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06.07.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

DuPont: Renoviertes Großes Tropenhaus im Botanischen Garten Berlin

Verbund-Sicherheitsglas mit UV-durchlässigen SentryGlas® Zwischenlagen fördert naturnahes Pflanzenwachstum

Nach der Renovierung des 1906 erbauten Großen Tropenhauses im Botanischen Garten von Berlin-Dahlem fällt das Tageslicht durch Hunderte kleinformatiger, wärmedämmender und zugleich hoch lichtdurchlässiger Glasscheiben auf eine der weltweit bedeutendsten Lebendsammlungen teils sehr seltener und gefährdeter tropischer Pflanzenarten. Die im Überkopfbereich auf der Innenseite der Doppelverglasung angeordneten Scheiben aus Verbund-Sicherheitsglas sind mit der hochsteifen und hochfesten SentryGlas® Zwischenlage von DuPont (www.dupont.com) hergestellt. Erstmals in Deutschland ist diese hier – nach Zustimmung im Einzelfall – in einer speziellen UV-transparenten Version im Einsatz, die das optimale Gedeihen der Pflanzen und die Arterhaltung unterstützt.

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Mit 60 m Länge, 29 m Breite und 26,5 m Höhe ist das Große Tropenhaus eines der größten freitragenden, ohne störende Stützpfeiler im Innenraum errichteten Schaugewächshäuser der Welt. Seine transparente, an der Tragwerkskonstruktion aufgehängte Hülle hat eine Gesamtfläche von 4.500 m², rund 60 % davon im Überkopfbereich. Sie war im Laufe vieler Jahre trüb und undicht geworden, so dass eine Grundsanierung unumgänglich war. Als Bauherr übertrug die Freie Universität Berlin die Generalplanung für das Projekt dem Berliner Büro HAAS Architekten BDA. Die Arbeiten werden im Herbst 2009 beendet sein.

Während dieser Renovierung wurde die Fassade komplett ersetzt. Dabei bestanden hohe Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Schutz, Wärmedämmung sowie einer möglichst ungehinderten Transmission des natürlichen Sonnenlichts einschließlich seiner UV-Anteile. Deren Erfüllung erforderte das Betreten von echtem Neuland, denn eine derart vielseitige Glasfassadenkonstruktion war weltweit zuvor noch nie realisiert worden. Die Lösung haben die Architekten und der Bauherr gemeinsam mit der Radeburger Fensterbau GmbH, Radeburg-Bärwalde, dem Glashersteller und Glasveredeler Glas Trösch, Schweiz und Deutschland, sowie DuPont als Hersteller weltweit in der Architektur eingesetzter Verbundglas-Zwischenlagen entwickelt.

Im Überkopfbereich besteht die multifunktionale Doppelverglasung aus einer äußeren Scheibe aus thermisch vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und einer inneren Scheibe Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Für beide wählte das Team EUROWHITE® von Glas Trösch, ein hoch lichtdurchlässiges, hochweißes Floatglas mit niedrigem Eisenoxidanteil, das auf der zweiten Oberfläche mit einer LUXAR® Anti-Reflex-Beschichtung versehen ist. Die gute Wärmedämmung – der Ug-Wert liegt bei 1,1 W/m² K – resultiert aus einer Edelgasfüllung zwischen den Scheiben und einer SILVERSTAR® ENplus Low-E-Beschichtung auf der dritten Oberfläche.

„Ein UV-transparentes VSG zu finden, erwies sich zunächst als schwierig“, so der Architekt Friedhelm Haas. „Viele herkömmliche VSG-Zwischenlagen bestehen aus Polyvinylbutyral (PVB). Dieses ist mit einem UV-Sperrfilter ausgerüstet, der die Folie vor dem Vergilben und zugleich Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke vor dem Ausbleichen schützt. Die Botaniker forderten jedoch einen naturnahen UV-Anteil im Licht, um ein übermäßiges Längenwachstum der Pflanzen zu verhindern, die Vermehrung von Schädlingen einzudämmen und eine verstärkte Blüteninduktion zu initiieren. Auf der Suche nach Alternativen stießen wir auf den Einsatz der kristallklaren SentryGlas® Zwischenlage von DuPont für die Bedachung eines ,tropischen Regenwaldes‘ im 2004 renovierten Wissenschaftsmuseum in Barcelona, wo diese Folie erstmals in Europa ohne UV-Sperradditiv verwendet worden war.“

High UV-transmission SentryGlas®, so die Bezeichnung dieser speziellen Gewächshaus-Type, besteht wie die Standardausführung aus einem Kunststoff, der von sich aus UV-stabil ist und deshalb zum Schutz seiner selbst keinen UV-Sperrfilter benötigt. Alle SentryGlas® Zwischenlagen, die DuPont ursprünglich für Verglasungen in wirbelsturmgefährdeten Regionen entwickelt hat, zeichnen sich durch sehr gute mechanische Eigenschaften aus. Ihre Festigkeit ist deutlich höher als die von PVB, ihre Steifigkeit ist sogar rund einhundert Mal so hoch. Damit hergestelltes Verbund-Sicher-heitsglas zeigt eine besonders hohe Resttragfähigkeit nach Bruch und damit eine deutlich erhöhte Sicherheits- und Schutzwirkung.

VSG mit der hochsteifen SentryGlas® Zwischenlage ist zwar weltweit für eine Vielzahl von Architekturanwendungen im Einsatz, für den speziellen Verbund aus EUROWHITE® und High UV-Transmission SentryGlas® gibt es in Deutschland aber bisher keine allgemeine baurechtliche Zulassung. Auf Initiative der Technischen Abteilung der Freien Universität Berlin wurden deshalb umfangreiche Untersuchungen für ein sicherheitstechnisches Gutachten in Auftrag gegeben. In enger Zusammenarbeit mit dem Fassadenbauer Radeburger Fensterbau prüfte das Labor für Stahl- und Leichtmetallbau der FH München dabei Eigenschaften wie die statische Belastbarkeit, die Schutzwirkung beim Auftreffen von Trümmerstücken, die Resttragfähigkeit nach Bruch, das Verhalten im Brandfall sowie auch das Langzeitverhalten unter simulierter Bewitterung. Die Ergebnisse erfüllten alle Erwartungen, und letztendlich hatten die Anstrengungen Erfolg: Die Oberste Bauaufsicht des Landes Berlin erteilte die „Zustimmung im Einzelfall“ und ermöglichte damit den Einsatz dieser innovativen, hochfunktionalen Verglasung für den anspruchsvollen Gewächshausbau.

DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH, Neu-Isenburg, Germany

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