25.09.2024, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Netstal produziert 10 ml COC-Spritzen mit Luer-Lock-Anschluss auf der Fakuma 2024 - (Bilder: Netstal). Auf der Fakuma 2024 produziert Netstal mit einer vollelektrischen "Elion Med" mit 1.750 kN Schließkraft 10 ml Spritzen-Zylinder mit Luer-Lock-Adapter aus COC. Das Teilegewicht beträgt 7,8 g und die Zykluszeit liegt bei circa 20 Sekunden. Netstal verarbeitet ein Material von Topas. Zum Einsatz kommt ein Präzisionswerkzeug mit acht Kavitäten von Fostag. Die lückenlose Überwachung der wärmetechnischen Vorgänge im Werkzeug erfolgt mit Technologie von Mouldflo. Die Materialaufbereitung und Zuführung wird mit einer Anlage von motan colortronic sichergestellt. HB-Therm stellt die Temperiergeräte der neuen Generation Thermo 6 zur Verfügung. Systempartner SKA stellt das vollautomatische Handling-System bestehend aus Hochgeschwindigkeits-Seitenentnahme, Teileablage und integrierter Wärmebildkamera zur Erfassung der Entformungstemperatur im Bereich des Luer-Lock-Anschlusses. Integrativer Bestandteil der Automatisierung ist auch eine vollständige Erfassung der Prozess- und Qualitätskennwerte sowie deren Aggregierung auf einen eindeutigen Identifikator mittels QR-Code. Die Spritzgießmaschine ist parallel auch noch via OPC-UA / Euromap 77 an das MES von Digitalpartner bfa solutions angeschlossen. Vollelektrische Netstal Elion Die wesentliche Grundvoraussetzung für eine dauerhaft gesicherte Produktionsqualität wird laut Netstal mit der Wahl der Spritzgießmaschine gelegt. Die vollelektrische "Elion Med 1750" soll dabei die idealen Voraussetzungen für Präzision, Reproduzierbarkeit und Reinheit im medizinischen Produktionsumfeld bieten. Die hohe Regelgenauigkeit werde durch eine leistungsstarke Mechanik, hochpräzise Messtechnik und eine ausgefeilte Regelungstechnik sichergestellt. Die neue Steuerungsgeneration Axos 9 sorge zudem mit einer Abtastrate von 2kHz für eine effiziente Regelung im Spritzgießprozess. Mit der geführten Tastensteuerung Smart Operation sollen reibungslose Betriebsabläufe im Produktionsumfeld und eine hohe Produktionseffizienz gewährleistet werden. Im laufenden Spritzgießprozess entstehen viele Kenndaten, die Aufschluss über die Produktionsqualität geben. So stehen in der Steuerung eine Vielzahl von Prozesskenngrößen zur Verfügung, die ausgewertet, dargestellt und überwacht werden können. Der Hauptfokus liegt dabei laut Netstal auf der Formgebungsphase. Die Formteilqualität werde in dieser Phase des Einspritzens und Nachdrückens maßgeblich bestimmt. Eine lückenlose Überwachung aller relevanten Parameter stelle die Einhaltung der validierten Toleranzgrenzen sicher. Anhand von Histogrammen soll ein möglicher Abweichungstrend frühzeitig erkannt und eine Warnung ausgegeben werden. Schussgewicht innerhalb des validierten Prozessfensters Herstellungsprozesse sind in der Medizintechnik üblicherweise validiert und müssen in den entsprechend festgelegten Toleranzgrenzen gehalten werden. Netstal verzichtet bewusst auf eine softwarebasierte Anpassung der Sollwertvorgaben, da dies zu einer Über- oder Unterschreitung des validierten Prozessfensters führen könne. Die Lösung von Netstal hört auf den Namen "Responsive Filling Control (RFC)" und basiert auf einer kraftabhängigen Druckumschaltung. Die Technologie arbeitet den Angaben zufolge mit hochgenauer und dynamischer Sensortechnologie, die exklusiv für Netstal entwickelt und produziert werde. Die integrierte Kraftregelung soll ideale Voraussetzungen für eine hochpräzise Prozessführung bieten, da sie unabhängig von den Materialeigenschaften erfolge und ein konstantes Teilegewicht innerhalb enger Toleranzen sicherstelle. Lückenlose Überwachung der Kühlwasserversorgung Neben den durch die Maschine kontrollierten Prozesskenngrössen sind laut Netstal die wärmetechnischen Vorgänge im Spritzgiesswerkzeug für die Bauteilqualität von hoher Bedeutung. In der Medizintechnik setzen sich demnach zunehmend Lösungen durch, die Temperaturen und Wasserdurchfluss pro Anschluss am Werkzeug messen und auswerten können. Netstal setzt hier auf das System von Mouldflo, das mit eigens entwickelten Messverteilern für eine lückenlose Überwachung der Kühlwasserversorgung sorgen soll. Basierend auf dem Vortex-Prinzip sollen dabei mit hochempfindlichen Sensoren die Durchflussgeschwindigkeiten jedes einzelnen Kühlkreislaufes erfasst und überwacht werden. Zusätzlich werde die Wassertemperatur im Vorlauf sowie im Rücklauf jedes Kühlkreises gemessen. Diese Informationen sollen dann ein umfassendes Gesamtbild über die wärmetechnischen Vorgänge im Werkzeug geben, die jederzeit innerhalb des validierten Prozessfensters bleiben müssen. Das Handlingsystem von SKA entnimmt die fertigen Spritzen und legt sie auf ein Förderband ab. Das System kommuniziert via Euromap 77 Schnittstelle mit der Maschine und liefert zusätzliche, qualitätsrelevante Prozesskennzahlen. Mit einer Wärmebildkamera wird die Temperatur im Bereich des Luer-Lock-Adapters der Spritzen gemessen. Die aggregierten Daten aus dem gesamten Spritzgiessprozess werden zu einem eindeutigen Identifikator zugeordnet. Jeder Datensatz kann mit einem dargestellten QR-Code zurückverfolgt werden. Fakuma 2024, Friedrichshafen, 15.-19. Oktober 2024, Halle B3, Stand 3119 Weitere Informationen: www.netstal.com |
Netstal Maschinen AG, Näfels, Schweiz
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