20.06.2016, 15:18 Uhr | Lesedauer: ca. 7 Minuten |
Anläßlich der Feiern zum 40-jährigen Jubiläum des Unternehmens am 8. und 9. Juni 2016 zeigte die Wittmann Gruppe bei einer zweitägigen Hausmesse in einer eigens angemieteten Halle der Messe Wien neben mehreren neuen Modellen und Anwendungen im Bereich der Spritzgießmaschinen (siehe auch plasticker-News vom 08.06.2016) auch eine Fülle von Neuheiten in vielen Bereichen des umfassenden Angebots an Peripherietechnik der Wittmann Kunststoffgeräte GmbH. Die über 1.650 Kunden und Geschäftspartner der Wittmann Gruppe, die der Einladung nach Wien gefolgt waren, konnten nicht nur ein feierliches Spektakel mit Trommeln und Flammen in der Messe und einen festlichen Abend in der Orangerie von Schloss Schönbrunn genießen, sondern bekamen auch – gewissermaßen im Vorgriff auf die K-Messe im Oktober - schon eine ganze Reihe Novitäten, vor allem im Bereich der Automation, zu sehen. Am Eingang zur Ausstellung mit dem gesamten aktuellen Peripherie-Programm wurden auf einer kleinen Sonderfläche auch einige der ersten Produkte in der Firmenhistorie (s.u.) gezeigt, darunter der erste Wittmann-Roboter von 1983. In dem Jahr hatte Wittmann – bis dato erst Hersteller von Durchflussreglern und Temperiergeräten – die deutsche Firma Küffner Technologie aus Nürnberg übernommen. Aus dieser wurde dann die Wittmann Robot GmbH und zugleich die erste Auslandsniederlassung von Wittmann. Seither hat Wittmann die Roboter- und Automatisierungstechnik speziell für die Kunststoff-Verarbeitung maßgeblich mitgestaltet, wie auch die drei neuen Robotermodelle zeigen, die unlängst in Wien päsentiert wurden: Kompaktroboter WL80 für kleinste Spritzgießmaschinen Für den stark wachsenden Markt im Bereich der Entnahme von Klein- und Kleinstteilen aus Sprizgießmaschinen präsentierte Wittmann zum 40-jährigen Bestehen erstmals den neuen WL80 Roboter, der damit der kleinste CNC Roboter im breiten Portfolio von Wittmann ist. Bisher hatte der im Jahre 2012 vorgestellte W808 Roboter (siehe auch plasticker-News vom 14.05.2012) mit einer Traglast von 3kg und einem Horizontalhub von 1.250mm bis 2.000mm die Servobaureihe von Wittmann nach unten hin abgeschlossen. Der sehr kompakte WL80 ist auf Traglasten von immerhin bis zu 2kg ausgelegt. Durch die Integration der Energiekette in den Horizontalträger wird der Platzbedarf minimiert, was insbesondere beim Einsatz in Schutzeinhausungen und bei integrierten Anwendungen oft ein Vorteil sein kann. Der WL80 ist mit einem Horizontalhub von 1.200mm erhältlich und damit nach Angaben des Herstellers speziell auf Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 30 bis 60 Tonnen abgestimmt. Der Vertikalhub beträgt 700mm, wobei das Gerät auch mit einer zweiten Vertikalachse bestückt werden kann. Eine der beiden Achsen besteht in diesem Fall aus einer pneumatischen Schwenkachse, die andere ist mit einer pneumatischen Angusszange ausgestattet. Selbst in diesem Falle, also wenn zwei X-Achsen notwendig sind, bleiben die Abmessungen des Schaltschranks den Angaben zufolge unverändert. Die Schnittstelle zum Bediener bildet die eingeführte R8 TeachBox mit ihren zahlreichen Funktionen. Die QuickNew Programmierfunktion soll den WL80 zu einer schlagkräftigen und kostengünstigen Pick & Place-Anwendung machen – mit minimaler Einarbeitungszeit