bvse-Marktbericht Kunststoffe - Mai 2003

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Im April sind leicht nachgebende Preise um durchschnittlich 16 Euro je Tonne bei den meisten Primärstandardkunststoffen zu verzeichnen. Eine geringere Nachfrage kennzeichnet im April die Märkte für die Primärware. Damit kostet die Tonne LDPE-Folien 910 bis 940 Euro, HDPE-Spritzguß 780 bis 820 Euro, HDPE-Blasware 820 bis 840 Euro, PS-glasklar 980 bis 1020 Euro, PS-schlagfest 1070 bis 1100 Euro, PP-Homopolymer 900 bis 930 Euro, PVC-Rohrqualität 690 bis 710 Euro und PVC-Folien/Kabel 700 bis 740 Euro.

Die Preise für Standardaltkunststoffe sind neben ihrer Abhängigkeit von den Neukunststoffpreisen mittelbar abhängig vom Erdölpreis. Im Vergleich zu Mitte April bleibt der Preis für ein Barrel Brentöl, das in der Mitte der 20. KW mit 25,88 US$ gehandelt wird, stabil. Tendenziell werden leicht anziehende Ölpreise erwartet.

Die Preise für Standardaltkunststoffe zeigen im Vergleich von April 03 zu März 03 nur geringe Bewegung. Die Preistendenzen im April sind uneinheitlich. Die Auftragslage in Deutschland wird weiterhin als schlecht eingeschätzt. Für Mai prognostizieren Marktbeobachter einen deutlichen Abwärtstrend für die Altkunststoffpreise, der auch durch die fallenden Preise für Neukunststoffe mitbestimmt wird. Im April war die Marktsituation geprägt von gutem Warenumschlag bei guter Warenverfügbarkeit. Die Exportlage für Altkunststoffe verschlechtert sich zunehmend, da die Nachfrage aus Fernost saison- und nachfragebedingt abnimmt. Die Preise im Exporthandel geben nach. Durch die abnehmende Exportnachfrage werden die Binnenmarktmengen mittelfristig deutlich steigen und in der Folge die Preise für Altkunststoffe in Deutschland nachgeben.

Die Preisentwicklung für Standardaltkunststoffe kann auch indirekt in Beziehung zu den Vergütungen aus den Neuausschreibungen der DSD-Verträge für LVP gesetzt werden. Bei der DSD-Neuausschreibung war die Höhe der anteiligen Verwertungskostenersparnis von besonderem Interesse. Dieser Betrag wird vom DSD mit 190 Euro je Tonne berechnet, wenn getrennte Fraktionen an PE, PP, PS und PET breitgestellt werden.

Weitgehend stabile Preise sind im April bei PE-Altkunststoffen zu verzeichnen. Das Warenangebot wird als gut eingeschätzt; die Nachfrage lasse in der Tendenz aber nach. HDPE-Mahlgut verzeichnet einen deutlichen Nachfrageeinbruch sowohl im Binnen- als auch im Exportmarkt. Bis Juni wird mit sinkenden Preisen gerechnet. Auch bei LDPE-Folien deutet die Preiskurve aus den gleichen Gründen nach unten. Im Export geben die Preise für LDPE-Folien um bis zu 30 US$ nach. Die Aprilpreise für PE-Produktionsabfälle sind bei Mahlgütern und Folien noch unverändert. Leichte Preisabschläge wurden im PE post user-Bereich verzeichnet. LDPE-Agrarfolie schwarz oder weiß wird jetzt mit -10 bis +20 Euro je Tonne gehandelt. PE-Mischfolie, notiert bei 0 bis 65 Euro je Tonne. HDPE-Hohlkörper bunt werden mit 0 bis 80 Euro je Tonne angegeben.

Preisverschiebungen nach oben sind bei drei PP-Altkunststoffen festzustellen. Im April werden PP-Folien bunt mit 30 bis 100 Euro je Tonne, Folien natur mit 180 bis 350 Euro je Tonne und Homopolymer natur mit 300 bis 350 Euro je Tonne gehandelt. Die Preise für Folienabfälle und Mahlgüter aus der Produktion blieben stabil. Italien sei noch ein guter Absatzmarkt, heißt es in der Branche.

Für PS-Sekundärware werden im Aprilpreisspiegel keinerlei Veränderungen gegenüber dem Vormonat verzeichnet. Im Export nach Fernost werden aber deutliche Preisrücknahmen gemeldet. Im Inland ist die Nachfrage rückläufig. Dennoch findet sauberes Mahlgut weiterhin zu unveränderten Preisen Absatz zu durchschnittlich 350 bis 430 Euro je Tonne. Preisspitzen mit 500 und 700 Euro je Tonne wurden genannt.

Leicht nachgebende Preise sind bei PVC-Sekundärware zu vermelden. Nach der Korrektur von Fensterqualität bunt im März auf 300 bis 410 Euro sind im April Preisabschläge bei Fensterqualität weiß auf 450 bis 630 Euro und bei Fenstertypware weiß auf 600 bis 690 Euro zu verzeichnen. Diese Preiskorrekturen werden mit den konjunkturellen Schwächen begründet. Beste Qualitäten werden weiterhin gut nachfragt, während bunte Qualitäten schwer absetzbar sind.

Das Thema PET und Pfandpflicht bleibt weiterhin spannend, zumal auch hier mit einem Rückgang der außerordentlich hohen Exportmengen gerechnet wird, die zur Zeit noch nach Fernost abfließen. Die weiterhin sehr hohe In- und Auslands-Nachfrage führt zu folgenden PET-Preisen: Mehrweg natur wird mit 200 bis 250 Euro je Tonne, PET-Mehrweg hellblau mit 50 bis 90 Euro je Tonne, PET-Einweg natur mit 100 bis 135 Euro je Tonne und PET-Einweg bunt mit 15 bis 65 Euro je Tonne notiert. Es wird berichtet, dass bunte PET-Flaschen und unsortierte Mischfolien nicht mehr nach China verbracht werden können. In Fernost seien die Preise gegenüber März für PET-Ware um 50 US$ gefallen.

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