Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Ein Aufwärtstrend bzw. ein Zwischenhoch zeigt sich für den Primärmarkt der Standardkunststoffe. Seit Ende Januar werden die Läger wieder aufgefüllt und Vorkäufe getätigt; daraufhin wurden die Preise sofort angepasst. Es bleibt offen, wie lange dieser Trend anhält. Allerdings konnten nicht alle Standardkunststoffe von dem Aufwärtstrend profitieren. Die PE-Kunststoffe verzeichnen Preiserhöhungen um 10-30 €/t. PP zeigt sich unverändert. PVC gibt um 30 €/t nach. Die verschiedenen Maßnahmen zur Angebotsverknappung, wie z.B. Produktionsstilllegungen, Verringern der Produktion sowie das Vorziehen von Wartungspausen, bleiben deshalb weiterhin bestehen.Im EUWID-Preisspiegel beträgt der Februar-Durchschnittspreis über die zehn unten gelisteten Kunststoffe 814 €/t; er hält damit das Niveau des Vormonats. Der Preisspiegel für die Standardkunststoffe zeigt folgende Notierungen: LDPE-Folie 780-850 €/t, LLDPE-Folie 780-850 €/t, HDPE-Spritzguss 770-830 €/t, HDPE-Blasware 770-800 €/t, PS-glasklar 770-840 €/t, PS-schlagfest 830-900 €/t, PP-Homopolymer 750-850 €/t, PP-Copolymer 800-900 €/t, PVC-Rohrqualität 760-800 €/t, PVC-und Folien/Kabel 800-840 €/t. Die PE- und die PS-Kunststoffe notieren etwas höher als im Vormonat; PP bleibt unverändert und PVC gibt im Preis nach. PET: Im Februar notiert Verpackungs-PET bei 1000-1040 €/t und damit im Mittel um 65 €/t höher als im Vormonat. Damit wurde der Verlust des Vormonats ausgeglichen. Die weltweite PET-Nachfrage hat sich leicht erhöht. Das weltweite Überangebot an PET konnte in Teilen verringert werden.
Der Februar-Preisspiegel von EUWID zeigt deutliche Preissenkungen bei allen Technischen Kunststoffen. Über alle Kunststoffarten liegen sie im Bereich von 10-30 €/t. Fehlende Nachfrage vor allem im Automobilbereich wird für die schwierige Lage bei den Technischen Kunststoffen verantwortlich gemacht. Die zweimonatlichen Notierungen lauten: PMMA glasklar 2440-2600 €/t, ABS natur 1300-1500, ABS w/s 1380-1600, ABS farbig 2000-2250, PC glasklar 2400-2600 €/t, PC GF 2600-2800 €/t, POM natur 2000-2150 €/t, PA 6 natur 1900-2200 €/t, PA 6 schwarz 1900-2200 €/t, PA 6 GF verstärkt 2150-2400 €/t, PA 66 natur 2300-2600 €/t und PA 66 GF 2550-2850 €/t. Produktionsdrosselungen führten bisher zu keiner spürbaren Angebotsverknappung, da die Nachfrage gering ist. Verbesserungen für den Absatz der Technischen Kunststoffe werden erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet.
Die London Metal Exchange Börse (LME) zeigt Preiserhöhungen. Die hier angegebenen Preisnotierungen sind der Mittelwert aus den LME-Einkaufs- und Verkaufspreisen. In der KW 12 liegen die März-, April- und Mai-Einkaufspreise von PP bei 840 US $, 850 US $ und 860 US $ sowie die April- und Mai-Einkaufspreise von LLDPE bei jeweils 875 US $. Damit erhöhen sich die April-Notierungen gegenüber denen, die hierfür im Vormonat notiert wurden, bei PP um 60 US $/t und die von LLDPE um 115 US $/t. Damit hat sich die LME für PP und LLDPE weiter stabilisiert. Mit Ausnahme von Benzol, das im Preis um 24 €/t nachgibt, verteuerten sich die Preise der Vorprodukte (Ethen, Propen, Styrol, Paraxylol) um 85 €/t, 42 €/t, 25 €/t bzw. 110 €/t im Zeitraum Februar bis März. Einige Experten werten dies als Ende des Preisverfalls bei den Standardkunststoffen.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Die Märkte für Sekundärkunststoffe lassen sich weiterhin als uneinheitlich, unübersichtlich und unerfreulich beschreiben. Die Sekundärkunststoffmärkte sind im Februar und März nach-wie-vor von einer schwierigen Gesamtsituation auf Grund der Wirtschafts- und Finanzkrise gekennzeichnet. Die relativ günstigen Neuwarepreise erhöhen zusätzlich den Druck auf die Recyclate. Geringe Nachfrage bei guter Angebotslage bestimmt das Gesamtbild. Dennoch zeichnet sich schon jetzt ein nachlassendes Angebot an Produktionsabfällen für die zweite Jahreshälfte ab. Für einzelne Kunststoffe ergibt sich mitunter eine erhöhte Nachfrage, v.a. bei PE-Qualitäten, die in den Export gehen. Verschiedene Läger werden zu günstigen Konditionen seit Ende Januar wieder gefüllt. Oft sind Preisfestsetzungen erschwert, da sich aus einzelnen Abschlüssen noch kein vernünftiger Preisspiegel erstellen lässt. Der Fernostexport gestaltet sich insgesamt deutlich erfreulicher als in den Vormonaten. Allerdings gibt es hier erste Anzeichen, dass der Boom wieder abebbt.
