bvse-Marktbericht Kunststoffe - Juli 2003

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Der Preisverfall für Primärstandardkunststoffe hat sich im Juni noch weiter fortgesetzt! Überangebot und fallende Preise sind auch im Juni charakteristisch. Gemittelt über zehn ausgesuchte Standardkunststoffe geben die Preise um durchschnittlich 80 €/t nach! Viele Sonderangebote kursieren auf dem Markt. Importe kommen aus Osteuropa, Amerika und Asien. So kosten je Tonne: LDPE-Folien 710 bis 770 €, HDPE-Spritzguß 610 bis 670 €, HDPE-Blasware 650 bis 680 €, PS-glasklar 800 bis 820 €, PS-schlagfest 850 bis 870 €, PP-Homopolymer 730 bis 780 €, PVC-Rohrqualität 510 bis 600 €, PVC-Folien/Kabel 560 bis 640 €. Bei der Nachfrage für Juli deutet sich eine leichte Besserung an, da die Verarbeiter teilweise ihre Lager abgebaut zu haben.

Die Preise für Altkunststoffe sind neben ihrer Abhängigkeit von den oben genannten Neukunststoffpreisen mittelbar abhängig vom Erdölpreis. Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl hat in der 28. KW ein Viermonatshoch mit 28,14 US$ erreicht. In der 28. KW betrug der Wochendurchschnittspreis für ein Barrel OPEC-Öl 27,26 US$.

Die Preise für Standardaltkunststoffe zeigen weiterhin uneinheitliche Bewegungen. Die Altkunststoffpreise stabilisieren sich auf dem erreichten Niveau unter geringen Korrekturen. Der zuvor prognostizierte deutliche Abwärtstrend für die Altkunststoffpreise blieb aus, wird aber weiter erwartet. Die Exportpreise für Altkunststoffe konnten erhöht werden, dennoch fehlen Mengen. Der Dollar konnte zwar gegenüber dem Euro etwas zulegen. Doch ab Juli 03 werden die um ca. 150 US$ höheren Frachtraten das Exportgeschäft von Altkunststoffen nach Asien künftig erschweren.

Keinerlei Preisveränderungen gegenüber Mai 03 sind für die PE-Produktionsabfälle zu verzeichnen. Im PE-post-user-Bereich sind die folgenden veränderten Preise zu notieren: LDPE-Schrumpfhauben natur (E40) mit 200-250 €/t, Folie transparent natur < 70 µm mit 110 bis 150 €/t, Folie transparent farbig < 70 µm mit 70 bis 85 €/t, Mischfolie (A49) mit 0 bis 40 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) mit 0 bis 50 €/t und HDPE-Kastenware farbsortiert mit 300 bis 450 €/t. Die angekündigte Preissenkung für die LDPE-Schrumpfhauben natur konnten die Verwerter teilweise durchsetzen. Für Juli wird für PE-Folien mit weiteren Preisrückgängen gerechnet. Unterschiedlich hierzu wird die Angebotsmenge für PE-Folien eingeschätzt: PE-Folien guter Qualität haben hohe Nachfrage, die vor allem im Export nach Übersee nicht gedeckt werden könne.

Keinerlei Preisveränderungen gegenüber Mai 03 sind für die PP-Produktionsabfälle im Juni 03 zu notieren. Eine Stabilisierung in der oberen Preisspanne von 70 bis100 €/t nämlich bei 100 €/t ab Station wird für bunte PP-Folie (K59) gemeldet.

Für die PS-Produktionsabfälle werden im Juni 03 erhöhte Preise bei den Qualitäten Standard glasklar mit 300 bis 400 €/t und Standard weiß mit 330-480 €/t verzeichnet. Preisrückgänge der Neuware schlagen bislang noch nicht auf die PS-Altkunststoffe durch. Dies wird mit dem konjunkturbedingten Rückgang der Mengen an Produktionsabfällen begründet.

Keinerlei Preisveränderungen gegenüber Mai 03 sind für die PVC-Fensterware im Juni 03 zu notieren. Bei den PVC-Produktionsabfällen ist nur eine Preisveränderung zu melden: die Qualität hart bunt wird niedriger und zwar mit 200 bis 290 €/t notiert. Die Nachfrage nach bestem Fenstermahlgut aus Typware weiß kann oft nicht bedient werden.

Die Spannung steigt weiter an bei der Umsetzung des Pflichtpfandes in Deutschland. Mengenveränderungen bei PET-Flaschen sind nach wie vor ein sehr sensibler und integraler Marktindikator für alle Veränderungen, die von Politik, Lebensmittel- und Getränkehandel sowie von der Exportnachfrage hervorgerufen werden. Die beim bvse aus dem Ausland auflaufenden Nachfragen nach PET-Flaschen haben im Juni und Juli wieder deutlich zugenommen. Es wird gemeldet, dass der Lebensmittelhandel die rechtlichen Anforderungen an die Verwertung von Pfandflaschen umsetzt. Händler und Exporteure melden, dass nunmehr alle PET-Flasche - und zwar auch bei Export nach Fernost - nur noch in zertifizierte Verwertungsanlagen gelangen. Es erstaunt, dass bei der hohen In- und Auslandsnachfrage nach Flaschen und Flakes, die häufig nicht ausreichend bedient werden kann, die Preise nicht weiter anziehen. Beste Mehrwegrückläufer sind weniger geworden, weil bedingt durch die hohe Nachfrage nach Flaschen und Kästen, die aussortierte Menge geringer wird. Die PET-Preise, die innerhalb der europäischen PET-Verwertung bezahlt werden, sind weitgehend stabil. Im Juni wurde an dieser Stelle berichtet, dass Abschätzungen ergeben, dass allein im Februar 03 über 11.200 Tonnen an PET-Materialien aus Europa nach Fernost verbracht wurden. Die Zahlen des statistischen Bundesamtes ergeben, dass der PET-Export insgesamt 18.343 t betrug. Für PET werden folgende Preisen notiert: Mehrweg natur wird weiterhin mit 200 bis 250 €/t und Mehrweg hellblau weiterhin mit 50 bis 90 €/t notiert. Veränderungen zum Vormonat ergaben sich bei Einweg natur mit 115 bis 150 €/t und bei Einweg bunt mit 10 bis 55 €/t. Es wird gemeldet, dass bunte Mehrwegflaschen je nach Natur-Anteilen teils höher Einkaufspreise bei Export nach Südeuropa erzielen. Die Preise für PET-Neuware sind rasch gefallenen, da PET-Granulat nach Aussage von Verwertern im Überangebot vorliege. Um der zurückhaltenden Nachfrage und der fallenden Preistendenz entgegenzuwirken, haben einige Hersteller die Produktion gedrosselt. Die Preise für PET-Neuware sind nach Erhöhungen im April sowohl im Mai als auch im Juni stark auf 930 bis 1020 €/t für Folien- und Flaschenware (A- und C-PET) gefallen.

Die angegebenen Altkunststoffpreisen sind Preise für Ballenware und Mahlgut ab Station. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zw. Sortierern bzw. Händlern einerseits und Weiterverarbeitern andererseits genannt wurden. Die Preise beziehen sich auf große Mengen, d.h. Mengen größer 20 Tonnen.

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