bvse-Marktbericht Kunststoffe - Februar 2013

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


1. Der Markt für Primärkunststoffe

Der KI Dialog berichtet Mitte Januar über seine halbjährliche Konjunkturumfrage. Im zweiten Halbjahr 2012 spürt die deutsche Kunststoffbranche den Sog der allgemeinen Konjunkturabkühlung. Nur noch 20 Prozent der Unternehmen verzeichneten in den zurückliegenden sechs Monaten bessere Geschäfte als in der ersten Jahreshälfte; 43 Prozent der Unternehmen hatten einen schlechteren Geschäftsverlauf. Durchaus positiv sind allerdings die Erwartungen für das erste Halbjahr 2013. Voraussichtlich werden sich jedoch in 2013 die Rohstoffe, die sich von der konjunkturellen Entwicklung abgekoppelt haben, trotz sinkender Nachfrage verteuern.

Bei den Standardkunststoffen haben die Produzenten im Januar die Preise angehoben. Die Preiserhöhungen wurden einerseits durchgesetzt, um die Teuerungen bei den Vorprodukten auszugleichen und anderseits, um Margenverluste aus dem Vorjahr zu kompensieren. Die Nachfrage nach Kunststoffen jedoch ist im Januar noch gering. Ob sich die höheren Preise aus Januar halten können, wird die Nachfrage im Februar und März zeigen. Bisher spekulieren Kunststoffeinkäufer auf nachgebende Preise im Februar. Im Januar war daher die Kunststoffnachfrage verhalten.

Der Januar-Preisspiegel in EUWID weist bei allen Standardkunststoffen Preiserhöhungen von durchschnittlich 5 €/t bis 65 €/t aus. Die größten Preissteigerungen sind bei HDPE von durchschnittlich 60 €/t und bei PS von durchschnittlich 58 €/t auszumachen. Bei PVC wurden die Preise nur um durchschnittlich 5 €/t angehoben. Über die zehn in EUWID gelisteten Kunststoffe errechnet sich ein Durchschnittspreis von 1474 €/t. Damit ist der Kunststoffpreis um 38 €/t höher als im Vormonat. Im Januar notieren in EUWID die Standardkunststoffe beispielsweise zu: LDPE-Folie 1440-1500 €/t, HDPE-Blasware 1470-1540 €/t, PS-glasklar 1650-1690 €/t, PP-Homopolymer 1380-1470 €/t, PP-Copolymer 1430-1520 €/t und PVC-Folien/Kabel 1260-1290 €/t. Die PET-Märkte stehen unter Druck, da das Überangebot die Preisbildung bestimmt.


2. Der Markt für Sekundärkunststoffe

Im Januarpreisspiegel von EUWID notieren die Ballenware und die Mahlgüter nahezu unverändert; in plasticker geben die Preise für Ballenware, Mahlgüter und Granulate nochmals, wenn auch geringfügig, nach. EUWID berichtet über positive Bewegung in den Kunststoffmärkten, dennoch bleiben die Notierungen der Kunststoffe nahezu unverändert. Auch bei plasticker lässt sich im Januar eine befriedigende Nachfrage ausmachen. Die Preiserhöhung der Primärware wirkt sich bisher nur sehr verhalten auf die Sekundärware aus. EUWID berichtet, dass die Nachfrage aus Fernost im Januar überraschend hoch war. Nach wie vor sind die Kontrollen von Exportware, die für die VR China bestimmt ist, streng. Für Februar wird auf Grund des chinesischen Neujahrfestes mit unveränderten Preisen bei geringer Nachfrage gerechnet.


2.1 Preisspiegel EUWID

Die Preisänderungen, die EUWID im Januarpreisspiegel ausweist, sind wiederum marginal: bei vier Qualitäten aus PE post user, ändern sich die Preise um 5 €/t bis zu 10 €/t. Alle anderen Notierungen bleiben unverändert. Beim Fernostexport wurde im Januar verstärkt Folie geordert. In Folge dessen notieren dünne Folie und Gewerbemischfolie leicht höher. Überdies berichtet EUWID von einem knappen Warenangebot bei Ballenware. Insbesondere PP- und PS-Recyclate seien gut nachgefragt. Bei PS wird auf Grund der Erhöhungen bei der Primärware mit steigenden Preisen gerechnet. Bisher ist, auf Grund der Winterpause, noch kaum eine Nachfrage nach PVC und PS aus dem Baubereich auszumachen.

