Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Der Boom auf den deutschen, europäischen und internationalen Märkten hält an. Einige Experten warnen allerdings vor nachgebenden Bestellungen. Einerseits werde hierfür die Sommerpause verantwortlich gemacht anderseits habe der Aufschwung nun ein stabiles Niveau erreicht, so die Experten. Im Juli geben die Preise bei Kapazitätsdrosselung für die Kunststoffvorprodukte leicht nach. Das Verhältnis von Angebot zur Nachfrage wird bei den Standardkunststoffen als nahezu ausgeglichen charakterisiert.
EUWID zeigt für die Standardkunststoffe bei den Juni-Notierungen sinkende Preise und zwar um durchschnittlich 19 €/t. Die Preisnachlässe reichen dabei von -10 €/t bis -80 €/t. Im Juni 2010 beträgt der Durchschnittspreis über folgende Kunststoffe 1276 €/t: LDPE-Folie, LLDPE-Folie, HDPE-Spritzguss, HDPE-Blasware, PS-glasklar, PS-schlagfest, PP-Homopolymer, PP-Copolymer, PVC-Rohrqualität, PVC-Folien/Kabel. So notiert LLDPE-Folie beispielsweise mit 1300-1360 €/t, HDPE-Blasware mit 1190-1220 €/t und PVC-Folien/Kabel mit 1150-1190 €/t. Nur PVC notiert um 20€/t höher. Besonders deutlich geben die PS-Preise nach und zwar um -70 bis -80 €/t. Verpackungs-PET notiert im Juli um 30 €/t niedriger als im Vormonat. Damit geben die PET-Preise zum zweiten Mal in Folge nach.
Die Europa-Notierungen für PP und LLDPE der London Metal Exchange Börse (LME) liegen in der KW 34 für die August-, September- und Oktober-Einkaufspreise von PP bei jeweils 1290 US $/t und die für LDPE bei jeweils 1400 US $/t. Damit erniedrigen sich die August-Notierungen gegenüber denen, die hierfür im Vormonat notiert wurden, bei PP um 25 US $/t und diejenigen von LLDPE notieren unverändert. Die LME weist damit eine Preisstagnation aus. Die Nachfrage nach Kunststoffen wird von den Experten als weiterhin gut eingeschätzt.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Die nationalen und weltweiten Sekundärmärkte erweisen sich als sehr gefestigt. Die Sekundärkunststoffmärkte zeigen sich in der Sommerpause Juli und August verhaltener als in den Vormonaten. Rückläufige Kunststoffmengen sind auf die geringere Nachfrage und Produktion von Verpackungskunststoffen wegen der Sommerpause zurückzuführen. Dennoch ist die Nachfrage nach Mahlgütern und Regranulaten nach wie vor gut. Hochwertige Recyclate können bei Vergleich mit der Virginware relativ vorteilhaft eingekauft werden. Die Exportnachfrage aus Fernost wird von einigen Experten als geringer als in den Vormonaten eingeschätzt; so werde Folie zum Teil nur noch verhalten eingekauft. Andere Beobachtungen zeigen, dass China sehr gezielt, bessere Qualitäten aufkauft. Auf Grund der anhaltend positiven Entwicklung der weltweiten Kunststoffmärkte ist mit einer weiterhin positiven Nachfrage nach Sekundärkunststoffen zu rechnen. Dennoch warnen auch Experten davor, dass die Preisnachlässe aus den Primärmärkten die Sekundärmärkte beeinflussen können.
2.1 Preisspiegel EUWID
Der Juli-Preisspiegel in EUWID weist eine Preisstabilisierung aus. Die Preisnotierungen bleiben nahezu unverändert. Absatz- und Preisveränderungen sind bei Folie zu melden. Die ausschließlich bei Folie zu beobachtenden Preisveränderungen betragen nur 10 €/t.
PE: Eher ruhige Märkte zeigt PE. Die beobachteten geringen Preiserhöhungen werden auch darauf zurückgeführt, dass teilweise das Angebot von Folie wegen der Sommerpause deutlich geringer als in den Vormonaten war. So notiert LDPE-Schrumpfhaube natur mit 440-480 €/t, Folie transparent 290-330 €/t oder HDPE-Hohlkörper bunt 90-240 €/t.
PP: PP folgt weitgehend dem PE-Trend. Es sind keine Preisänderungen zu melden.
PS: Einige Experten spekulieren, dass die PS-Notierungen demnächst wohl durch die höheren Preisnachlässe im Primärmarkt unter Druck kommen. Im Juli sind keine Preisänderungen zu melden.
PVC: Unverändert aber stabil notieren die PVC-Märkte. Die anhaltende gute Baukonjunktur stabilisiert die PVC-Nachfrage. Es sind keine Preisänderungen zu melden.
PET post user: Erste Anzeichen werden gemeldet, dass der überhitzte PET-Markt langsam zur marktgerechteren Preisen zurückfindet. Die Input-Preise konnten im Juli jedoch noch ihre Höchststände behalten. Das PET-Angebot ist durch die sommerbedingte Nachfrage nach Getränken relativ hoch. Darüber hinaus ist wegen der geforderten hohen Preise die Exportnachfrage rückläufig. Überdies bewirken Anlagenstillstände, dass die PET-Aufbereiter und die PET-Verarbeiter geringe Mengen nachfragen.
Die EUWID-Preisnotierungen für gebrauchte PET-Einweg-Pfandflaschen sind unverändert zum Vormmonat: Die Preise für bunte PET-Flaschen erzielen immer noch Höchstpreise.
2.2 Preisspiegel plasticker
Die Auswertung der Daten des Juli-Preisspiegel von plasticker zeigt für alle Standardkunststoffe letztlich eine Preiskonsolidierung. Die Anzahl der Angebote in den hier notierten Kunststoffmärkte haben sich seit etwa vier Monaten auf niedrigerem Niveau eingependelt. Für die Standardkunststoffe sind die folgenden Preisveränderungen größer/kleiner 40 €/t von Juli 2010 gegenüber Juni 2010 zu melden: HDPE-Ballenware + 90 €/t, HDPE-Granulat - 60 €/t, LDPE-Ballenware + 40 €/t, LDPE-Mahlgut + 80 €/t, PP-Ballenware + 40 €/t, PP-Granulat - 60 €/t, PS-Mahlgut + 40 €/t, PS-Granulat + 50 €/t und w_PVC + 40 €/t.
Standardkunststoffe
Die Technischen Kunststoffe zeigen im Juli Preisnachlässe für die Mahlgüter und die Granulate. Die Preisnachlässe für Mahlgüter liegen bei 10 €/t bis 80 €/t und diejenigen für die Granulate bei 30 €/t bis 80 €/t. Der Aufschwung bei den Technischen Kunststoffen ist somit vorerst abgebremst.
Technische Kunststoffe
*Zu geringe Angebotszahl, um eine statistische Signifikanz zu erreichen
Aus den stündlich aktualisierten Monatspreisübersichten - erstellt aus den Angeboten in der Rohstoffbörse plasticker lassen sich Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben unter Umständen ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel.
Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.
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