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04.02.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Plastal: Komplette Übernahme des deutschen Automobilzulieferers durch Faurecia

Nach langen Verhandlungen kann der Insolvenzverwalter Dr. Siegfried Beck, Kanzlei Dr. Beck & Partner, Nürnberg, den von ihm favorisierten Komplettverkauf des Automobilzulieferers Plastal GmbH, Weißenburg, in die Tat umsetzen. Erwerber ist die Faurecia Exteriors GmbH, eine Tochtergesellschaft der französischen Faurecia S. A., die zu den weltweit größten Automobilzulieferern zählt.

Der in bar zu zahlende Teil des Kaufpreises für die Industrieanlagen (einschließlich von Dritten zu erwerbende Grundstücke) und Kundenverträge von Plastal soll sich zwischen 23 und 33 Mio. EUR bewegen. Dies hängt von dem bei Übernahmestichtag greifenden Anpassungsmechanismus ab.

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Sechs Standorte und 2.000 Arbeitsplätze gerettet
Damit sind alle sechs Plastal-Standorte mit aktuell 2.000 Beschäftigten in fünf Bundesländern gerettet. Kündigungen müssen nicht ausgesprochen werden.

Zweijährige Standortgarantie für alle Plastal-Werke
Darüber hinaus hat Faurecia eine Standortgarantie für zwei Jahre unterschrieben. Dazu Insolvenzverwalter Beck: „Obwohl es bei Insolvenzanmeldung im März 2009 in der gesamten Branche und an einzelnen Plastal-Standorten bedrohlich aussah, haben wir an einem Komplettverkauf festgehalten und waren damit letztlich erfolgreich“. Ausdrücklich lobt Beck das Engagement und die Qualifikationen der Belegschaft des Systemanbieters mit den Produktions-Schwerpunkten Stoßfänger und Armaturenteile. Gerade in diesen Qualifikationen liegt der eigentliche Wert des Unternehmens, das im Übrigen nahezu ohne eigenes frei verfügbares Vermögen arbeiten musste.

Der Vertrag wurde am Mittwoch, 3. Februar 2010, unterschrieben und wird voraussichtlich zum 31. März 2010 wirksam. Die zeitliche Spreizung ergibt sich durch die noch ausstehende Genehmigung der Europäischen Kartellbehörde, deren positive Entscheidung in den nächsten Wochen erwartet wird. Vor allem aus diesem Grund enthält der Vertrag international übliche Klauseln, die einen Vertragsrücktritt bei erheblichen negativen Veränderungen erlauben.

Plastal hatte im März 2009 ebenso wie die damalige Muttergesellschaft Plastal Holding AB, Molndal/Schweden, Insolvenz angemeldet. Im Rahmen des am 1. Juni 2009 eröffneten Insolvenzverfahrens konnten alle Verbindungen zur schwedischen Muttergesellschaft gelöst und neue Strukturen für die jetzt unabhängige Plastal GmbH aufgebaut werden. Gleichzeitig gelang es Insolvenzverwalter Beck, die Produktion trotz zeitweise massiver Umsatzeinbrüche in der gesamten Automobilzuliefererbranche zu stabilisieren. Durch diese Betriebsfortführung kann Faurecia an den sechs Standorten Reinsdorf (Niedersachsen, 350 Mitarbeiter), Essen (NRW, 400 Mitarbeiter), Weißenburg (Bayern, 500 Mitarbeiter) und Pappenheim (Bayern, 470 Mitarbeiter) Renningen (Baden-Württemberg, 10 Mitarbeiter) und Sinntal-Sterbfritz (Hessen, 280 Mitarbeiter) nahtlos weiterarbeiten.

Tochtergesellschaften in Spanien
und Frankreich nicht eingeschlossen
Nicht mit in den Kaufvertrag für die Plastal GmbH eingeschlossen sind die beiden rechtlich selbständigen Plastal-Tochtergesellschaften in Spanien und Frankreich, für die eine Insolvenz vermieden werden konnte. Für diese Tochtergesellschaften mit insgesamt 1.200 Beschäftigten hat Faurecia bis Jahresmitte 2010 ein Ankaufsrecht.

Über Faurecia
Faurecia gilt als einer der weltweit führenden Automobilzulieferer für vier Geschäftsbereiche: Autositze, Technologien zur Emissionskontrolle, Innenraumsysteme und Automotive Exteriors. 2008 verbuchte die Gruppe Umsätze in Höhe von 12 Milliarden Euro. Der Konzern ist in 29 Ländern vertreten und beschäftigt 58.000 Mitarbeiter an 190 Standorten und 28 F&E-Zentren. Faurecia ist an der NYSE Euronext Pariser Börse notiert.

Weitere Informationen: www.faurecia.com, www.plastal.com, www.ra-dr-beck.de

Plastal GmbH, Weißenburg

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