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01.07.2016, 11:47 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Wittmann: Neue Schneidmühle mit Riemenantrieb und Fernsteuerung

Beistellmühle G-Max 12 - (Bild: Wittmann)
Beistellmühle G-Max 12 - (Bild: Wittmann)
Bei einer zweitägigen Hausmesse in Wien anläßlich der Feiern zum 40-jährigen Jubiläum des Unternehmens zeigte die Wittmann-Gruppe Anfang Juni in einer eigens angemieteten Halle der Messe Wien ihr gesamtes aktuelles Portfolio an Spritzgieß- und Peripherietechnik (siehe auch plasticker-News vom 20.06.2016).

Zu letzterer gehört auch das gesamte Programm an Recyclingmühlen mit insgesamt 13 Exponaten – von kleinsten Beistellmühlen mit 12kg/h Durchsatz bis hin zu mittelgroßen, mobilen Zentralmühlen mit Durchsätzen von 100-150kg/h.

Erstmals zu sehen war dabei die neue G-Max 12-Mühle, die in Wien ihre Premiere feierte. Es handelt sich dabei um eine konventionelle Beistellmühle zur Vermahlung weicher bis mittelharter technischer Kunststoffe. Dieses neue Modell, um welches die Wittmann Kunststoffgeräte GmbH ihr bereits breites Programm an Beistellmühlen erweitert, ist insbesondere für das Inline-Recycling von Angüssen und Fehlteilen gedacht, die von Spritzgießmaschinen mit bis zu 90 Tonnen Schließkraft stammen. Das Besondere an dieser Mühle sind der Antrieb und die Möglichkeit zur Fernsteuerung über ein Datenkabel oder zur Steuerung direkt über die Spritzgießmaschine via Wittmann 4.0.

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Energie- und platzeffiziente Lösung zum Recycling mit hoher Geräuschdämpfung
Nach Angaben des Herstellers ist die G-Max 12 besonders kompakt gebaut und benötigt nur eine kleine Standfläche von lediglich 540mm x 670mm. Dank eines 1,5kW Antriebsmotors mit hohem Wirkungsgrad der Effizienzklassen IE3 arbeite die Mühle sehr energiesparend. Zudem verfüge sie über eine besondere Dämpfereinrichtung für die Mahlkammer, was zusammen mit dem stabilen Gehäuse und dem Riemenantrieb für einen besonders geräuscharmen Betrieb sorge. Den Angaben zufolge liegt der Lärmpegel bei max. 70-75dB.

Hybrider Rotor und Riemenantrieb anstatt Getriebe
Die G-Max 12 wird über einen Antriebsriemen mit V-Verzahnung und automatischer Nachspannvorrichtung angetrieben, was die Anpassbarkeit an alle denkbaren Anwendungen erleichtern soll, speziell bei der Vermahlung von sperrigen Angüssen bzw. fehlerhaften Teilen.

Blick auf Riemenantrieb im offenen Gehäuse der G-Max 12 -(Bild: plasticker)
Blick auf Riemenantrieb im offenen Gehäuse der G-Max 12 -(Bild: plasticker)
Das große Drehmoment des Rotors und ein massives Schwungrad mit hoher Trägheit sollen dabei für mehr Schneidkraft sorgen und damit für ein reibungsloses, ununterbrochenes Vermahlen von Teilen mit großem Querschnitt. Zusätzlich absorbiere der Riemenantrieb die während des Betriebs entstehenden Vibrationen und trage so zur Verminderung von Verschleiß und zur Lärmreduktion bei. Außerdem sei er wartungsarm und es bestehe, anders als beim klassischen Antrieb über ein Getriebe, welches regelmäßige Schmierung benötigt, nicht die Gefahr von Öl-Lekagen, nennt der Hersteller als weitere Vorteile des komplett neu konstruierten Modells.