2.1 Preisspiegel EUWID
Der Februar-Preisspiegel in EUWID zeigt fast durchweg nachgebende Preise. Die Spannen bei den Preisnachlässen reichen von 10-120 €/t. Nur bei Exportware werden für bestimmte Qualitäten höhere Preisabschlüsse und zwar im Bereich von 20-70 €/t gemeldet.
Wiederum sind deutliche Preisabschläge, nämlich um 25-50 €/t bei den PE-Produktionsabfällen zu melden: HDPE bunt 300-450 €/t, HDPE natur 400-530 €/t, LDPE bunt 250-400 €/t, LDPE natur 350-450 €/t, LDPE Folie bunt (K49) 150-250 €/t und LDPE Folie natur (K40) 300-450 €/t. Der Markt für PE-Produktionsabfälle ist von geringen Umsätzen gekennzeichnet. Folienabfälle wurden zum Teil zu deutlich besseren Preisen nach Fernost vermarktet als im Preisspiegel angegeben. Die PE post user Ware notiert uneinheitlich. Exportfolie notiert je nach Kunststoffart um 20-70 €/t höher, Kastenware aber um 10-50 €/t niedriger. Die Februar-Notierungen sind: LDPE-Schrumpfhauben natur (E40) 230-300 €/t, LDPE-Schrumpfhauben bunt (E49) 170-200 €/t, LDPE-Stretchfolie natur (E70) --- €/t, Folie transparent natur <70 mm 220-270 €/t, Folie transparent farbig <70 mm 10-70 €/t, LDPE-Agrarfolie natur <70 mm (B40) --- €/t LDPE-Agrarfolie s/w >70 mm (B41) 0-40 €/t, Gewerbemischfolie (90/10) 130-170 €/t, Gewerbemischfolie (80/20) 90-120 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 0-80 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 400-450 €/t und HDPE-Kastenware bunt 300-440 €/t.
PP: Die PP-Märkte stagnieren; sie sind immer noch durch schwache Nachfrage und geringen Absatz gekennzeichnet. Der Preisverfall hält an: Folie bunt (K59) 0-100 €/t, Folie natur (K50) 150-200 €/t, Homopolymer bunt 250-400 €/t, Homopolymer natur 300-500 €/t, Copolymer bunt 250-400 €/t und Copolymer natur 350-500 €/t. Unverändert notieren Homopolymer natur und Copolymer bunt.
PS: Der Preisverfall hat nun auch die PS-Märkte erreicht. Die Preisabschläge betragen je nach Qualität 30-150 €/t. Im Februar lauten die Notierungen: Standard bunt 300-400 €/t, Standard glasklar 400-500 €/t, Standard weiß 400-500 €/t, Schlagfest bunt 300-400 €/t, Schlagfest schwarz 320-480 €/t und Schlagfest weiß 400-550 €/t.
PVC: Auch der ansonsten so stabile PVC-Markt ist von nachgebenden Preisen für die Produktionsabfälle und die Fensterware von durchschnittlich 70 €/t kennzeichnet: PVC-Produktionsabfälle: Weich transparent 330-400 €/t, Weich bunt 300-350 €/t, Hart transparent --- €/t, Hart bunt 200-350 €/t und Rohrqualität bunt 200-350. Die PVC-Fensterware: Fensterqualität weiß 500-600 €/t, Fensterqualität bunt 300-400 €/t und Fensterqualität Typware weiß 660-740 €/t. Die Konjunktur im privaten Baubereich verläuft noch relativ zufrieden stellend, während der öffentliche Baubereich stagniert.
PET post user: EUWID setzt seine PET-Notierungen für drei Monate aus, da sich der Markt komplett neu ordnet. Die Nachfrage nach PET verbessert sich etwas und dies ist jahreszeitlich bedingt. Eine erhöhte Fernostnachfrage nach PET, bewirke steigenden Preisen für klare PET-Flaschen, so die Experten; bunte Ware fände hingegen keinen Absatz mehr. Als Anhaltspunkte für die PET-Notierungen werden 140-190 €/t für klare Flaschen und 40-80 €/t für bunte Ware genannt. Die Maßnahmen zur Angebotsverknappung von PET-Recyclaten durch Produktionsstilllegungen greifen noch nicht richtig. Hoffnungen für den Markt an PET-Recyclaten basieren auch auf dem Preisanstieg im Primärmarkt.
2.2 Preisspiegel plasticker
Aus plasticker lassen sich Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der alleinigen Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben ein deutlich anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel. Die Preisänderungen von Januar 2009 zu Februar 2009 fallen erstaunlich gering aus. Ein erster Blick in die März-Notierungen weist bei den Standardkunststoffen konsolidierte Preise aus. Damit sind bei den Standardkunststoffen folgende Preisveränderungen größer/kleiner 40 €/t von Februar gegenüber Januar zu melden: LDPE-Mahlgut -80 €/t sowie PET-Ballenware -50 €/t.
Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.
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