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17.06.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

kunststoffland NRW: Innovationstag „Additive Fertigung – Pers­pek­tiv­en für die Wertschöpfungskette Kunststoff“ mit rund 100 Teilnehmern

Plenum Innovationstag 2016
Plenum Innovationstag 2016
Ein volles Haus mit annähernd 100 Teilnehmern gab es an der Universität Paderborn beim Innovationstag 2016 von kunststoffland NRW, Netzwerk für die gesamte Wertschöpfungskette Kunststoff, der am 8. Juni 20016 in Paderborn stattfand (siehe auch plasticker-News vom 18.04.2016).

Die Veranstaltung fand statt im Direct Manufacturing Research Center (DMRC), das als eine der in Deutschland führenden Adressen zu dem behandelten Thema gilt. Prof. Georg Oenbrink, Evonik Industries AG und Vorstand von kunststoffland NRW, lenkte als Moderator gleich zu Beginn den Blick auf die Frage nach der konkreten Bedeutung der Additiven Fertigung speziell für die Kunststoffindustrie und auf die daraus ableitbaren Perspektiven.

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Additive Fertigung in der Serienproduktion?
Die Kernfrage "Wie muss sich die Additive Fertigung weiterentwickeln, damit sie für die Kunststoffindustrie noch interessanter wird, besonders im Hinblick auf eine Serienproduktion?" bildete den roten Faden für die gesamte Veranstaltung und wurde von den Referenten aus ihrer jeweiligen Unternehmensperspektive durchaus unterschiedlich beantwortet. Als Einstieg lieferte Prof. Schmid, Uni Paderborn/DMRC, einen strukturierten Überblick über aktuelle Verfahren der additiven Fertigung von Kunststoffbauteilen und bewertete Chancen, aber auch bisher ungelöste Herausforderungen aus Sicht der Wissenschaft. Handlungsbedarf sieht er besonders in Bereichen wie Qualitätssicherung, Automatisierung der Prozesskette, Normung und Materialverfügbarkeit sowie bei der Sicherung des notwendigen hochqualifizierten Fach- und Führungskräftenachwuchses.

Sylvia Monsheimer, bei Evonik seit mehr als 15 Jahren als Leiterin für die Entwicklung von Materialien für das Lasersintern verantwortlich, plädierte aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen für eine differenzierte Sicht. Vorteile biete die Additive Fertigung nicht beim simplen 1:1-Ersatz konventioneller Verfahren, sondern nur durch modifizierte, innovative Bauteile. Dies setze eine veränderte Denkweise von Ingenieuren und Designern voraus, die hier gemeinsam neue Wege beschreiten müssten und so zu Schlüsselfiguren im Innovationsprozess werden.

In ähnlicher Weise betonte Dr. Dirk Achten, Covestro Deutschland AG, die neue Designfreiheit, die durch den 3D-Druck als "Kunst der inneren Strukturen" möglich werde und gerade im Leichtbau ganz neue Chancen eröffne. Die größten Potenziale entstehen demzufolge durch die Zusammenfassung komplexer Baugruppen in einem einzigen Bauteil und die zusätzliche Integration von Funktionen. Unabhängig davon veränderten aber auch die enormen Fortschritte im Softwarebereich das Design der Zukunft von Grund auf und führten so die klassischen Produktionstechnologien an ihre Grenzen. "3D-Druck wird als zwingende Produktionstechnologie deshalb unverzichtbar", prognostizierte Achten die weitere Entwicklung und plädierte vor diesem Hintergrund nachdrücklich für ein gemeinsames Engagement der Akteure der Wertschöpfungskette: "Keiner kann es heute allein!"

Eine ganz andere Perspektive nahmen abschließend Rafael Radziej, Gerhardi Kunststofftechnik GmbH, und Cersten Zilian, SLM Solutions GmbH, ein. Beide erörterten sehr plastisch aktuelle Praxisherausforderungen aus ihrer jeweiligen Unternehmenssicht – der Kunststoffverarbeiter Gerhardi präsentierte dabei einen mittels 3D-Druck gefertigten Kühlergrill für einen Audi A8 in Originalgröße.

Die von Prof. Oenbrink moderierte Abschlussrunde, an der neben den Referenten auch Fabian Müller, EOS GmbH un,d Dr. Volker Grienitz, Benteler Automobiltechnik GmbH & Co. KG, teilnahmen, zeigte noch einmal das gesamte Spannungsfeld rund um die Herausforderung "Additive Fertigung" auf. Zahlreiche Teilnehmer brachten sich ebenfalls engagiert in die Diskussion ein – für kunststoffland NRW Anlass genug, bereits jetzt eine Fortsetzungsveranstaltung zum Thema anzukündigen.

Unterstützte Nachwuchsgewinnung
Eine positive Resonanz erfuhr auch die von kunststoffland NRW initiierte Aktion "Studierende stellen sich vor", die in dieser Form erstmals am Rande des Innovationstages stattfand. Sie bot den teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit Studierenden in Kontakt zu treten, die sich für Praktika und/oder Bachelor-/Masterarbeiten in Unternehmen der Kunststoffindustrie interessieren oder gar perspektivisch dort Beschäftigungsmöglichkeiten suchen.

Weitere Informationen: www.kunststoffland-nrw.de

kunststoffland NRW e.V., Düsseldorf

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