Immer häufiger müssen Kunststoff-Verarbeiter heute hohe Maßstäbe an die Technische Sauberkeit erfüllen, um im Wettbewerb zu bestehen. Sie ergreifen daher zahlreiche Präventivmaßnahmen zur Reinhaltung ihrer Produktionslinien. Anlagenbauer Getecha erhielt 2011 beispielsweise den Auftrag zur Entwicklung einer Schneidmühle, die den Sauberraum-Standards (Partikel <>1,0 µm) in der Kunststoff-Verarbeitung gerecht wird. So entstand auf der Basis der bewährten RotoSchneider-Beistellmühlen GRS 180/ GRS 300 eine innovative Zerkleinerungslösung, die staubdicht arbeitet und deren Schleusentrichter das Herausschleudern von Mahlgut oder vorzerkleinertem Material unterbindet.

Kontinuierlich sauber
Die neue Sauberraum-Schneidmühle ist eine kundenorientierte Sonderlösung, die einmal mehr die Entwicklungskompetenz von Getecha unterstreicht. Allein der Schleusentrichter ist ein technischer Leckerbissen. Sein Start wird ausgelöst durch ein externes Signal (Picker) oder zeitgesteuert, sobald die Mühle unter der Separiertrommel steht: Das obere Schiebeblech der Schleuse öffnet sich, lässt das zu zerkleinernde Material ein und schließt nach der zuvor definierten Zeit (frei einstellbar). Unmittelbar danach schwenkt die untere Schleusenklappe auf und gibt den Weg frei ins Mahlwerk. Diese kontinuierlich arbeitende Schleuse erfüllt gleich mehrere Aufgaben: Weil ein Schleusenblech stets geschlossen ist, kann kein Mahlgut – etwa ein Angussstutzen aus dem Spritzguss – austreten und auch ein Aufstauen von Mahlgut im Trichter ist nicht möglich, da bei der Konstruktion auf Spritzschutzvorhänge und Umlenkungen verzichtet wurde. Ein willkommener Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der Schleusentrichter durch seinen zweifachen Verschluss den Lärmpegel senkt.

Um den kontinuierlichen Zerkleinerungsprozess zu gewährleisten, erhielt die Sauberraum-Schneidmühle einen sensorgesteuerten Klemmschutz. Er sorgt dafür, dass der obere Schleusenschieber beispielsweise störrische Angüsse selbsttätig abschüttelt und der unterbrechungsfreie Betrieb sicher gestellt ist. Ein ebenfalls sensorgeregelter Eingriffschutz am oberen Trichterrand aktiviert den Not-Aus, sobald eine Person die Seitenklappe des Einfülltrichters öffnet.

Das zweite Highlight der neuen Sauberraum-Mühle von Getecha ist die Dichtungstechnik. Sowohl das Mahlgehäuse und die Rotorwelle als auch der Absaugbehälter und sein Saugstutzen sind mit zusätzlichen O-Ringdichtungen bzw. Dichtringen ausgerüstet. Infolgedessen können während des Betriebs der Anlage keine Staubpartikel ausdringen und die Umgebung belasten.

Rundum verschleißgeschützt
Das zerkleinerungstechnische Herz der GRS 180/ GRS 300 ist ein geneigt eingebauter Scherenschnitt-Rotor mit austauschbaren Verschleißleisten und nitrocarborierten Vorreissern, der in einem geteilten Mahlgehäuse arbeitet, das die einfache Siebentnahme und Reinigung ermöglicht. Alle relevanten Komponenten (Sieb, Trichter etc.) sind verschleißgeschützt ausgeführt. Pneumatikzylinder und Sensorik sind verblendet; Wartungseinheit und Ventilinsel befinden sich hinter Schutzprofilen. Die Sauberraum-Mühle bewältigt im Dauerbetrieb einen Durchsatz von 35 kg/h (GRS180) bzw. 80 kg/h (GRS 300).

Die Getecha-Anlage bietet darüber hinaus zahlreiche Features, die eine hohe Prozesssicherheit garantieren und den Wartungsaufwand minimieren. Dazu gehören unter anderem die optische Kontrolle des Antriebsriemens, die Fehleranalyse mit Klarschrift-Textdisplay, das automatische Stromlos-Schalten der Mühle beim Öffnen oder auch der automatische Switch der Steuerung zwischen den Ablaufprogrammen „Picker“ und „Separiertrommel“.

Wie in vielen anderen Fällen auch, lieferte Getecha die neue Sauberraum-Schneidmühle als komplettes Kreislaufsystem inklusive Material-Rückführanlage an den Kunden. Der Kunststoff-Verarbeiter erhielt also eine maßgeschneiderte Zerkleinerungslösung für seine Reststoffe und sein Fertigungsumfeld.