09.10.2019, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Mit der Herstellung unterschiedlich dekorierter, dreidimensional komplexer Musterteile demonstriert Engel die hohe Flexibilität des serienreifen Rolle-zu-Rolle-IMD-Verfahrens – (Bilder: Engel). Mit der Herstellung unterschiedlich dekorierter, dreidimensional komplexer Musterteile auf einer victory 1060/300 Spritzgießmaschine mit integriertem viper 20 Linearroboter demonstriert Engel die hohe Flexibilität des serienreifen Rolle-zu-Rolle-IMD-Verfahrens. Die gemeinsame Entwicklung der Systempartner Engel, Leonhard Kurz, Schöfer und Isosport Verbundbauteile ermöglicht es den weiteren Angaben zufolge, im schnellen Wechsel unterschiedliche Oberflächensysteme im One-Step-Prozess von Rolle zu Rolle im Werkzeug thermozuformen, zu hinterspritzen und auszustanzen. Bemerkenswert sei das breite Spektrum an möglichen Materialkombinationen. Es sollen sich sowohl mehrschichtige Foliensysteme mit Lackoberfläche als auch strukturierte, hinterleuchtbare und darüber hinaus mit kapazitiver Elektronik funktionalisierte Folien verarbeiten lassen. Für einen Wechsel des Dekors, der Struktur und der Funktionalität müsse lediglich die Rolle, nicht aber das Werkzeug getauscht werden. Zum Hinterspritzen kommen neben den typischen Materialien wie ABS, PC oder PC/ABS auch PP sowie Rezyklate in Frage. Während der K 2019 mischt Engel rezykliertes Material zu. Es handelt sich dabei um Produktionsabfälle, die mitsamt der Folie geschreddert wurden. Zur K 2019 hat Engel den Integrationsgrad der foilmelt Technologie erneut gesteigert. Der Konturbeschnitt findet direkt im Werkzeug statt. Damit wird keine externe Laserstation mehr benötigt. Es entfällt ein kompletter Arbeitsschritt. Eine zweite Folienanwendung (IMD PUR) präsentiert Engel am Messestand von seinem Partner Leonhard Kurz in Halle 5 (Stand A19). Dort werden auf einer duo 2460/900 Spritzgießmaschine mit easix Knickarmroboter im Engel clearmelt Prozess Frontpanelen nachempfundene Musterteile, die den neuen Sensorikanforderungen entsprechen, produziert. Im clearmelt Verfahren wird die Oberfläche mit einer Deckschicht aus Polyurethan veredelt, die vor allem im Exterieur-Bereich mit einem hohen Glanzgrad in Verbindung mit einer sehr guten Kratzfestigkeit punkten soll. Abhängig von den Stückzahlen und den Gegebenheiten im Spritzgießbetrieb finden die Thermoplast- und die PUR-Verarbeitung entweder sequentiell oder parallel zueinander mittels Wendeplatte statt. Als weitere Partnerunternehmen sind bei diesem Exponat Hennecke, Votteler, Sabic und Velodyne LiDar beteiligt. Um auch bei komplexen Geometrien und langen Strukturen eine hohe Lichtausbeute von LEDs sicherzustellen, hat Engel einen neuen Plastifizierprozess entwickelt. LED erobern im Fahrzeug immer mehr Anwendungsbereiche und werden zunehmend als differenzierende Designelemente eingesetzt. Damit steigt die geometrische Varianz, was die Hersteller der Lichtleiter vor neue Herausforderungen stellt. Um auch bei komplexen Geometrien und langen Strukturen – zum Beispiel zur Konturenbeleuchtung – eine hohe Lichtausbeute sicherzustellen, hat Engel gezielt für die Verarbeitung von PMMA einen neuen Plastifizierprozess entwickelt. Dieser erhöht die Homogenität und Reinheit der Schmelze und eröffnet damit den Lichtdesignern neue Freiheiten. „Schon feinste, mit den Augen nicht sichtbare Gelbfärbungen verringern die Lichtintensität“, macht Georg Steinbichler deutlich. „Indem wir die thermische Belastung reduzieren und unter Luftausschluss arbeiten, können wir auch bei LED-Geometrien mit langen Fließwegen Materialschädigungen minimieren. Das Ergebnis sind Lichtleiter höchster Reinheit, was LEDs mit noch längeren und komplizierteren Strukturen ermöglicht.“ Während der K 2019 kommt für die LED-Herstellung eine vollelektrische und holmlose e-motion 310/120 TL Spritzgießmaschine zum Einsatz. K 2019, 16.-23.10.2019, Düsseldorf, Halle 15, Stand C58 Weitere Informationen: www.engelglobal.com |
Engel Austria GmbH, Schwertberg, Österreich
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