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02.12.2016, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

European Bioplastics: Weltweite Produktionskapazitäten für Biokunststoffe steigen trotz niedrigen Ölpreises

European Bioplastics hat im Rahmen der 11. European Bioplastics Konferenz in Berlin seine aktuelle Marktdatenauswertung vorgestellt. Demnach setzt sich der positive Wachstumstrend weiterhin fort. "Der Markt für Biokunststoffe wird trotz der niedrigen Ölpreise mittelfristig um 50 Prozent wachsen", teilte François de Bie, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics mit.

Die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe werden den Angaben zufolge in den kommenden Jahren weiter ansteigen von rund 4,2 Millionen Tonnen im Jahr 2016 auf etwa 6,1 Millionen Tonnen bis 2021. Verpackungen bleiben das führende Anwendungsgebiet für Biokunststoffe mit rund 40 Prozent (1,6 Millionen Tonnen) Anteil am gesamten Biokunststoffmarkt im Jahr 2016. Die Daten zeigen außerdem einen deutlichen Anstieg von Biokunststoffen in anderen Bereichen, einschließlich Gebrauchsgüter (22 Prozent, 0,9 Millionen Tonnen), Anwendungen im Automobil- und Verkehrsbereich (14 Prozent, 0,6 Millionen Tonnen) sowie dem Baugewerbe (13 Prozent, 0,5 Millionen Tonnen), in denen vor allem technische Hochleistungspolymere zum Einsatz kommen. "Die Daten verdeutlichen einen wichtigen Trend, der von einer steigenden Nachfrage der Verbraucher angetrieben wird, Kunststoffprodukte ressourceneffizienter zu gestalten und die Emission von Treibhausgasen sowie die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren", erläutert de Bie. "Dieser Trend ist das Resultat erheblicher Investitionen in die Forschung und Entwicklung von biobasierten Produktlösungen für eine Kreislaufwirtschaft, angeführt von den vielen innovativen, kleinen und großen Unternehmen in unserer Branche."

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Biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe, wie Polyurethane (PUR) und sogenannte Drop-in Lösungen wie biobasiertes PE und biobasiertes PET sind laut European Bioplastics die größten Wachstumstreiber, wobei PUR rund 40 Prozent und PET über 20 Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten von Biokunststoffen ausmachen. Über 75 Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten von Biokunststoffen waren im Jahr 2016 biobasierte, langlebige Kunststoffe. Dieser Anteil wird den Erwartungen nach bis 2021 auf knapp 80 Prozent ansteigen. Die Produktionskapazitäten für biologisch abbaubare Kunststoffe wie PLA, PHA und Stärkeblends verzeichnen ebenfalls ein großes Wachstum von rund 0,9 Millionen Tonnen in 2016 auf rund 1,3 Millionen Tonnen in 2021. Die Produktionskapazität von PHA wird sich demzufolge bis 2021 fast vervierfachen aufgrund des starken Ausbaus von Kapazitäten in Asien und den USA und der Inbetriebnahme der ersten PHA-Anlage in Europa. Asien werde seine Rolle als zentrale Produktionsstelle weiter ausbauen. 2021 sollen über 45 Prozent der Biokunststoffe in Asien produziert werden. Rund ein Viertel der weltweiten Produktionskapazitäten werden in Europa angesiedelt sein.

Die Biokunststoffindustrie gilt als Wachstumsbranche, die Lösungen für eine nachhaltige Kunststoffindustrie bieten und eine zentrale Rolle im Wandel hin zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft spielen kann. Dennoch zeigen die Daten ein verlangsamtes Wachstum. Dies ist laut European Bioplastics auf den derzeit sehr niedrigen Ölpreis und fehlende politische Unterstützung für die Bioökonomie zurückzuführen.

"Ein europäischer Gesetzesrahmen, der einen gleichberechtigten Zugang zu biobasierten Rohstoffen innerhalb der Bioökonomie sowie gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Hersteller von biobasierten und konventionellen Materialien schafft, ist von höchster Wichtigkeit", sagt Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics. "Ebenso wie die Anerkennung des positiven Beitrags von kompostierbaren Kunststoffen und anderen innovativen Materialien im Kontext der Kreislaufwirtschaft und effizienterer Entsorgung. Wir ersuchen daher die EU-Gesetzgeber, das immense Potenzial von Biokunststoffen in der Umsetzung des EU Kreislaufwirtschaftspakets zu berücksichtigen und Initiativen zur Einführung einer Preisbelastung für Kohlenstoffemissionen zu unterstützen", sagt von Pogrell abschließend.

Die Marktdaten 2016 wurden in Zusammenarbeit mit dem nova-Institut (Hürth, Deutschland) erhoben. Die Daten für die weltweiten Produktionskapazitäten von Biokunststoffen basieren auf der Marktstudie "Bio-based Building Blocks and Polymers” des nova-Institut (2016), welches den gesamten Umfang biobasierter Polymere betrachtet, einschließlich biobasierter Duroplaste wie Epoxies, EPDM und Zelluloseacetat, die nicht im Untersuchungsrahmen der New Economy Biokunststoffe von European Bioplastics’ jährlicher Marktdatenuntersuchung enthalten sind.

Weitere Informationen:
www.european-bioplastics.org, nova-institut.de

European Bioplastics e.V., Berlin

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