Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Bei Primärkunststoffen wurde der Preisverfall im Dezember gestoppt. Im Januar sind Die Preise für fast alle Primärkunststoffe gestiegen mit Ausnahme von PVC. Wegen weitgehend leerer Lager der Verarbeiter, konnten die bereits angekündigten Preisaufschläge von 50 bis 100 Euro je Tonne relativ problemlos durchgesetzt werden. Für Februar wird ein weiter gutes Nachfrageniveau von Primärkunststoffen erwartet. Laut der neuesten Zahlen des Statistischen Bundeamtes in Wiesbaden konnten die meisten Kunststoffe im Vergleich zum Vorjahresmonat höhere Einfuhren verzeichnen. Die höchsten prozentualen Zuwächse erreichte PET. Die PET-Einfuhtonnage kletterte von 5206 Tonnen im September 2001 auf 9302 Tonne im September 2002. Der Wert für diese Mengen wird im Sept. 01 auf 5,72 Mio Euro und im Sept 02 auf 10,28 Mio Euro beziffert.
Die Preise für Altkunststoffe sind, neben ihrer Abhängigkeit von den Preisen von Neukunststoffen, indirekt abhängig vom Erdölpreis. Der Erdölpreis klettert stetig auf den Höchststand seit November 2000. In der 7. KW wird ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent zu 33,22 US$ gehandelt. Die Irak-Krise bestimmt weiterhin die Wirtschaftsdaten. Neben dieser Krise wirken die politische Lage in Venezuela und die Ölknappheit am amerikanischen Markt verstärkt preistreibend.
Vorsichtige und uneinheitliche Bewegung kann im EUWID-Preisspiegel der Altkunststoffe festgestellt werden. Im Schlepptau der Neukunststoffpreise wird mit steigenden Altkunststoffpreisen gerechnet. Die Marktbeobachtung zeigt allerdings, daß Veränderungen bei der Primärware nur teilweise und zeitlich um zwei bis drei Monate verzögert bei der Sekundärware auftreten. Die Talfahrt der letzten Monate scheint gebremst zu sein. Der Altkunststoff-Export leidet unter dem Kriegsrisiko, das sich unter anderem im schwachen Dollarkurs sowie in wenig kalkulierbarer Nachfrage manifestiert. Im Fernostgeschäft zeigt sich die Nachfrage nach Folien stabil, auch für PET-Flakes ist die Nachfrage gut. Die Margen der Händler sinken, weil die die Einkaufspreise in Europa nicht nachgegeben haben.
Der PE-Markt zeigt im Januar im Bereich der Produktionsabfälle keine Änderung der Notierungen im Vergleich zum Vormonat. Geringe Preisabschläge beim PE post user Bereich sind um etwa 10 Euro vor allem bei der Spitzenware zu verzeichnen. Knapp und weiterhin teuer sind dicke Schrumpfhauben, die aber auch bei guten Qualitäten um etwa 10 Euro im Preis nachgegeben haben. Bei PE-Dünnfolie lagen die Preise zwischen 120 bis 155 Euro je Tonne.
Für PP-Sekundärware wird eine uneinheitliche Bewegung der Preise notiert. Da sind leichte Preissteigerungen bei PP-Folien, während die Preise bei Homopolymer bunt und natur bei den Spitzenqualitäten um bis zu 10 Euro bzw. bis zu 20 Euro je Tonne nachgeben. Allgemein beklagt wird eine schwache Auftragslage im PP verarbeitenden Sektor.
Der Polystyrol-Markt für Produktionsabfälle ist unverändert zum Vormonat. Hoffnung auf anziehende Preise für PS werden aus den deutlich gestiegenen Primärkunststoffpreisen um durchschnittlich 50 Euro abgeleitet.
Weiterhin unveränderte Preise sind für PVC-Sekundärware zu notieren. Saisonbedingt sei die Nachfrage der Verarbeiter nun etwas schwächer.
Bei PET werden langsam erste Veränderungen, die durch das Pflichtpfandes bedingt werden, bei den Qualitäten und bei den Mengen erkennbar. Nur geringe Preisveränderungen zum Vormonat sind ersichtlich. Die Preisspannen für PET-Einweg natur bzw. für PET-Mehrweg hellblau hat sich verengt auf 25 - 100 Euro bzw. 50 - 100 Euro je Tonne. PET macht etwa die Hälfte der 60.000 Tonnen Jahreskapazität Flaschenfraktion in Deutschland aus, die die DKR bei vier Betrieben nachsortieren läßt. Ein Großteil dieser 30.000 Tonnen PET-Flaschen unterliegt jetzt der Pfandpflicht und sollte nicht mehr über das DSD-System erfaßt werden. Erwartet wird auch ein höherer Rücklauf an ausgesondertem PET-Mehrweg, die PET-Einweg teilweise ersetzen. Zahlreiche Anfragen vom Lebensmittelhandel und den verpflichteten Entsorgern werden zu PET-Einweg aus der Pfandrücknahme bei den Verwertern registriert, doch höhere Mengen haben die Verwerter bislang nicht erhalten. Ebensowenig wurden bisher höhere PET-Qualitäten im Rücklauf der Einwegware registriert als sie durch die Nachsortierung zu erzielen ist. Im Inland hat sich an der guten Angebotslage für PET nichts verändert.
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