bvse-Marktbericht Kunststoffe - Oktober 2004

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Die Standardkunststoffpreise für Neukunststoffe steigen im September weiter deutlich und zwar um durchschnittlich 74,5 €/t! Die Preiserhöhungen sind v.a. auf die Mengenverknappungen bei den Vorprodukten und die weiter gestiegenen Ölpreise zurückzuführen. Die Bevorratung mit Neukunststoffen ist allgemein niedrig. Marktbeteiligte erwarten in nächster Zeit keine Änderung der Entwicklung, allenfalls eine Preisstabilisierung bis Jahresende. Für den Oktober sind weitere Preiserhöhungen angekündigt! Die Preise, für zehn ausgesuchte Standardkunststoffe, sind je Tonne: LDPE-Folien 1030-1070 €, LLDPE-Folien 980-1020 €, HDPE-Spritzguß 940-970 €, HDPE-Blasware 900-960 €, PS-glasklar 1380-1420 €, PS-schlagfest 1430-1470 €, PP-Homopolymer 920-980 €, PP-Copolymer 970-1030 €, PVC-Rohrqualität 870-890 €, PVC-Folien/Kabel 910-920 €.

Im September ist der Markt für Standard-Altkunststoffe durch Preiserhöhungen, die sehr unterschiedlich ausfallen, gekennzeichnet. Die Preisspannen für einzelne Qualitäten sind sehr weit. Produktionsabfälle werden von Herstellern vermehrt selbst verarbeitet, so dass deren Angebot recht knapp ist. Die vorgenannten unterschiedlichen Preiserhöhungen lassen sich am besten so verdeutlichen, dass der mittlere Preis ausgesuchter Qualitäten errechnet wird; so ergeben sich mittlere Preiserhöhungen von 5 €/t bis zu 85 €/t! Die Preiserhöhungen sind für die Kunststoffverarbeiter sehr nachteilig, da sie diese nur sehr schlecht an die verarbeiteten Produkte weitergeben können. Die Nachfrage aus Fernost hat nicht nachgelassen. Im Fernostexport werden die hohen Preise durch die niedrigen Verarbeitungs- und Umweltkosten mehr als kompensiert.

Während Marktbeobachter die stabilen Preise für Standard-Altkunststoffe im Vormonat als Indiz für eine Abkoppelung des Sekundärmarkts vom Primärmarkt werteten, deutet einiges darauf hin, dass der Sekundärmarkt zeitlich verzögert und preislich abgepuffert auf die Primärware reagiert. Der Sekundärmarkt bezieht sich klar auf den Primärmarkt. Daneben wird der Sekundärmarkt aber auch von weiteren Stellgrößen des Sekundärmarkts, wie etwa Export und Lagermengen, bestimmt.

Die Preise für PE-Folienabfälle schnellten, im Zuge der Erhöhungen der Neuware, auf neue Rekordhöhe. Im Verhältnis zu Resteuropa sind einige der deutschen Folienpreise überteuert. Spannend bleibt, ob weitere Preiserhöhungen erfolgen, oder ob die Preise auf diesem hohen Niveau verbleiben. Selbst geringere Foliensorten notierten deutlich besser. Auch bunte Ware findet jetzt ihren Absatz. Die Preisspanne für Gewerbemischfolie für 90/10- und insbesondere für 80/20-Qualität haben sich deutlich erhöht. Marktbeobachter berichten, Gewerbemischfolie in 90/10-Qualität sei in der Spitze für 270-345 €/t ja sogar von 370€/t gehandelt worden. Das Angebot an Produktionsabfällen galt als sehr knapp. Bei den PE-Produktionsabfällen sind folgende Erhöhungen zu melden: HDPE-Mahlgut bunt 270-380 €/t, HDPE-Mahlgut natur 300-450 €/t, LDPE-Mahlgut natur 250-450 €/t, LDPE-Folien bunt (K49) 130-230 €/t und LDPE-Folien natur (K40) 270-390 €/t. Bei Folien aus dem post-user-Bereich sind folgende Preiserhöhungen festzustellen. LDPE-Schrumpfhaube natur (E40) 270-360 €/t, LDPE-Schrumpfhaube bunt (E49) 140-190 €/t, LLPE-Stretchfolie (E70) 200-300 €/t, PE-Folie transparent natur < 70 µm 270-345 €/t, PE-Folie transparent farbig < 70 µm 80-140 €/t, PE-Gewerbemischfolie (90/10) 180-260 €/t PE-Gewerbemischfolie (80/20) 150-230 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 45-145 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 330-430 €/t und HDPE-Kastenware bunt 290-380 €/t. Kunststoffmischungen, hier Produktionsabfälle, werden wie folgt notiert: PE/PP-Windelfolie weiß (V01) 230-340 €/t, PE/PP Windelfolie bunt (V02) 180-200 €/t.