Der Mühlen-Rotor der G-Max 12 verfügt über 3x4 offene und versetzte Messer. Die Kombination der Vorzüge dieses Zweierdesigns seien ein Kühleffekt durch die offenen Flächen, mehr Messer zum Mahlen dickwandiger Teile, weniger Vibrationen, die Verstärkung des Trägheitseffekts des Schwungrades durch das Rotorgewicht und dass der Abstand zwischen den fixen wie den rotierenden Messern nach dem Nachschleifen anpassbar sei. Die Rotorgeschwindigkeit beträgt 200 Umdrehungen pro Minute und der Rotor hat einen Durchmesser von 180mm. Die Dimensionen der Mahlkammer betragen 198mm x 169mm. Die G-Max 12 soll damit einen Materialdurchsatz – abhängig von der Art des Materials – von bis zu 50kg/h erreichen.


Fernsteuerung über Datenkabel erstmals serienmäßig möglich
Mit dieser Mühle präsentiert Wittmann ein völlig neues und nach eigenen Angaben bisher einzigartiges Konzept: eine Fernsteuerung, die spezielle Funktionen bietet.

Möglichkeit zur Positionierung der Fernbedienung an 3 verschiedenen Stellen an der Mühle - (Bild: Wittmann)
Möglichkeit zur Positionierung der Fernbedienung an 3 verschiedenen Stellen an der Mühle - (Bild: Wittmann)

Die Halterung für die Steuerung kann auf der Mühle an drei unterschiedlichen Positionen befestigt werden, was dem Bediener die Überwachung wesentlich erleichtern soll. Das Verbindungskabel der Steuerung zur Mühle weist eine Länge von drei Metern auf, was es ermöglicht, die Mühle auch innerhalb von Schutzeinhausung einzusetzen und dabei von außen zu steuern. Dafür muss kein Mitarbeiter die Schutzeinhausung betreten, die Produktionsmaschinen können also ununterbrochen weiterlaufen.
Bedienung einer G-Max 12 in Schutzeinhausung einer Arbeitszelle über Remote-Steuerung - (Bild: Wittmann)
Bedienung einer G-Max 12 in Schutzeinhausung einer Arbeitszelle über Remote-Steuerung - (Bild: Wittmann)
Diese Fernsteuerung gehört bei der der G-Max 12 zur Standardausstattung.

Schnittstelle zur Spritzgießmaschine und voll Wittmann 4.0-kompatibel
Die Steuerung verfügt über einen Stundenzähler mit Ziffernanzeige. Eine Schnittstelle erlaube die Kommunikation mit der Spritzgießmaschine: So schalte sich die G-Max 12 automatisch ab, sobald die Verarbeitungsmaschine gestoppt wird, was für zusätzliche Energieeinsparungen sorge.

Darüber hinaus kann die G-Max 12 als Teil des Konzepts Wittmann 4.0 sowohl mit der Verarbeitungsmaschine als auch mit der gesamten weiteren Peripherie vernetzt werden. So können alle Aspekte des Produktionsprozesses integriert und umfassend koordiniert werden: Förderung und Dosierung von Material, Temperierung, Spritzguss und Automatisierung sowie – last but not least – das Recycling.

40 Jahre Wittmann – seit 16 Jahren auch mit Recycling-Technik
Am Anfang standen 1976 die Durchflussregler für das Kühlwasser der Werkzeuge an Spritzgießmaschinen als erstes Produkt – von Dr. Werner Wittmann im heimischen Wohnzimmer selbst konstruiert. Nur kurze Zeit später folgten, passend zu den Reglern, die ersten Wittmann-Temperiergeräte und 1983 stieg Wittmann in das Geschäft mit den Robotern ein.

Die Schneidmühlen kamen erst im Jahre 2000 hinzu mit der Übernahme des französischen Spezialisten für Granuliertechnik C.N.B. aus Oyonnax bei Lyon. Seither vervollständigen die Kunststoffmühlen das komplette Programm an Peripherie rund um die Sprtzgießmaschine von Wittmann. Aus C.N.B. wurde zwischenzeitlich ein Teil von Wittmann Battenfeld France mit Sitz im ostfranzösischen Grenoble, wo die gesamte Zerkleinerungstechnik für die Gruppe weiterhin entwickelt und produziert wird (siehe auch plasticker-News vom 08.06.2016).

Weitere Informationen: www.wittmann-group.com

Wittmann Kunststoffgeräte GmbH, Wien, Österreich

» insgesamt 128 News über "Wittmann Kunststoffgeräte" im News-Archiv gefunden

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