Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
In Deutschland erweist sich das letzte Wirtschaftsquartal 2014, nach drei guten Quartalen, als schwierig. So weisen die deutschen Wirtschaftsnachrichten eine schwächere Konjunktur aus, als bislang prognostiziert wurde, s. www.faz.net. Vor wenigen Tagen erst hatten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten ihre Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Für dieses Jahr erwarten sie ein Wachstum von 1,3 %. Im April hatten sie noch mit 1,9 % gerechnet. Ihre Prognose für 2015 senkten die Wirtschaftsweisen von 2,0 % auf 1,2 % ab.
Auch die IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. beurteilt die weitere wirtschaftliche Entwicklung für das IV. Quartal Jahr 2014, s. www.kunststoffverpackungen.de, verhalten So bewerten immerhin noch 40 % der befragten Unternehmen die allgemeine Wirtschaftslage als gut. Allerdings fällt dagegen die Prognose für die eigene Umsatzentwicklung deutlich ab. Waren es im ersten Quartal gerade mal 4 % der Unternehmen, die von Umsatzrückgängen ausgingen, sind dies für das vierte Quartal 2014 fast 30 %. Der Umsatzindex sinkt zudem zum vierten Mal in Folge. Bei der Exportprognose zeigt sich eine nahezu identische Situation.
Standardkunststoffe: Preisverfall bei den Standardkunststoffen: Im September geben die Standardkunststoffe im Preis deutlich nach, s. Tabelle 1. Die Durchschnittspreise notieren um 51 €/t geringer als im Vormonat. Im Durchschnitt geben PE-Kunststoffe um 58 €/t, PS um 50 €/t, PP um 58 €/t und PVC um 30 €/t im Preis nach. Auch das Verpackungs-PET, das im Mittel bei 1250 €/t liegt, hat gegenüber dem Vormonat nochmals um 20 €/t nachgegeben. Als Gründe für den Preisnachlass werden angeben, dass die Nachfrage durch die Verarbeiter gering ist und die Vorprodukte deutlich billiger wurden.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Im September notieren die Standardkunststoffe in den Primärmärkten deutlich niedriger. Für die Kunststoffe in den Sekundärmärkten weist EUWID stabile bis leicht höhere und plasticker etwas niedrigere Preise aus. Der September zeigt im Zweitmarkt durchwegs eine gute Kunststoffnachfrage. Der Absatz an Recyclaten ist zufrieden stellend. Nach wie vor fehlt den Kunststoffrecyclern allerdings ausreichende Verarbeitungsware zu noch hinreichender Qualität. Kunststoffrecycler haben den Eindruck, dass die in Deutschland verfügbaren Verarbeitungsmengen deutlich rückläufig sind. Als Gründe hierfür werden geringere Sortiermengen, schlechte Sortierqualitäten, hoher Verbrennungsanteil und der zunehmende Export genannt. Gute Verarbeitungsware kann in Deutschland nur noch über deutliche Preisaufschläge eingekauft werden. Insbesondere sind kaum noch Hartkunststoffe in den deutschen Märkten zu bekommen.
Gute Folie aus Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland findet überwiegend ihren Absatz im Fernostexport. Der schwache Euro verbilligt den dollar-gebundenen Kunststoffeinkauf aus Fernost deutlich. Die hohen Preise, die im Export erzielt werden, sind häufig nicht konkurrenzfähig mit denen in den Binnenmärkten. Oder anders ausgedrückt: große Mengen an Kunststoffabfällen werden inzwischen wieder nach Fernost exportiert. Händler reklamieren allerdings häufig die dabei exportierten Qualitäten.
2.1 Preisspiegel EUWID
Der Preisspiegel für Altkunststoffe in EUWID weist im September eine durchschnittliche Preiserhöhungen von 13 €/t bei den PE post user Abfällen aus. Im Umfang deutlich geringe Preiserhöhungen gibt es bei ausgesuchten PE-, PP- und PVC-Produktionsabfällen. Weiterhin ist Folie gut nachgefragt.
Der PET-Markt erweist sich auch im September in der Preisnotierung zwar als ruhig. Allerdings stehen die verfügbaren PET-Mengen unter Druck, da Flaschen in den Export abgesteuert werden und da das Flaschenaufkommen nach der Sommerpause rückläufig ist. Mengenausgleiche gibt es durch Flascheneinkauf in den europäischen Binnenmärkten. Darüber hinaus wird noch über ausreichende Lagerbestände mit Verarbeitungsware berichtet. Die Nachfrage nach PET-Recyclaten ist zufrieden stellend.