für die Bediener. Bei der Performance zur Eröffnung der Hausmesse setzt eine von Menschenhand gesteuerte, leuchtende "Robofigur" nacheinander die der Größe nach aufgestellten Roboter des gesamten Automationsportfolios von Wittmann in Gang - (Bild: Wittman). Zwei weiterentwickelte Roboter für Großmaschinen: W853 pro und W863 pro Pünktlich zur 40-Jahr-Feier stellte Wittmann auch neue Robotermodelle seiner W8 pro-Serie vor. Diese Weiterentwicklungen entstanden dem Vernehmen nach aus dem Wunsch vieler Anwender, auch im Großmaschinenbereich auf flexible Automatisierung setzen zu können. Vorgesehen sind diese beiden Roboter für den Einsatz auf Maschinen im Schließkraftbereich von 1.300 bis 2.400 Tonnen – passend für das Handling von Automobil-Komponenten, Weiß- und Braunware sowie generell von großen technischen Spritzteilen. Sowohl die Z-Achse als auch die X-Achse dieser beiden Roboter werden über eine Zahnstange angetrieben. Die Schlittenführung übernimmt eine universell einsetzbare hochpräzise Kugelumlaufführung. Der vertikale Antrieb erfolgt durch eine Kombination aus Zahnstange und Riemen, wobei nach Herstellerangaben Hübe von 2.000mm bis 3.000mm verfügbar sind. Der W853 pro ist auf eine Traglast von 40kg ausgelegt und der W863 pro sogar auf eine Traglast von 75kg, womit sich letzterer in besonderer Weise für den Einsatz im Großmaschinenbereich eignen soll. Beide vereinen alle bisherigen Eigenschaften und Features der W8 pro-Serie: So gehören die ambiLED-Statusanzeige und die aktuelle, dezentrale Antriebsregelung zur Standardausstattung, genauso wie die R8.3-Robotsteuerung, durch die auf zahlreiche spezielle Funktionen zugegriffen werden kann. Zu diesen gehören das intelligente Vakuumsystem iVac, das Programmiertool QuickNew für eine einfache Programmerstellung sowie die SoftTorque Funktionalität (siehe auch plasticker-News vom 17.10.2011) für eine flexible Entnahmebewegung, basierend auf der Auswerferbewegung der Spritzgießmaschine. Ebenso verfügen die Roboter den weiteren Angaben zufolge über eine umfangreiche Pneumatikausstattung u.a. für die Greifer. Neues Temperiergerät TEMPRO plus D120 Large TEMPRO plus D nennt Wittmann seine technisch am weitesten entwickelte und am umfangreichsten ausgestattete Temperiergeräte-Serie. Das neueste Mitglied dieser Baureihe ist das TEMPRO-plus-D120/1-L, ein groß dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät, das bei der Hausmesse zum Firmenjubiläum erstmals präsentiert wurde. Das "L" im Produktnamen steht für "large" – also für die jeweils hohe Heiz- und Pumpenleistung dieses Modells. Die Pumpe verfügt den Angaben zufolge über eine Leistung von 4kW, bei einem Druck von max. 5,9bar und einem Durchfluss von 280 l/min. Die Heizleistung liegt bei 36kW. Das Gerät ist demnach dafür konzipiert, überall dort zum Einsatz zu kommen, wo große Werkzeuge verwendet werden und wo daher speziell beim Anlaufen der Produktion eine hohe Heizleistung nötig ist und anschließend eine hohe Kühlleistung. Die Geräte sind wie alle Modelle der TEMPRO plus-Serie über ein Touch-Display komfortabel zu bedienen. Die zahlreich angebotenen Optionen sollen es ermöglichen, die Geräte an die Gegebenheiten nahezu sämtlicher in der Kunststoff-Verarbeitung existierenden Anwendungen anzupassen: So können z.B. verschiedene Pumpen- und Heizleistungen