betrag in den modernen Maschinen- und Anlagenpark investieren.

Unternehmensbereich Automotive: Starkes Geschäft mit SCR-Tanks und den dazugehörigen Befüllsystemen
Im Unternehmensbereich Automotive lagen die Umsatzerlöse zum Geschäftsjahresende 2018 bei 1.232,1 Millionen Euro. Die Steigerung in Höhe von 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (991,5 Mio. Euro) lag erneut auf einem sehr hohen Niveau.

In Europa verlief die Umsatzentwicklung weiter deutlich positiv. Haupttreiber dieser Entwicklung war das starke Geschäft mit SCR-Tanks und den dazugehörigen Befüllsystemen. Dagegen führten Verzögerungen bei behördlichen Freigaben nach dem neuen Emissionstestverfahren (WLTP) zu Produktionsdrosselungen beim Kunden und somit zu Umsatzeinbußen. Entgegen der Eintrübung des chinesischen Automobilmarktes mit einem Absatzrückgang von 3,8 Prozent, verbuchte die Region Asien eine deutliche Umsatzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich.

„Der weltweite Automobilmarkt ist mit unterschiedlichen Aussichten je Kontinent geprägt. Während in China eine gewisse Sättigung auf hohem Niveau eingesetzt hat, wandelt sich der US-amerikanische Markt in einen mit vornehmlich SUV und Pick-up Trucks. In Europa ist die Volatilität am höchsten, da hier durch die öffentliche, teilweise rein emotional geführte und nicht auf Fakten basierte Diskussion die Vorausplanung bezüglich der Antriebsart schwer durchführbar ist“, betonte Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe.

Im Unternehmensbereich Automotive bezifferten sich die Investitionen in Sachanlagen im Geschäftsjahr 2018 auf 76,3 Millionen Euro (Vorjahr: 105,3 Millionen Euro). Im Vordergrund der getätigten Investitionen standen erneut Kapazitätserweiterungen, unter anderem in Ostrava (Tschechien), Araia (Spanien), Pitesti (Rumänien) und Silao (Mexiko). Ebenso wurde der Aufbau neuer Werke vorangetrieben. Dabei handelte es sich vor allem um den Aufbau der Werke in Nové Mesto (Slowakei) und Chongqing (China).

Unternehmensbereich Medical: Akquisitionen lassen Umsatz steigen
Der Unternehmensbereich Medical erzielte im Geschäftsjahr 2018 eine Umsatzsteigerung in Höhe von 6,8 Prozent auf 122,2 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse wurden durch die beiden Akquisitionen von Precision Medical Products Inc. (PMP) in Denver im US-Bundesstaat Pennsylvania (inzwischen Röchling Medical Lancaster) sowie der FRANK plastic AG in Waldachtal in Deutschland positiv beeinflusst. Ihr Umsatzanteil belief sich auf 30,6 Millionen Euro.

Ohne diesen Effekt wäre der Umsatz erwartungsgemäß im Vergleich zum Vorjahr (114,4 Millionen Euro) zurückgegangen. Dies ist im Wesentlichen auf die Entwicklung an den Standorten in Rochester, New York/USA und Brensbach zurückzuführen, die nach wie vor von Produktionsverlagerungen betroffen sind. Trotz erfolgreicher Projektakquise konnte der Umsatzverlust an dieser Stelle nicht vollständig kompensiert werden. Der Umsatz der europäischen Standorte sank zudem restrukturierungsbedingt im Vergleich zum Vorjahr.
„Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im Unternehmensbereich Medical im Geschäftsjahr 2018 auf insgesamt 22,9 Millionen Euro. Der wesentliche Anteil dieser Investitionen entfiel dabei auf die Erweiterung der Standorte in Neuhaus am Rennweg und Brensbach“, berichtete Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, der diesen Unternehmensbereich verantwortet.

Ausblick 2019
Die Röchling-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem soliden Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Insbesondere in der Entwicklung der Umsatzzahlen hat sich das Wachstum der Gruppe deutlich gezeigt. Für das Unternehmen sind neben der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, vor allem die Prognosen für die Kunststoff verarbeitende Industrie, die Automobilindustrie sowie die Medizintechnikbranche von Bedeutung. Trotz der zunehmend schlechter werdenden Prognosen der vergangenen Monate (Stichworte: Handelskonflikte und nach wie vor drohender ungeregelter Brexit) mit der daraus resultierenden Senkung der weltweiten Wachstumsprognose durch den IWF auf 3,3 Prozent, strebt die Röchling-Gruppe für das Geschäftsjahr 2019 ein weiteres Umsatzwachstum in Höhe von deutlich mehr als zehn Prozent an, das durch alle operativen Unternehmensbereiche getragen wird.

Insgesamt geht die Röchling-Gruppe von einer positiven Unternehmensentwicklung für das Jahr 2019 aus. Neben Investitionen in den Ausbau und die Stabilisierung der drei Unternehmensbereiche sollen die Internationalisierung und digitale Transformation vorangetrieben werden, um den Kundennutzen weiter zu erhöhen.

Weitere Informationen: www.roechling.com

Röchling SE & Co. KG, Mannheim

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