Für September sind folgende Preiserhöhungen bei den PP-Produktionsabfällen zu melden: PP-Folie bunt (K59) 120-140 €/t, PP-Folie natur (K50) 270-370 €/t, Homopolymer bunt 250-350 €/t, Homopolymer natur 330-450 €/t und Copolymer bunt 250-350 €/t. Die durchschnittlichen Preiserhöhungen betragen 20 €/t. Für Oktober werden weitere Preiserhöhungen erwartet.

Folgende Preiserhöhungen sind bei den PS-Produktionsabfällen im September zu verzeichnen: Standard bunt 260-310 €/t, Standard glasklar 310-430 €/t, Schlagfest bunt 300-420 €/t, Schlagfest schwarz 340-450 €/t und Schlagfest weiß 360-540 €/t. Die durchschnittlichen Preiserhöhungen betragen 16 €/t. Verarbeiter versuchen die höheren Neuwarenpreise durch gute und günstigere Regranulate oder Mahlgüter aufzufangen.

Bei PVC sind im September drei Preiserhöhungen zu melden. Das sind die Produktionsabfälle Hart bunt mit 250-380 €/t, Rohrqualität bunt mit 270-360 €/t sowie die Fensterware Qualität weiß mit 450-640 €/t. Bei Fenstermahlgut führten eine größere Nachfrage und knappere Mengen zum teil zu leichten Preisanhebungen. Infolge steigender Neuwarenpreise und guter Nachfrage sollen die PVC-Mahlgutpreise demnächst teurer werden.

Der PET-Preisspiegel zeigt weiterhin wenig Bewegung nach außen. Tatsächlich ergibt sich immer mehr eine Zweiteilung des Marktes in den Binnenmarkt einerseits und in den Fernexport andererseits. Die zahlreichen Appelle zur Verwertung von Flaschen im Inland zeigen erste Wirkung. Die Qualität von PET-Einweg vermindert sich weiter, da die Discounter keinerlei Sortierleistung erbringen und die Materialfraktionen durch Dosen zunehmen. Wie bei PE-Folien stellt sich auch bei PET-Flaschen die Frage, ob das obere Ende der PET-Preise bereits erreicht ist. Im September ergeben sich folgende Notierungen für PET-Flaschen: Mehrweg natur 220-270 €/t, Mehrweg hellblau160 -230 €/t, Einweg natur 170-230 €/t und Einweg bunt 100-160 €/t. Für aussortierte braune Einwegflaschen werden 40-80 €/t ab Station erzielt. Die angekündigten Preiserhöhungen für PET-Neuware wurden im September durchgesetzt. Die Preiserhöhungen liegen bei 60 €/t. PET-Neuware wird in Westeuropa mit 1.150-1.170 €/t gehandelt. Weiter Preiserhöhungen bei PET wurden bereits angekündigt.

Die angegebenen Altkunststoffpreisen sind Preise für Ballenware und Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern einerseits und Weiterverarbeitern andererseits genannt wurden. Die Preise beziehen sich auf in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe.

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