gewählt werden; möglich sind auch zyklischer Systemwassertausch, getrenntes Kühlen und Füllen, Leersaugen in Kombination mit Ausblasen, ein automatischer Pumpenbypass oder ein temperaturgesteuerter Kühlwasserbypass. Darüber hinaus zeigte Wittmann in Wien seine gesamte Vielfalt an Temperiergeräte-Modellen. Von der preisgünstigen Einsteigerreihe TEMPRO primus, die sich insbesondere durch ihre funktionelle Plug & Play-Bedienung auszeichnen soll und sich sowohl für Anwendungen mit direktem als auch mit indirektem Kühlungsbedarf eignet – über die TEMPRO basic-Serie, für die es bereits zahlreiche Ausstattungsoptionen gibt, bis hin zur TEMPRO plus. Neue Fördergeräte FEEDMAX basic und FEEDMAX plus Erstmals präsentierte Wittmann auf der 40-Jahrfeier auch zwei neue Fördergeräte. Die überarbeitete Version des Wittmann-Zentralfördergeräts mit Auslaufklappe trägt jetzt die Bezeichnung FEEDMAX basic. Wichtige Merkmale sind weiterhin die einfache Reinigung durch den vom schräggestellten Deckel getrennten Vakuumanschluss sowie die einfache Eingabe der gewünschten Förderzeit per Potentiometer, so der Hersteller. Der FEEDMAX basic mit einem Füllvolumen von bis zu 6 Litern ist für den Einsatz in Arbeitszellen gedacht, oder dann, wenn Trocknungstrichter mit einem Volumen von bis zu 150 Litern aus größerer Entfernung befüllt werden müssen. Den "größeren Bruder" des FEEDMAX basic nennt Wittmann FEEDMAX plus. Dieser verfügt über ein Füllvolumen von bis zu 80 Litern. Er unterscheidet sich vom FEEDMAX basic durch seinen Materialauslass und bietet sich für den Einsatz am Maschineneinzug an, wenn höhere Materialdurchsätze zu bewältigen sind. Beide Geräte sind mit der ambiLED Statusanzeige ausgestattet, die den Zustand des Fördergeräts auf schnelle und einfache Weise erkennen lässt. Ausblick auf die K Messe - weitere Neuheiten angekündigt, Schwerpunkt Automatisierung, IML und Verpackung Bei der K 2016 wolle man noch einige weitere, wichtige Neuheiten präsentieren, kündigte Michael Wittmann in Wien an. In der Peripherietechnik seien dies u.a. eine neue Serie von Öl-Temperiergeräten bis 250°C, die neue Recycling-Mühlenserie G-Max und vor allem eine neue Robotsteuerung. Im Bereich Verpackung soll eine überarbeitete IML-Arbeitszelle für noch rascheren Labelwechsel zu sehen sein. Generell sei der Verpachungsmarkt ein Feld, in dem Wittmann und Wittmann Battenfeld noch stärker werden wollen. Dafür soll es neben den dazugehörigen Automationslösungen künftig auch die passenden, spezialisierten Maschinen geben: Für die K-Messe kündigte Wittmann eine schnelllaufende, vollelektrische Kniehebelmaschine im mittelgroßen Schließkraftbereich an. Die neue Maschinenserie soll unter dem Namen EcoPower Xpress angeboten werden. Llast but not least soll in Düsseldorf erstmals auch eine Vertikalmaschine im Design der "Power-Serien" gezeigt werden. Produkthistorie von Wittmann mit einem Linearroboter von 1988. Bereits 1983 erfolgte mit der Übernahme von Küffner, Nürnberg, der Einstieg in die Automatisierungstechnik. 1985 kamen die ersten CNC-Roboter und 1988 folgte die Übernahme der Roboter-Produktion von Colortronic in Deutschland - (Bild: plasticker). Weitere Informationen: www.wittmann-group.com |
Wittmann Kunststoffgeräte GmbH, Wien, Österreich
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