bvse-Marktbericht Kunststoffe - März 2003

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Die Primärkunststoffe verzeichnen weiter Preiserhöhungen. Standard Thermoplaste weisen enorme Preiserhöhungen mit bis zu 150 Euro je Tonne auf. Im Februar sind die Preise für sämtliche Standardkunststoffe um 30 bis 120 Euro je Tonne weiter angestiegen. Wie schon im Vormonat ausgeführt, decken sich viele Abnehmer in Erwartung weiterer Verteuerungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Irakkrise, mit Vorräten ein. Für März werden Lieferengpässe und weiter Preissprünge erwartet.

Die Altkunststoffpreise sind neben ihrer Abhängigkeit von den Preisen von Neukunststoffen indirekt abhängig vom Erdölpreis. In der 11. KW wird ein Barrel Brentöl, Spotpreis London mit 33,91 US$ gehandelt. Die Irak-Krise bestimmt weiterhin die Wirtschaftsdaten. Die Chemiebranche, die extrem abhängig vom Erdölpreis ist, rechnet mit einer starken Verteuerung ihrer Produkte, die aber nur eingeschränkt weitergeben werden können.

Die Talfahrt der Altkunststoffpreise der letzten Monate ist endlich gebremst! Für Februar wird ein deutlicher Aufwärtstrend bei allen Altkunststoffpreisen festgestellt. Die höheren Preise für Neukunststoffe beeinflussen zeitlich verzögert die Preise für die Altkunststoffe. Die Altkunststoffmengen wirken als Mengen- und Preispuffer. Das Fernostgeschäft ist trotz höherer Frachtkosten und schlechterem Dollarkurs bestimmt von steigenden Preisen bei massiver Nachfrage, wobei schon jetzt vor einem Überschießen der Exportmärkte gewarnt wird. Bei einem Vergleich der Altkunststoffpreise in Großbritannien von Februar 03 mit Dezember 02 zeigen sich Preiserhöhungen um durchschnittlich 10 £ je Tonne für PE-, PP- und PS-Produktionsabfälle.

Im Februar wurde PE auf Grund der hohen Nachfrage aus China und Indien zu teilweise sehr unterschiedlichen Tagespreisen gehandelt. Wegen der hohen Auslandsnachfrage bei gestiegenen Preisen müssen Verwerter im europäischen Binnenmarkt ebenfalls höhere Preise zahlen. Die Preise für PE-Mahlgut und Folien haben um durchschnittlich 40 Euro je Tonne angezogen. Ausnahmen sind LDPE-Folien bunt (K 49), die mit 100 bis 200 Euro, und LDPE-Folien natur (K 40), die mit 170 bis 320 Euro gehandelt werden, und damit für schlechte Qualitäten um 50 Euro niedriger notieren. Dünne PE-Folie transparent natur wird für hohe Qualitäten um 180 bis 200 Euro ab Station gehandelt. Dünne PE-Folie transparent farbig wird für hohe Qualitäten um 70 bis 80 Euro ab Station gehandelt. PE-Schrumpfhauben natur lagen bei maximal 250 Euro je Tonne und HDPE Kastenware farbsortiert bei 500 Euro je Tonne.

Für PP-Sekundärware werden Preiserhöhungen um durchschnittlich 20 Euro je Tonne notiert. Copolymer natur wird im Februar mit 300 bis 400 Euro je Tonne gehandelt, wobei die Vormonatspreise bei 280 bis 310 Euro je Tonne lagen. Vor allem zeigt sich hohe Nachfrage aus Italien.

Auch der Polystyrol-Markt zeigt einen Aufwärtstrend um durchschnittlich 35 Euro je Tonne. Die breiten Preisspannen von etwa 50 bis 130 Euro für die einzelnen Sorten spiegeln auch die unterschiedlichen Qualitäten der Mahlgüter wieder.

Selbst bei PVC, das lange Zeit nur geringe Preisbewegung zeigte, werden für die Produktionsabfälle um etwa 50 Euro je Tonne höhere Preise erzielt, während PVC-Fensterware unverändert bleibt.

Spannend bleibt die Entwicklung bei PET. Die beobachten Veränderungen in Deutschland werden jetzt auch auf die hohe Nachfrage aus Fernost, um die leeren Lager aufzufüllen, zurückgeführt. Analysen zeigen, dass der Export von PET zwischen Dezember und Anfang Februar insbesondere nach Fernost explodiert sei. Im Januar waren in China die Preise zwischen 50 und 100 Euro je Tonne gestiegen. Dadurch konnten in Deutschland auch keine positiven Mengenveränderungen festgestellt werden. Zuzahlungen an die Verwerter für PET-Einweg bunt sind vom Tisch. PET-Einweg bunt wird nun von 0 bis 50 Euro je Tonne gehandelt. Die Pflichtpfand-Qualitäten werden sehr unterschiedlich eingeschätzt. Hohe Qualitäten resultieren aus den Warenketten, die nur noch eine Flaschenart anbieten. Relativ schlechte Qualitäten werden aus der Pfandrücknahme gemeldet, wenn unterschiedliche Verpackungsmaterialien und unterschiedliche PET-Qualitäten zusammen gesammelt werden. Für bessere Qualitäten wie sortierte PETCycle-Flaschen natur wurden bis zu 125 Euro und für beste Mehrwegflaschen natur bis zu 240 Euro gezahlt. Unverändert notieren mit 50 bis 100 Euro je Tonne PET-Mehrweg-Flaschen hellblau.

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