07.05.2020, 11:10 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die deutsche Industrie erwartet einen noch nie dagewesenen Einbruch ihrer Produktion. Der entsprechende ifo-Index für die kommenden drei Monate stürzte im April auf minus 51,4 Punkte, von minus 21,4 im März. Das ist der tiefste Punkt seit der Wiedervereinigung. Im Dezember 2008 lag der Index bei minus 42,9 Punkten. Der Rückgang ist mit minus 30,0 Punkten noch einmal stärker ausgefallen als im März mit minus 22,7 Punkten. „Das Tal der Produktion wird immer tiefer“, sagt dazu Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Befragungen. „Nur die Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen blicken optimistisch in die Zukunft. Ihr Index stieg von minus 19,4 Punkten auf plus 13,8 im April“, ergänzt Wohlrabe. Bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren ging der Index von minus 33 Punkten im März auf minus 55 im April zurück. In der Autoindustrie fiel der Index auf minus 44 Punkte, nach minus 36 im März. In der Chemiebranche sackte er auf minus 42 Punkte im April, nach minus 11 im März. Bei den Herstellern von Nahrungsmitteln sank er von plus drei Punkten auf minus 17.Besonders pessimistisch sind die Erwartungen in der Kokerei und Mineralölverarbeitung. Der Index fiel von minus 0,1 auf minus 92,0 Punkte. In der Getränkeherstellung fiel der Produktionsindex auf minus 77 Punkte im April, nach plus fünf im März. Noch schlechter sind die Erwartungen in der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen. Der Index fiel im April weiter auf minus 98 Punkte, nach minus 86 im März. Auch die Hersteller von Möbeln, Bekleidung, Glaswaren oder elektrischen Ausrüstungen blicken überaus pessimistisch in die Zukunft. Weitere Informationen: www.ifo.de |
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München
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