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05.03.2010 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

IKV: Professor Hartwig Höcker erhält den Georg-Menges-Preis 2010

Mitte: Georg-Menges-Preisträger 2010 Prof. em. Hartwig Höcker, links: Vorsitzender der IKV-Fördervereinigung Prof. Franz Brandstetter, rechts: Prof. Walter Michaeli, Institutsleiter IKV.
Mitte: Georg-Menges-Preisträger 2010 Prof. em. Hartwig Höcker, links: Vorsitzender der IKV-Fördervereinigung Prof. Franz Brandstetter, rechts: Prof. Walter Michaeli, Institutsleiter IKV.
Am 3. März wurde Herrn Univ.-Prof. em Dr. Dr. h.c. Hartwig Höcker im Eurogress Aachen der Georg-Menges-Preis 2010 verliehen. Den festlichen Rahmen für diese Auszeichnung lieferte die Eröffnungsveranstaltung des 25. Internationalen Kunststofftechnischen Kolloquiums des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) anlässlich dessen 60-jährigen Bestehens. Dieser nun zum siebten Mal vergebene Preis wurde gemeinschaftlich verliehen vom Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, PlasticsEurope Deutschland e.V. und der Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen e.V.

Netzwerker im Dienste der Wissenschaft
Hartwig Höcker war bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor für Textilchemie und Makromolekulare Chemie, Direktor des Deutschen Wollforschungsinstituts (DWI) an der RWTH Aachen. Bis zum heutigen Tage engagiert er sich in vielfältiger und uneigennütziger Weise für die Förderung eines kommunikations- und kooperationsfreundlichen Klimas zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, denn dieses bildet erst die Basis, um letztlich über Forschung und konsequente Ergebnisumsetzung zu innovativen Prozessen und Produkten - so auch in der Kunststoffbranche - zu kommen.

Hartwig Höcker, geboren 1937 in Halle/Westfalen, studierte von 1957 bis 1963 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und promovierte dort 1965 bei W. Kern. Von 1966 bis 1968 war er Research Associate an der Stanford University, Stanford, bei P. J. Flory. Er kehrte nach Mainz als Assistent zurück und habilitierte sich dort 1972 für das Gebiet Organische Chemie. Von 1973 - 1978 war er Professor (C2) am dortigen Institut für Organische Chemie. 1978 folgte er zunächst einem Ruf als Professor (C3) an die Ludwig-Maximilians-Universität, München, um von Oktober 1978 bis 1985 C4-Professor für Makromolekulare Chemie an der Universität Bayreuth zu sein. 1985 kam er dann an die RWTH Aachen und hatte die oben angesprochene Funktion inne.

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Bereits in seiner Zeit in Mainz und in Bayreuth hat er erfolgreich Sonderforschungsbereiche mit seinem dortigen Kollegen initiiert und sich für eine interdisziplinäre Forschung inspirierend und aktiv eingesetzt. Dies setzte er als wohl geschätzter Kollege an der RWTH Aachen fort, in dem er den chemischen Teil der Sonderforschungsbereiche 332 (Faserverbundkunststoffe) und 532 (Textilbewehrter Beton) begleitete. Auch in diese Zeit fiel die Bearbeitung von Fragen des materiellen Recycling von Kunststoffen, u.a. zusammen mit dem IKV.

Es sei seiner Initiative und seinem Einsatz zu verdanken, dass an der RWTH Aachen ein Interdisziplinäres Zentrum für klinische Forschung, das sich auch wesentlich mit Fragen der Biokompatibilität von Kunststoffen befasst, entstand. Auch war Hartwig Höcker Gründungsmitglied und Sprecher des BMBF-Kompetenz-Zentrums Biowerkstoffe an der RWTH Aachen, Mitbegründer des Institutszusammenschlusses "Aachen Polymer Chain" und Gründungssprecher des Forum Life Sciences an der RWTH Aachen. In all diesen Funktionen hat er viele Menschen zusammengeführt und gezeigt, dass dies alles mehr ist als die Summe des Einzelnen.

Hartwig Höcker hat immer den Blick, die Dinge in einem weiteren Kontext zu sehen. Als langjähriges Mitglied und Sekretär der Klasse für Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften mag dies eher nahe liegen, jedoch gelingt es nur wenigen, Menschen zusammen zu bringen und mit ihnen die Forschungslandschaft so aktiv zu gestalten.

So war er viele Jahre Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V. (AiF) und damit maßgeblich an dem steten Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) beteiligt.

Seit 2004 ist Hartwig Höcker Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und vertritt dort die Themennetzwerke Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Nanotechnologie und Gesundheitstechnologie. Wichtige Ergebnisse seiner dort moderierten Arbeiten sind die acatech-Empfehlungen zur Profilierung von Forschung und Lehre im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Das besondere dieser Empfehlungen ist, dass sie in einer hochkarätig besetzten Arbeitsgruppe aus Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft erarbeitet wurden.

Gerade diesen Dialog pflegt und initiiert Hartwig Höcker auch als Mitglied des Vorstandes von kunststoffland NRW e.V. und als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins.

In all den Gremien bringe er sich selbstlos ein und lasse die Anwesenden gerne an seinem Wissen und Erfahrungen teilhaben, denn er sieht sich "in der Pflicht", dass sich unsere Wissenschaft und Wirtschaft positiv - und damit zu unser aller Nutzen - weiterentwickelt, heißt es in einer IKV-Mitteilung.

Mit Blick auf sein Lebensalter müsste er dies alles nicht tun. Mit Blick auf seine Verdienste und Auszeichnungen in seinem Leben eigentlich auch nicht, denn er ist vielfältig und hochgradig dekoriert. Aber er macht dies alles äußerst gerne. Dabei ist er immer hilfsbereit, immer herzlich, immer offen und freundlich.

Für all dies wurde ihm der Georg-Menges-Preis 2010 verliehen.

Weitere Informationen: www.ikv-kolloquium.de, www.ikv-aachen.de

25. Int. Kunststofftechnisches Kolloquium, 3.-4. März 2010, Aachen

Institut für Kunststoffverarbeitung, Aachen

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