2.2 Preisspiegel plasticker
Die Internetplattform plasticker bildet tagesaktuelle Notierungen ab. Im vorliegenden Marktbericht sind die monatlichen Preisabschlüsse angegeben. Lediglich im jeweiligen Berichtsmonat, hier für Oktober 2014, werden die bis dahin aufgelaufenen vorläufigen Notierungen angegeben – diese sind also ein Zwischenstand, die erst im Folgemonat endgültig werden. Bei plasticker werden bei den Qualitäten Mahlgut und Granulat sowohl Neuware wie auch Sekundärware angeboten. Ballenware bezieht sich ausschließlich auf Kunststoffabfälle.
Standardkunststoffe
Im September ist der Durchschnittspreis für die Standardkunststoffe, s. Tabelle 3, mit 598 €/t um 17 €/t niedriger als im Vormonat. Bei den einzelnen Qualitäten gibt es dabei teilweise deutliche Preisveränderungen. So reichen die Preiserhöhungen von 20 €/t bis 90 €/t und die Preisnachlässe von 10 €/t bis 120 €/t. Der September weist eine außerordentlich gute Nachfrage nach Standardkunststoffen aus. HDPE-Mahlgut zeigt einen konsequenten Aufwärtstrend, während HDPE-Granulat seit zwei Monaten im Preis deutlich nachgibt. PP-Granulat zeigt einen deutlichen Jahrestrend nach unten. PS-Mahlgut steigt im Jahrestrend fortlaufend. Auch im September notiert PET-Mahlgut sehr niedrig, während die Ballenware ihren bisherigen Jahreshöchststand erreicht hat. Laut plasticker verändert sich im September die Preisnotierung um mehr als ± 40 €/t im Vergleich zum Vormonat beispielsweise bei: HDPE-Granulat -60 €/t, LDPE-Mahlgut -90€/t, PS-Mahlgut +70 €/t, PS-Granulat -90 €/t und PET-Ballenware +50 €/t.
Eine erste Vorschau in die Oktober-Notierungen, die allerdings erst Anfang November abschließend gemeldet werden, gibt den voraussichtlichen Durchschnittspreis zu 604 €/t an. Damit weist die Internetplattform plasticker am 15.10.2014 einen geringen Preisanstieg um 6 €/t aus. Der Oktober zeigt bisher eine gute Nachfrage nach Standardkunststoffen.
Tabelle 1: Notierungen für Standardkunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
*: Zu geringe Angebotszahl, um eine statistische Signifikanz zu erreichen; 1: entspricht der Qualität Produktionsabfall, bunt; 2: entspricht K49; 3: entspricht K59; 4: entspricht Standard bunt; 5: entspricht sder Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Technische Kunststoffe
: Im September notieren die Technischen Kunststoffe im Durchschnittspreis um 57 €/t höher als im Vormonat, s. Tabelle 3. Bei den einzelnen Qualitäten gab es die folgenden Preisveränderungen; so reichen die Preiserhöhungen von 20 €/t bis 160 €/t und die Preisnachlässe von 10 €/t bis 50 €/t. PC-Mahlgut, PC-Granulat, PA 6-Mahlgut, PA 6.6-Granulat und POM-Mahlgut tendieren im Jahrestrend nachgebend. Im September zeigte sich eine gute Nachfrage nach Technischen Kunststoffen. Laut plasticker verändern sich im August die folgenden Preisnotierungen um mehr als ±70 €/t, z.B. bei: ABS-Mahlgut +130€/t, PBT-Granulat +150€/t und PA 6.6-Mahlgut +130 €/t.
Eine erste Vorschau in die Oktober-Notierungen, die abschließend allerdings erst Anfang November gemeldet werden, zeigt einen Durchschnittspreis in Höhe von 1322 €/t. Damit geben die Technischen Kunststoffe nach dem Zwischenhoch im September im Preis wieder nach. Der Oktober zeigt bislang eine eher verhaltene Nachfrage nach Technischen Kunststoffen.
Tabelle 2: Notierungen für Technische Kunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Alle Preisangaben ohne Gewähr. Alle EUWID-Preise ab Station. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Aus den stündlich aktualisierten Monatspreisübersichten - erstellt aus den Angeboten in der Rohstoffbörse plasticker lassen sich monatliche Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Darüber hinaus unterscheidet plasticker nicht zwischen den Qualitäten klar, bunt oder farbsortiert. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben unter Umständen ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel.
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