Recycler berichten im Januar über gute Nachfrage nach PET-Recyclaten. Die PET-Lagerbestände haben deutlich abgenommen. Das Inlandsflaschenaufkommen ist saisonbedingt geringer als in den Sommermonaten. Deutsche Verarbeiter können zur Zeit vorteilhaft Flaschen aus dem Ausland einkaufen. Dennoch beklagen die Verarbeiter, dass immer noch viel zu viele Flaschen aus Deutschland in den Fernostexport gelangen. Gerade europaweit wird abgeschätzt, dass maximal nur die Hälfte der verfügbaren Flaschen eingesammelt werden - hier gibt es noch ein großes Potential bei der Flaschensammlung. Im Januar steigen die Preise für PET-Pfandflaschen, nachdem diese vier Monate unverändert blieben. PET klar notiert jetzt um durchschnittlich 10 €/t höher und PET bunt um 15 €/t. Die neuen Notierungen lauten: PET klar 350-410 €/t und PET bunt 180-220 €/t.


2.2 Preisspiegel plasticker

Die Internetplattform plasticker bildet tagesaktuelle Notierungen ab. Dies sind allerdings nicht die abschließenden Februar-Notierungen sondern lediglich ein Zwischenstand. Am 15.02.2013 weist die Internetplattform plasticker für Februar 2013 bei den Standardkunststoffen einen leichten Preisrückgang um durchschnittlich 9 €/t und bei den Technischen Kunststoffen ebenfalls einen leichten Preisrückgang um durchschnittlicher 20 €/t jeweils gegenüber Januar 2013 aus.

Standardkunststoffe: Die Januarnotierungen mit durchschnittlich 615 €/t liegen um 29 €/t unter denen des Dezembers. Die Nachfrage nach Standardkunststoffen ist im Januar befriedigend. Im längerfristigen Trend geben HDPE-Ballenware und PS Mahlgut in den Preisen stetig nach. Der Preisspiegel Januar weist Preisabschläge von 10 €/t bis 110 €/t sowie Preiserhöhungen von 10 €/t bis 110 €/t aus. Laut plasticker verändern sich im Januar die folgenden Preisnotierungen um mehr als ±40 €/t im Vergleich zum Vormonat, z.B.: LDPE-Ballenware +110, PS-Granulat -110 €/t und PET- Ballenware bunt -60 €/t.

Eine erste Vorschau in die Februar-Notierungen, die allerdings abschließend erst im März gemeldet werden können, gibt den voraussichtlichen Durchschnittspreis zu 606 €/t an. Damit bleiben die Preise in etwa stabil. Der Februar weist bereits jetzt eine lebhafte Nachfrage nach Standardkunststoffen aus.

Tabelle 1: Notierungen für Standardkunststoffe in plasticker; Angaben in €/t

*: Zu geringe Angebotszahl, um eine statistische Signifikanz zu erreichen; 1: entspricht der Qualität Produktionsabfall, bunt; 2: entspricht K49; 3: entspricht K59; 4: entspricht Standard bunt; 5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.

Technische Kunststoffe: Im Januar 2013 notieren die Preise für die Technischen Kunststoffe um durchschnittlich 38 €/t höher als im Dezember 2012. Das signalisiert eine Preisstabilität für Januar. Im Januar zeigt sich eine befriedigende bis gute Nachfrage nach Technischen Kunststoffen. Die Preiserhöhungen reichen dabei von 20 €/t bis zu 140 €/t. Die beiden Preisnachlässe betragen bei PC-Mahlgut 40 €/t und bei PBT Mahlgut 50 €/t. Im längerfristigen Trend gibt PA 6.6 Granulat in den Preisen fortlaufend nach. Laut plasticker verändern sich im Januar die folgenden Preisnotierungen um mehr als ±70 €/t z.B. bei: PA 6- Granulat +80 €/t, PA 6.6-Mahlgut +140 €/t und POM-Granulat +90 €/t.

Eine erste Vorschau in die Februar-Notierungen, die abschließend allerdings erst Anfang März gemeldet werden können, prognostiziert einen geringen Preisabschlag um durchschnittlichen 20 €/t. Damit bleiben die Preise im Februar voraussichtlich stabil. Der Februar weist bisher eine lebhafte Nachfrage nach Technischen Kunststoffen aus.

Tabelle 2: Notierungen für Technische Kunststoffe in plasticker; Angaben in €/t

5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.


Alle Preisangaben ohne Gewähr. Alle EUWID-Preise ab Station. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Aus den stündlich aktualisierten Monatspreisübersichten - erstellt aus den Angeboten in der Rohstoffbörse plasticker lassen sich monatliche Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Darüber hinaus unterscheidet plasticker nicht zwischen den Qualitäten klar, bunt oder farbsortiert. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben unter Umständen ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel.

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